Jawin Schell

Fußball, Bezirksliga: Der FC Uhldingen hat im Abstiegskampf der Bezirksliga Bodensee einen ersten Befreiungsschlag gelandet. Durch den unerwarteten 3:1-Sieg über die favorisierten Gäste vom FC Anadolu Radolfzell konnte die Mannschaft von Trainer Marco Gamper auf den vorletzten Tabellenplatz klettern und die Rote Laterne an den FC Bodman-Ludwigshafen weiterreichen. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Gamper mit dem Ausgang der Partie. „Ich bin wirklich sehr erleichtert, dass wir endlich unseren ersten Dreier der Saison eingefahren haben“, so Gamper. „Die Mannschaft ist nach der Partie auch noch zusammen sitzengeblieben, um diesen schönen Moment zu genießen.“ Der Teamgeist, dessen Fehlen Gamper in den vergangenen Wochen oft kritisiert hatte, hat demnach wohl wieder Einzug in die Mannschaft gehalten. „Es ist spielerisch noch immer nicht ganz das, was ich sehen wollte, aber in diesem Spiel hat jeder für jeden gekämpft, alles reingehauen und ist an seine Grenzen gegangen“, lobt Gamper. „Die Leistungskurve zeigt wieder nach oben und das nimmt auch Druck von den Spielern.“ Der bis dahin holprige Start in die Spielzeit, bei dem Gamper vor allem zu viele Einzelaktionen sauer aufstießen, kam für den Uhldinger Trainer nicht überraschend. „Wir haben sehr viele neue Spieler in der Mannschaft, da braucht es Zeit, bis sich das Kollektiv findet“, analysiert er. „Vielleicht war auch die Vorbereitung zu kurz, oder wir haben die falschen Inhalte trainiert“, meint Gamper selbstkritisch. „Wir haben in den vergangenen Wochen aber viele Gespräche geführt und nun zeigen sich erste Erfolge.“ Wichtig ist dabei für den Trainer auch, dass er sich auf Führungskräfte wie Torjäger Mustafa Matur, der gegen Anadolu gleich doppelt traf, verlassen kann. „Wenn er im Spiel ist, kann er für die Mannschaft sehr wichtige Impulse setzen“, betont Gamper. „Er hat im Spiel gegen Radolfzell auch noch sehr viel Defensivarbeit geleistet und war vor dem Tor eiskalt – so kann er das Team wirklich mitreißen.“ Für besondere Motivation im Vorfeld der Begegnung sorgten auch die Aussagen des gegnerischen Trainers, der alles andere als einen Sieg als „riesige Enttäuschung“ tituliert hatte. „Wir müssen eigentlich nur auf uns schauen, aber natürlich sorgt es für die zehn Prozentpunkte zusätzliche Motivation, wenn der Gegner meint, dass er schon sichere drei Punkte hätte“, meint Gamper. Er hofft nun, dass seine Elf den Schwung aus der siegreichen Partie mitnehmen kann. „In der Mannschaft steckt viel mehr drin, aber die Feinheiten müssen eben passen“, sagt Gamper. „Wenn es weiter so läuft wie im vergangenen Spiel, können wir es schaffen, die Liga zu halten.“ Von einem gewonnenen Schlüsselspiel, das die Wende einleitete, will er aber noch nicht sprechen: „Es war ein wichtiges Spiel, ob es aber wirklich ein Schlüsselspiel war, werden wir erst am Ende der Saison wissen.“