Nun scheint man doch schneller zur sportlichen Normalität im regionalen Fußball zurückkehren zu können, als noch vor wenigen Wochen zu erwarten war. So wurden die Clubs der Fußball-Oberliga informiert, dass der Start der Mammut-Saison 2020/21 am 22. August sein wird. Angesichts der ab 1. Juli geltenden angepassten Corona-Verordnung darf dann normal trainiert werden. Auch Spiele mit maximal 100 Zuschauern sind erlaubt, ab 1. August dürfen sogar wieder 500 Zuschauer in die Stadien. Natürlich stets unter der Bedingung, dass sich an der Pandemie-Lage nichts Gravierendes ändert.
„Wir beenden ab 1. Juli den Kurzarbeiter-Modus unserer Spieler und gehen jetzt wieder voll ran!“, reagiert Oliver Hennemann, Sportlicher Leiter beim Oberligisten 1. FC Rielasingen-Arlen, auf die Tatsache, dass nun der Ball im Training und im Wettkampf wieder annähernd normal rollen kann. Im Laufe der Woche soll von offizieller Stelle ein Rahmenterminplan präsentiert werden, der wohl bei 42 Spieltagen eine kurze Winterpause sowie mehrere Englische Wochen vorsehen wird.
Viele Spiele unter der Woche
Die Spielansetzung unter der Woche soll unter regionalen Aspekten erfolgen. Im Rielasinger Fall dürften dann die Gegner wohl FC 08 Villingen, FV Ravensburg oder Freiburger FC heißen, aber Hennemann räumt ein, dass einige berufstätige Akteure hier wohl einen Teil des Jahresurlaubs werden opfern müssen.
Ferner hofft man beim 1. FC Rielasingen-Arlen auch auf die Ansetzung des SBFV-Pokalhalbfinales beim VfR Stockach, das nun auch realisierbar erscheint. „Das ist für uns die Chance, auf sportlichem Weg ins Finale einzuziehen“, deutet Hennemann an, dass damit wohl der drohende Losentscheid vom Tisch sein dürfte.
Allerdings ist die personelle Lage mit Blick auf die Pokalrunden unübersichtlich. Offiziell endete die Saison 2019/20 ja am 30. Juni, und bei vielen Spieler laufen die Verträge aus oder sie haben bei einem Vereinswechsel ab 1. Juli 2020 die Spielberechtigung für einen neuen Club beantragt. Es wurden Modelle mit Gastspielerregelungen diskutiert, doch nach aktuellem Stand dürfen nur Spieler eingesetzt werden, die zum Zeitpunkt der Partien eine Spielberechtigung für den Club haben.
So hofft Hennemann, dass man den abwanderungswilligen Christian Mauersberger, der noch einen gültigen Vertrag hat, aus Studiengründen aber wechseln möchte, noch halten kann, bis die Pokalentscheidungen gefallen sind. Geklärt scheint – nicht nur mit Blick auf den Pokal – die Personalie Nedzad Plavci. „Wir planen auch in der nächsten Saison mit ihm. Nedzad ist ein Vollblutfußballer, und wir werden ihn sicherlich noch gut brauchen können“, so Hennemann, der damit die Wechselgerüchte um den Torjäger beendet.
Kader noch nicht komplett
Damit ist der Rielasinger Kader allerdings noch nicht komplett. „Wir wollten nach der Saison 19/20 einen Schnitt machen, sowohl mit Blick auf das Budget als auch auf den Altersschnitt“, erläutert Hennemann die Strategie des Teams von der Talwiese. Ein bis zwei junge Perspektivspieler möchte man noch verpflichten, um Trainer Michael Schilling einen konkurrenzfähigen Kader für diese lange und wohl auch intensive Saison zur Verfügung stellen zu können.