Fußball-Regionalliga: Die Enttäuschung beim FC 08 Villingen war nach der 0:2-Niederlage im Regionalliga-Kellerduell gegen den Bahlinger SC riesengroß. Dabei sollte doch gerade dieses Derby einen Befreiungsschlag darstellen und einen Fingerzeig darauf geben, dass die Schwarz-Weißen nun das Feld von hinten aufrollen werden.

  • Hemmung: Offenbar war dies aber zu viel Druck, den sich die Mannschaft von Adam Adamos selbst auferlegte. Ein solcher hemmt oft mehr, als dass er hilft. Anders ist es kaum zu erklären, wie wenig vom in diesem wichtigen Spiel eigentlich nötigen Feuer tatsächlich zu spüren war. „Uns hat die Lockerheit gefehlt“, musste der Villinger Trainer zugeben.
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  • Funke: Zudem stellt sich wieder einmal die Frage nach dem Rätsel der Menschheit: war erst das Huhn da, oder das Ei? Bezogen auf den FC 08: Begeistert die Mannschaft das Publikum und erhält dadurch Unterstützung oder peitschen die Zuschauer das Team nach vorne? Dazu traf Adamos eine klare Aussage: „Wir haben es zu keiner Zeit geschafft, dass dank unserer Spielweise der Funke auf die Ränge überspringt. So, wie dies beispielsweise noch gegen Offenbach der Fall war.“
  • Lichtblicke: Es gab aber auch vereinzelte Lichtblicke beim FC 08. So zum Beispiel, dass Fabio Liserra nach langer Verletzungspause sein Comeback gab. Noch wichtiger vielleicht, dass er laut eigener Aussage in diesen 70 Minuten schmerzfrei blieb. „Ich bin einfach nur froh, wieder auf dem Platz stehen zu können. Selbst wenn ich im Moment natürlich noch einen gewissen konditionellen Rückstand habe“, meinte der Innenverteidiger.
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  • Geklappt: Oder dass Ergi Alihoxha, der mit Muskelproblemen Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um in diesem Spiel gegen seinen ehemaligen Verein dabei sein zu können, tatsächlich auflief. Er war noch einer der besten Villinger, konnte die Niederlage aber nicht verhindern, weil andere unter ihren Möglichkeiten blieben.
  • Lobgesang: Abseits der Begegnung selbst, hatte das südbadische Derby fast schon Freundschaftsspiel-Charakter. Was da an gegenseitigen Nettigkeiten ausgetauscht wurde, war für ein solches Duell selbst im Nachgang eher außergewöhnlich. Etwa, als Bahlingens Trainer Dennis Bührer das Wort ergriff und bevor er sich über die zurückliegenden 90 Minuten ausließ: „Ich war nun schon seit längerer Zeit nicht mehr hier und kann nur meinen Hut vor dem ziehen, was sich in den zurückliegenden Jahren getan hat“, so Bührer in seinem Lobgesang. In vielen Beziehungen sei der FC 08 seinem eigenen Verein definitiv einen Schritt voraus.
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  • Plan: Nur eben momentan nicht im sportlichen Bereich. Bezogen auf die Atmosphäre betonte Bührer: „Wir haben von Anfang an dafür gesorgt, dass erst gar keine hitzige Stimmung aufkommt.“ Damit meinte er sowohl das Geschehen auf dem Rasen, keine einzige Gelbe Karte für den FC 08 sagt wohl alles aus, als auch Einflüsse von außen. Anscheinend wussten er, sein Trainerteam und die Spieler selbst ganz genau, dass dies im umgekehrten Fall dem Gegner mehr helfen würde als der eigenen Mannschaft. Der Plan ging auf.
  • Kämpferisch: Wie aber geht Villingen mit dieser Enttäuschung um? „Wir müssen die Niederlage erst einmal emotional verarbeiten. Dann aber ebenso den Blick nach vorne richten. Denn ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass der Klassenerhalt nicht in diesem Spiel entschieden wird“, gab sich Adamos nach wie vor kämpferisch.