Fußball, Kreisliga: Wie kompensiert man den Abgang eines 30-Tore-Stürmers? „Nur als Mannschaft“, weiß Alexander Ruhl, dass die Offensivlast nach dem Wechsel von Daniel Fiore Tapia ins Trainerteam des ESV Südstern Singen auf mehrere Spieler verteilt werden muss. Wie das gelingen kann, zeigte er selbst beim 4:2-Heimsieg der SG Liggeringen-Güttingen gegen den FC Böhringen.
Ruhl erzielte den Führungstreffer, war auch danach an vielen Aktionen beteiligt. Dennoch blieb die Partie bis in die Schlussphase spannend. Weil die Gegner aus Böhringen nach Gegentoren Moral zeigten. Vor allem aber, weil sich die Platzherren das Leben durch eigene Fehler oft selbst schwer machten.
Schlechter Saisonstart
Seit Jahren gehört die SG Liggeringen-Güttingen zu den Spitzenkräften der Kreisliga A, Staffel 1, zum ganz großen Wurf, dem Aufstieg in die Bezirksliga, hat es aber nie gereicht. Und auch in dieser Saison gab es bereits am zweiten Spieltag einen Rückschlag, als man bei TV Konstanz mit 3:4 unterlag. Dennoch ist Ruhl optimistisch: „Wir sind uns eigentlich sicher, dass wir in dieser Saison gut mit dabei sind.“
Im Vergleich zur Vorwoche sei schon vieles besser gewesen, vor allem kämpferisch sieht der 33-Jährige, der direkt neben dem Sportplatz in Güttingen wohnt, eine gute Entwicklung.
„Wenn wir die Fehler wegmachen, dann sind wir eigentlich ganz schön sicher unterwegs“, ist sich Ruhl sicher.
Alexander Ruhls Fußball-Karriere begann in Zizenhausen. Danach ging es für den offensiven Mittelfeldspieler während der A-Jugend in Überlingen weiter. „Wir sind damals in die Verbandsliga aufgestiegen“, erinnert er sich an erfolgreiche Jugendtage. Später folgten Stationen beim VfR Stockach, der FSG Zizenhausen-Hindelwangen-Hoppetenzell und der SG Liggeringen-Güttingen, für die er nun erneut aktiv ist.
Große Ziele mit der SG Liggeringen-Güttingen
Einen Aufstieg möchte Alexander Ruhl noch einmal erleben. Nachdem die SG Liggeringen-Güttingen in der Vergangenheit immer wieder knapp am Aufstieg gescheitert ist, soll es in dieser Saison endlich klappen: „Wir haben auch Bock drauf, das soll jetzt auch endlich passieren. Wir müssen dranbleiben, die ganze Saison. Bis zum Ende muss man das durchziehen“, so Ruhl.
Schließlich habe man eine tolle Gruppe, sowohl offensiv, als auch defensiv, sagt der 33-Jährige. Auch seine eigenen Stärken, Schnelligkeit und Abschluss, möchte er einsetzen, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Das Karriere-Ende sei auf jeden Fall noch nicht geplant. Zwar merke er bei langen Partien, wenn man mal 90 Minuten durchmarschieren müsse, dass er kein 20-Jähriger mehr ist. Aber bislang lief es ganz gut. „Ich hatte glücklicherweise nie größere Verletzungen“, sagt Ruhl. „Ich habe einfach noch immer große Lust auf Fußball und hier im Verein macht es einfach viel Spaß.“
Vielleicht klappt es diese Saison ja auch endlich mit dem Aufstieg in die Bezirksliga. Mit einem Alexander Ruhl, der mit Sicherheit seine vier Treffer der vergangenen Spielzeit übertreffen wird. Und bei einer Titelfeier den kürzesten Heimweg hätte.