Fußball, Oberliga: Wenn du denkst es kann nicht schlimmer werden, dann kommt der FC 08 Villingen um die Ecke. Die 1:6-Niederlage von Bietigheim-Bissingen war nochmals eine Steigerung im Vergleich zu den fünf Gegentoren im Heimspiel gegen Nöttingen.

  • Ungefährlich: Stimmte dort wenigstens noch der offensive Input – selbst wenn die Effizienz nach mehreren 100-prozentigen Möglichkeiten zu wünschen übrig ließ – war diesmal auch der Angriff eher ein laues Lüftchen. Nahezu während der kompletten zweiten Halbzeit erspielten sich die Schwarz-Weißen keine wirklich nennenswerten, geschweige denn hochkarätigen Chancen. „Wir hatten weiterhin Probleme in eigenen Umschaltmomenten und mit den Abständen zu den Gegenspielern“, wie Chef-Trainer Steffen Breinlinger berichtete.
  • Schießbude: Hauptproblem ist aber nach wie vor die Defensive. Summa summarum hat die Mannschaft durch das Debakel vom vergangenen Wochenende nun elf Treffer in nur zwei Spielen kassiert, ist inzwischen nach dem TSV Singen die Schießbude der Liga.
  • Prekär: Nicht nur deshalb, kündigte Breinlinger gleich mal ordentlich Redebedarf für die kommenden Tage an. Und dieser wird nicht zu knapp ausfallen, es wird sicherlich Tacheles gesprochen. Denn im Schwarzwald – selbst wenn es nach wie vor noch früh in der Saison ist – kann die aktuelle Lage durchaus als alarmierend bezeichnet werden. Eine Situation, aus der sich das Team schnellstmöglich befreien sollte.
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  • Entladen: Nur mal zur Verdeutlichung: Zuvor hatte Bietigheim-Bissingen in neun Spielen ganze acht Mal getroffen (Trainer Haris Krak: „Kaum zu glauben, was wir da verballert haben“), nun entlud sich gegen einen FC 08 als dankbarer Gegner der dadurch angestaute Frust.
  • Unterschied: Ein weiterer entscheidender Unterschied: Während bei den Gastgebern der frühe Rückstand eher zu einer Trotzreaktion führte und sie in der Folgezeit das klar dominierende Team waren, zog sich Villingen nicht mehr am eigenen Schopf aus dem Sumpf, geriet mit jedem Tor zunehmend in Bedrängnis, Resignation statt Aufbäumen.
  • Trainerdiskussion: Dass in dieser Situation eine Trainerdiskussion entsteht, ist im Fußball so sicher wie das Amen in der Kirche. Entgegen allen Unkenrufen aber macht Marcel Yahyaijan, Geschäftsführer Sport des FC 08, eines deutlich: „Natürlich werden wir zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten führen, haben klare Erwartungen an das kommende Spiel am Samstag gegen Gmünd. Es zu gewinnen, vor allem ein anderes Gesicht zu zeigen. Und jeder ist in der Pflicht. Dabei wird Steffen Breinlinger jedoch auf jeden Fall auf der Bank sitzen.“
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  • Parallelen: Es ist irgendwie ein blöder Spruch, dass geteiltes Leid nur halbes Leid bedeutet. Denn den Schwarz-Weißen hilft es partout nicht weiter, dass sich mit Göppingen auch der andere Regionalliga-Absteiger eine Klasse tiefer extrem schwer tut, inzwischen sogar auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht ist. Vielmehr sollten beide Vereine rasch schauen, die Kehrtwende zu schaffen. Jeder für sich.