Fußball-Landesliga: Von den sieben Schwarzwälder Landesligisten hatten am Oster-Wochenende fünf einen Doppelspieltag zu absolvieren. Allein Neustadt holte die Maximalpunktzahl sechs. Während Löffingen bei vier Punkten ungeschlagen blieb, verbuchte Furtwangen drei Zähler. Ebenfalls drei Punkte holte Gutmadingen aus einer Partie. Schonach und Bad Dürrheim nahmen einen Zähler mit.
Beim 2:0 gegen Walbertsweiler und dem 1:0 gegen Denkingen gab der FC Neustadt keinen Punkt ab und blieb zudem in 180 Minuten ohne Gegentreffer. Schon in den zwei Partien zuvor blieb Neustadt ohne Gegentor. „Das sind zwei schöne Bilanzen, die uns Mut für die kommenden Aufgaben machen. Immerhin spielen wir nun hintereinander gegen die Top-Teams aus Singen, Frickingen und Überlingen. Wir haben uns mit nunmehr 42 Punkten eine ausgezeichnete Zwischenbilanz geschaffen“, freut sich Trainer Ranil Weerakkody. Mit nur 21 Gegentoren aus 23 Spielen haben die Neustädter die beste Abwehr der Liga. „Sicher, stabil und kompakt zu stehen ist eine unserer Prämissen“, ergänzt Weerakkody.
Hinter dem FC Gutmadingen liegt ein schwieriges Wochenende. Am Samstag musste die Partie beim Hegauer FV nach einem Todesfall im Umfeld der Mannschaft abgesagt werden. Am Montag gelang beim FV Walbertsweiler ein 2:1-Erfolg. „Die Ereignisse haben keinen Spieler kalt gelassen. Wir haben am Montag versucht, die Energie positiv zu kanalisieren. Nach dem schwachen Spiel in Löffingen haben wir eine sehr engagierte Leistung gezeigt. Ein Kompliment an meine Mannschaft, wie sie alles weggesteckt hat und in einem guten Spiel den Erfolg ein Stück weit auch erzwungen hat“, resümiert FCG-Trainer Steffen Breinlinger. Seine Elf steht nun bei je zehn Siegen und Niederlagen und wird, sollte es bei vier Absteigern bleiben, nicht mehr in die gefährliche Tabellenregion abrutschen.
Der FC Löffingen hat aus den zwei Heimspielen gegen Marbach (3:1) und Bad Dürrheim (3:3) vier Zähler geholt, mit denen die Elf von Trainer Jörg Klausmann nun bei 32 Punkten steht. In der gesamten Vorrunde waren es 13. „Wir haben in beiden Partien mit sehr viel Moral gespielt und zweimal einen Rückstand aufgeholt. Hut ab vor der Leistung der Spieler in den vergangenen Wochen. Ich bin stolz auf diese Jungs“, betont Klausmann. Das 3:3 gegen die Kurstädter bezeichnet der FCL-Trainer als korrektes Ergebnis, auch wenn Bad Dürrheim spielerisch einen Tick stärker gewesen sei. Sein Team habe es gut verstanden, Ramiro de Lillo, den Torjäger der Gäste, weitgehend zu neutralisieren. Mit seinen 37 Jahren zeigte Benjamin Gaudig, Torschütze in beiden Partien, wie wertvoll er für die Baaremer weiterhin ist. Ein Lob vom Trainer gab es indes auch für den jungen Erik Venzel, der offensiv in der Startformation stand. Felix Kohler gab nach längerer Pause sein Comeback, und Frank Trenkle war als Doppeltorschütze gegen die Kurstädter der Mann des Tages bei den Löffingern.
Nur einen Punkt legte der FC Bad Dürrheim in den Partien gegen den SC Gottmadingen (1:3) und in Löffingen (3:3) nach. Vor allem die Punkteteilung in Löffingen schmerzte, fiel doch der Ausgleich der Gastgeber in Minute 90+3. „Im ersten Moment waren wir niedergeschlagen. Heute sage ich, vielleicht kann der eine Zähler noch sehr wertvoll sein. Wir spielen weiterhin eine ausgezeichnete Rückrunde, wobei meine Mannschaft mit fünf Spielen in zwölf Tagen Großartiges geleistet hat“, lobt FC-Trainer Enrique Blanco. In Löffingen setzte er auf eine Vierer-Abwehrkette, in der Luis Armando Lopez Alvarado mit 22 Jahren der älteste Spieler war. Der junge Fabian Areschenkow feierte sein Debüt in der Start-Elf. Erstmals zwischen den Pfosten stand Huso Kavazovic, nachdem Moritz Karcher sich mit einer Erkältung abgemeldet hatte. Blanco musste somit auf fünf Positionen umstellen. „Auch wenn ich gerne ein, zwei Punkte mitgenommen hätte, so überwiegt doch die Zufriedenheit nach den jüngsten Auftritten. In der Mannschaft stimmt es“, fügt Blanco an.
Der FC Furtwangen erlebte ein Wochenende mit einer Achterbahn der Gefühlswelt. Am Samstag der 2:1-Derbysieg gegen Schonach und am Montag die 0:6-Pleite in Überlingen. „Gegen Schonach hatten wir einen kleinen Höhenflug, gegen Überlingen sind wir böse auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden“. resümiert FCF-Trainer Jakob Prezer, der in Überlingen gerne auf die Erfolgself gegen Schonach gesetzt hätte, dann aber kurzfristig Jens Fichter und Lukas Schmitz ersetzen musste. „Wir haben gegenwärtig einfach zu viele verletzte Spieler. Das Pech lässt sich in der Liga nicht kompensieren“, ergänzt Prezer, da mit Timo Wagner und Kevin Hoheisel zwei fest eingeplante Akteure weiterhin fehlen. Wagner wird unter der Woche wieder ins Lauftraining einsteigen. Bei Hoheisel gibt es nach der Knieverletzung noch keine guten Nachrichten. Primäres Ziel von Prezer ist es nun, zumindest den viertletzten Tabellenplatz zu erobern, um bei einer reduzierten Zahl an Absteigern in der Liga zu bleiben.
Der FV Marbach bestritt am Wochenende nur eine Partie in Löffingen (1:3). Trainer Michael Schnee ärgerte sich dabei über eine schwache Chancenauswertung seiner Elf. „Warum es da zur Pause 1:1 steht, weiß keiner. Wir waren die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen. Auch spielerisch hatten wir Vorteile.“ Knackpunkt der Partie war für Schnee die 63. Minute, als die Marbacher Luis Richter mit roter Karte verloren und Löffingen per Elfmeter mit 2:1 in Führung ging. „Das Tor hat uns den Stecker gezogen. Es war kein absichtliches Foul von Luis, doch den Elfmeter kann man geben“, ergänzt Schnee. Fortan spielte dann Löffingen seine Vorteile aus, und Marbach musste auch im elften Auswärtsspiel wieder ohne jeglichen Punkt die Heimreise antreten.
Dem FC Schonach gelang am Montag mit dem 1:1 in Frickingen eine große Überraschung, nachdem die Elf am Samstag in Furtwangen das Derby mit 1:2 Toren verloren hatte. „Im Nachhinein hätte ich natürlich lieber in Furtwangen gewonnen. Beide Spiele haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir wollen immer alles geben, und in Frickingen hatten wir diesmal auch das nötige Glück auf unserer Seite, wobei wir sogar drei Punkte hätten mitbringen können“, bilanziert Spielertrainer Coskun Öztürk die Partie bei einem Titelanwärter. Wieder einmal traten die Schonacher nur mir 14 Spielern an, sodass auch Ersatztorhüter Benjamin Wolber 20 Minuten auf dem Feld spielen musste. Für den Klassenerhalt wird die Punkteteilung kaum reichen, doch Öztürk und die Schonacher schauen schon über die Saison hinaus. „Wir wollen noch so viele Erfolgserlebnisse wie möglich mitnehmen. Zunächst freuen wir uns jedoch auf das spielfreie Wochenende. Das wird uns allen sehr gut tun“, ergänzt Öztürk.
Videos, Storys und Infos zur Landesliga, Staffel 3, finden Sie hier: