Fußball, Verbandsliga: FC RW Salem – SV Niederschopfheim (Samstag, 17.30 Uhr, Schlosssee-Stadion). – Wenn Daniel Sandhas in den vergangenen Monaten in seiner Heimat in Überlingen durch die Straßen geschlendert ist, gab es eine Frage, die er immer wieder beantworten musste: Warum hat er seinen Heimatverein in der Sommerpause verlassen?

Es ist kein Wunder, dass die Menschen, die Interesse am FC 09 Überlingen haben, ihn auf seinen Vereinswechsel ansprechen. Schließlich war Sandhas, der mit dem Fußballspielen als kleiner Junge beim SV Hödingen begann, beim Landesligisten über Jahre hinweg Leistungsträger, Kapitän, unangefochtener Stammspieler. Ein erfahrener Innenverteidiger, den der Club nur ungerne hat ziehen lassen.

Raus aus der Komfortzone

Doch der 32-Jährige, der in der Jugend auch für den SC Pfullendorf aktiv war, wollte in seiner Fußballer-Laufbahn noch einmal raus aus seiner Komfortzone, wie er selbst sagt. „Ich musste mir diesen Schritt ganz lange überlegen, weil die emotionale Bindung zum FC 09 Überlingen natürlich extrem ist. Es ist mir richtig schwergefallen, zu gehen“, sagt er.

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Zumal der Defensivmann der verlängerte Arm seines langjährigen Trainers Michael Krause war, mit dem er „ein super Verhältnis“ pflege. Dennoch: Der Gedanke, sportlich noch einmal eine neue Herausforderung zu wagen, sei über viele Monate hinweg gereift. Mit Freunden habe er viele Male darüber gesprochen, wichtig war ihm zudem vor allem, die Beteiligten des FC Überlingen schon früh und offen in seine Überlegungen und Gefühle mit einzubeziehen.

Entscheidung ligaunabhängig

Dass Sandhas sich nun das Dress des Verbandsliga-Aufsteigers FC RW Salem überstreift, ist dabei kein Zufall. Nicht nur, weil er seine Entscheidung unabhängig davon getroffen hat, in welcher Liga die Salemer in dieser Saison antreten.

„Mich reizt es, dass ich mich neu beweisen muss, dass ich in einem neuen Umfeld meinen Platz finden muss. Ich möchte mich hier persönlich weiterentwickeln“, sagt der Neuzugang des Verbandsliga-Aufsteigers, der schon mit einigen Mitspielern auf dem Platz stand – wie etwa mit den Ex-Überlingern Lucas Müller oder Andreas Romeo.

Mit Offensivmann Esref Su habe er zudem in den vergangenen Jahren immer wieder geflachst, dass die beiden mal noch miteinander spielen müssten. Und dann wäre da noch Joshua Keller, der wie Sandhas im Sommer von Überlingen kam und den er als einer seiner besten Kumpels bezeichnet. „Joshi und ich haben uns unabhängig voneinander für den Schritt zu Salem entschieden. Es freut mich natürlich, dass wir weiter zusammen spielen und eine Fahrgemeinschaft bilden können“, sagt Sandhas, dessen große Hoffnung es ist, verletzungsfrei durch die Saison zu kommen.

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Schließlich kämpfte er zu Beginn der Rückrunde der vergangenen Spielzeit mit einem Knorpelschaden im Knie. Eigentlich war zum Vorbereitungsstart unter Salem-Coach Silvio Battaglia längst wieder alles gut, doch die Masse an Trainingseinheiten zwangen ihn in der Testspielphase zu einer wochenlangen Pause. „Ich fühle mich jetzt wieder gut“, betont er aber.

Mit seinen 32 Jahren wird Daniel Sandhas am Samstag eine Premiere erleben. Noch nie hat der Innenverteidiger, der unter Battaglia auch schon auf der Sechs eingesetzt wurde, gegen den SV Niederschopfheim gespielt. Ein Duell zweier Landesliga-Meister. „Jedes Team in der Verbandsliga hat Qualität, daher erwarten wir immer ein schweres Spiel“, sagt Sandhas, der trotzdem zuversichtlich ist. Aus gutem Grund: „Mich hat hier von Anfang an beeindruckt, wie willig die Jungs sind. Der Fußball ist allen Spielern enorm wichtig und das zeigen sie in jedem Training.“