Herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Meistertitel! Obwohl die 200 Meter Rücken nicht einmal Ihre Hauptstrecke sind, haben Sie sie souverän gewonnen. Haben Sie sich im Voraus zugetraut, das Ding mit nach Hause zu nehmen?
Vielen Dank! Ehrlich gesagt nicht. Im Vorstart-Raum vor dem Finale habe ich so ein bisschen überlegt, wie es laufen könnte. Mein Ziel war eine Medaille zu gewinnen. Dass es jetzt am Ende der erste Platz und so deutlich wurde, darauf war ich nicht vorbereitet (lacht).
Was geht in einem vor, wenn man nach so vielen, teils durchwachsen Jahren, nun live im Fernsehen Deutscher Meister wird?
Das ist unbeschreiblich. Als kleines Kind schaut man Sport im Fernsehen an und denkt sich, dass man da auch mal dabei sein möchte. Wenn man jetzt, zehn Jahre später, selbst dabei ist, selber schwimmt und dann auch noch die Sache mit nach Hause bringt – das ist unbeschreiblich. Man kann das gar nicht in Worte fassen.
Am Samstag folgt bei der DM in Berlin nun Ihre eigentliche Hauptstrecke, die 200m Freistil. Dort sind Sie dieses Jahr fünftschnellster Deutscher. Was rechnen Sie sich da aus?
Ich hoffe, dass wieder ein Podestplatz möglich ist. Mein Ziel ist es, unter die 1:49 Minuten zu kommen, weil ich damit europaweit in meinem Alter wieder weiter vorne wäre und mich präsentieren könnte. Momentan liege ich auf Platz drei, aber eigentlich möchte ich wieder auf Platz zwei oder Platz eins sein. Trainiert habe ich gut, deshalb mal schauen, wie es läuft.
Wie geht diese Saison nun für Sie weiter? Werden Sie bei den Olympischen Spielen in Tokio mit dabei sein?
(lacht) Nein, in Tokio nicht. Ich wäre maximal mit der Staffel mitgekommen, aber dadurch, dass ich Fünfter bin, hat mir ein Platz gefehlt. Ich habe jetzt aber noch Anfang Juli die Junioren-Europameisterschaften in Rom. Dort ist eine Medaille über die 200 Meter Freistil auf jeden Fall mein Ziel. Je nachdem, wie es dort läuft, kann es auch sein, dass ich Ende August dann zur Junioren-WM nach Kasan mitfahre. Das wäre ganz gut in dieser Saison.
Und was steht für den Sommer an? Wann kommen Sie mal wieder in die alte Heimat Konstanz?
(lacht) Also geplant ist noch nichts. Ich war seit Weihnachten nicht mehr Zuhause und trainiere auch jetzt bis zur Junioren-EM durch. Danach habe ich eigentlich auch keine Zeit, nach Hause zu fahren. Das Training geht vor. Der Plan ist, die Saisonpause zuhause zu verbringen, aber wann die ist, weiß ich noch nicht. Hoffentlich klappt es gegen Ende des Sommers.