Handball: Der Druck, der auf den Konstanzern lastete, war zunächst deutlich zu spüren. Zwei schnelle Fehler, zwei schnelle Gegentore – 2:0 für die Brucker Panther.

Nach vier Minuten traf Lucas Pichler vom Punkt zum 5:2. Bis zum 6:3 gefiel sich die Mannschaft von TuS-Coach Max Högl in der Rolle des Underdogs.

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Anders als erwartet, agierte Fürstenfeldbruck von Beginn weg mit einer 6:0-Abwehr und nicht in seiner gewohnten offensiven 3:2:1-Variante. Dafür verteidigte die HSG recht offensiv.

Nach sechs Minuten bekamen auch die Gelb-Blauen einen Fuß auf den Boden und starten voll durch.

Eine Überzahlsituation, der erste parierte Siebenmeter des starken Konstantin Poltrum sowie die Spielfreude von Felix Sproß und Christos Erifopoulos veranlassten die Gastgeber zur frühen Auszeit nach etwas mehr als elf Minuten.

Sproß und Erifopoulos waren mit ihren Schlagwürfen, Durchbrüchen und schönen Pässen an den Kreis zum dankbaren Abnehmer Michel Stotz nun heiß gelaufen und stellten nach dem 7:7 auf 10:7.

Viel Lob von Trainer Baricelli

„Es war klar, dass die ersten zehn bis 15 Minuten auswärts in Fürstenfeldbruck schwierig werden“, blieb der Konstanzer Trainer Vitor Baricelli cool und schob hinterher:

„Wir mussten viel arbeiten und unsere Dichte im Innenblock finden.“ Das gelang zunehmend besser. Wenn immer möglich, zog die HSG in der schnellen Mitte oder ersten und zweiten Welle ein hohes Tempo an, das die Bayern nicht mitgehen konnten.

Damit eröffneten sich oft gute Wurfchancen für die Gäste. Richtig Spielfluss kam jedoch selten auf, da das Duell der alten Rivalen unter vielen Unterbrechungen und Zeitstrafen litt.

In einer fairen, keineswegs hart geführten Partie musste Konstanz acht Hinausstellungen hinnehmen, Fürstenfeldbruck sieben.

Dazu kamen je sieben Siebenmeter, die Erifopoulos für die HSG allesamt sicher versenkte, während bei den Bruckern lediglich drei den Weg an Poltrum und Konstantin Pauli vorbei ins Ziel fanden.

Jonas Hadlich sorgte mit dem 20:15 schon nach 25 Minuten für einen komfortablen Vorsprung.

„Unser Start in die zweite Hälfte war klar besser als letzte Woche“, so Baricelli zu den ersten 15 Minuten in Hälfte zwei. Ein Doppelschlag von Nikita Pliuto brachte mit dem 32:23 schon so etwas wie die Vorentscheidung.

Dieses Gefühl schien sich nun auch bei den Konstanzern bemerkbar zu machen, die nun etwas nachließen und Fürstenfeldbrucks Bemühungen um ein besseres Resultat zugleich Früchte trugen.

HSG Konstanz mit starkem Auftritt

Mehr als ein kleiner Zwischenspurt zum 26:32 war jedoch nicht drin. „Weil wir“, lobte Baricelli, „in dieser Phase konzentriert unseren Job gemacht und die Kontrolle behalten haben.“

Das Erfolgsrezept aus seiner Sicht: „Weniger technische Fehler, viele Tore mit einer guten Effizienz, eine ordentliche Abwehr.“

Kurz: Es passte viel an diesem Freitagabend, an dem die HSG durch einen gut gefüllten und sich lautstark bemerkbar machenden Gästeblock bis zum Schluss nach vorne gepeitscht wurde.

Lukas Dietrich setzte mit dem 38. Treffer den Schlusspunkt auf den höchsten Auswärtssieg der HSG in Fürstenfeldbruck jemals.

War das nun die erhoffte Reaktion für den HSG-Coach? „Ja, auf jeden Fall“, sprach Baricelli und wollte seine Erleichterung dabei gar nicht verbergen. „Nach einer Niederlage ist die ganze Woche kaputt“, erklärte der 29-Jährige.

„Natürlich war nun Druck da. Es war wichtig, nun unsere Arbeit zu machen und einen klaren Erfolg zu holen.“

Ein Schritt in die richtige Richtung, den seine junge Mannschaft nun konstant bestätigen muss.

Wichtig dabei aus Sicht des HSG-Coaches: „Zusammenhalt, Fokus und 60 Minuten konzentriert spielen.“ Vieles davon gelang in der kleinen Wittelsbacher Halle.

HSG Konstanz: Pauli, Poltrum (Tor); Stotz (3), Michelberger, Spross (7), Erifopoulos (11/7), Schwormstede, Knipp, M. Pliuto (3), Stotten (1), N. Pliuto (4), Hadlich (4), Fuhrmann, Dietrich (1), Fenyö (1), Schlafmann (3). – Z: 490.