3. Liga: Am Samstag, 20 Uhr, startet die HSG Konstanz beim TSB Heilbronn-Horkheim in die neue Drittliga-Saison. Im Saisonvorschau-Check werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Mannschaft, der Liga und die Herausforderungen. Das Ziel formuliert Geschäftsführer André Melchert: „Wir wollen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitspielen. Ziele erreicht man nur, wenn man sie sich setzt.“

Die Vorbereitung

Kurz war die Pause nach einer langen Saison in der 2. Bundesliga. Intensiv und hart gearbeitet hat die Mannschaft mit individuellen Trainingsplänen schon vor dem Trainingsauftakt. Seitdem wird meist zweimal täglich trainiert.

Die Testspiele gegen starke Gegner wie Bundesliga-Aufstiegsaspirant Bietigheim, den Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen oder Europapokalteilnehmer Pfadi Winterthur liefen vielversprechend. Wermutstropfen sind die Verletzungen und Ausfälle von Veit Schlafmann, Samuel Wendel, Konstantin Pauli, Janis Boieck und Fynn Beckmann.

Der Kader

Mit einem Altersdurchschnitt von 23 Jahren wurde das Team noch einmal verjüngt. Allerdings konnten mit Felix Sproß (26) und Tom Göres (26) zwei etwas erfahrenere Spieler hinzugewonnen werden. Insgesamt scheint es Melchert wieder gelungen zu sein, einen guten Mix aus vielen jungen, hungrigen Talenten und einigen erfahren Stützen zusammenzustellen, die Verantwortung übernehmen wollen und Ehrgeiz mitbringen. Ältester Spieler mit 28 Jahren ist Fynn Beckmann.

Die Neuzugänge

Allen voran Felix Sproß scheint ein echter „Glücksfall“ (Melchert) für die HSG zu sein, der sich „seit der ersten Trainingseinheit als Führungsspieler in die Mannschaft eingebracht hat und in den Vorbereitungsspielen sein Können schon unter Beweis stellen konnte“. Vier Jahre Erfahrung aus der 1. und 2. Bundesliga mit Coburg und zwei Jahre in Schwedens höchster Liga merkt man dem Psychologie-Studenten an.

Tom Göres konnte in Dresden und bei den Füchsen Berlin Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln. Maxim Pliuto (23) wird auf Linksaußen mit Aron Czako ein schnelles, torgefährliches Gespann bilden. Mit Konstantin Pauli (20), Fynn Osann (19), Jens Koester (21) und David Soos (18) wurden vier Talente aus dem eigenen Nachwuchs mit in den erweiterten Kader aufgenommen. Gleichzeitig erhalten sie Spielzeit in der U21.

Die Trainer

Jörg Lützelbergr und Vitor Baricelli sind ein eingespieltes Team, das sich bestens auf und abseits des Handballfeldes versteht. „Das ist fast schon wie kleiner und großer Bruder“, lacht Co-Trainer Baricelli, der auch für die U21 zuständig ist. Lützelberger hat in den vergangenen Monaten in Sachen Athletiktraining und individuelle Entwicklung neue Akzente gesetzt und ein neues Konzept für den Jugend- und Nachwuchsleistungsbereich erstellt.

Der 38-Jährige ehemalige Bundesligaspieler kennt professionelle Strukturen etwa aus Gummersbach, arbeitet innovativ und mit den neuesten Möglichkeiten und Erkenntnissen. Noch mehr als bisher legt die HSG als Leistungsstützpunkt des Handballverbandes Baden-Württemberg und viermaliger Jugendzertifikatsträger der Handball-Bundesliga Wert darauf, Talente auf Bundesliganiveau und für Nachwuchs-Nationalmannschaften auszubilden und zu entwickeln.

Die Liga

16 Teams umfasst die 3. Liga Süd nun wieder nach zweimaligem erhöhten Abstieg. Dazu gehört neben Zweitliga-Mitabsteiger Wölfe Würzburg auch der letztjährige Staffelsieger HC Oppenweiler/Backnang, der seinen Kader weiter aufgerüstet hat sowie die Topteams aus Pfullingen, Fürstenfeldbruck, Kornwestheim, Pforzheim, Leutershausen und Heilbronn.

Der Modus

Die zwei Erstplatzierten der vier Staffeln qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Sollte ein Team nicht teilnehmen dürfen oder verzichten, können die Mannschaften bis zu Platz vier nachrücken. Es steigen zwei Teams aus den 3. Ligen auf. Nur zwei Mannschaften aus der 18 Clubs umfassenden 2. Bundesliga steigen ab. Hätte es diese Regelung schon in den letzten Jahren so gegeben, die HSG hätte zweimal nicht den bitteren Gang in Liga drei antreten müssen.

Der Auftakt

„Einfache Aufgaben haben wir dieses Jahr ohnehin nicht“, sagt Neuzugang Göres vor dem Auftakt in Heilbronn-Horkheim. Zumal der TSB in den zuletzt selbst stets zu den Topteams zählte und so etwas wie der „Favoritenschreck“ war – insbesondere daheim in der kleinen Stauwehrhalle. „Ich zähle uns zu den Topmannschaften, jeder will uns als Zweitliga-Absteiger schlagen“, so der Torhüter.

Livestream und Tickets

Von der 1. bis zur 3. Liga werden alle Handballspiele live übertragen – ausschließlich gegen Bezahlung. Die 3. Liga läuft dabei weiter über Sportdeutschland.tv. Jedes Einzelspiel der 3. Liga kostet fünf Euro, per Team-Pass können aber auch alle Auswärts- und Heimspiele (ohne Aufstiegsspiele) einer Mannschaft für 60 Euro oder für 75 Euro über den Saison-Pass alle Spiele der 3. Liga (ohne Aufstiegsrunde) erworben werden. (joa)