Fußball, Verbandsliga: Alessio Seminara zählt zu jenen hoffnungsvollen Talenten aus dem eigenen Fohlenstall, die bereits an der Schwelle zum Erwachsensein den Sprung ins Verbandsligateam des SC Pfullendorf geschafft haben. Seit 2023 gehört der 20-Jährige dem Team an, absolvierte bisher 41 Partien und stand 28 Mal in der Startelf. Zwei Tore steuerte der junge Mann für die Rot-Weißen bei, eines davon war in der Vorsaison von besonderer Wichtigkeit, läutete er doch damit am achten Spieltag den so wichtigen zweiten Heimsieg über den FC Teningen ein.
„Alessio ist sehr vielseitig veranlagt“, sagt Trainer Helgi Kolvidsson, der Seminaras Fleiß, Laufstärke und Schnelligkeit zu schätzen weiß. Der Isländer hält es für bemerkenswert, dass dieser im ersten Aktivenjahr gleich Anschluss gefunden hat. Seine Prognose: „Der Junge macht seinen Weg!“
Auferlegt wird ihm häufig die Rolle des rechten Verteidigers, wo er sich gut eingefuchst hat. Aber auch auf der rechten Mittelfeldseite findet er Verwendung, zuletzt gegen Laufenburg sogar in offensiverer Ausrichtung. Ausgebildet worden ist er eigentlich auf der „Holding Six“, auf der Position des zentral defensiven Mittelfeldspielers oder als dynamischer „Achter“ im Spielaufbau und Angriff. Aber diesbezüglich ist der 20-Jährige nicht wählerisch und meint mit pfiffiger Miene: „Hauptsache, man steht auf dem Platz!“ Gewissermaßen habe sich für ihn damit auch ein „kleiner Traum“ erfüllt. Denn es sei immer schon sein Wunsch gewesen, einmal das rotweiße Trikot der ersten Mannschaft zu tragen. Überhaupt: „Mein Herz ist in Pfullendorf“, gibt er Einblick in seine Gefühle.
Zur Winterpause 2023 eingestiegen
Von der Pike auf hatte der gebürtige Pfullendorfer, angefangen bei den Bambini, sämtliche Jugendstationen beim SC Pfullendorf durchlaufen. Helgi Kolvidson wollte als Sportlicher Leiter den begabten Jugendlichen schon früher zu den Aktiven hochziehen, doch der damals 17-Jährige bat, sein Engagement bei den A-Junioren komplett abschließen zu dürfen. So stieg er erst zur Winterpause 2023 unter dem damaligen Coach Hakan Karaosman ins Verbandsligateam ein. „Es gab keine Probleme, mich hier einzubauen. Zudem kannte ich ja ein paar Kollegen von der Jugend her“, sagt Seminara, den inneren Zusammenhalt als besonderes Markenzeichen hervorkehrend.
Sein Hobby ist eng mit dem Fußball verbunden. Die sportliche Fitness bleibt für ihn gewährleistet, seitdem er sich im Oktober vergangenen Jahres als Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr verpflichtete, die sportliche Aktivitäten fördert. Alessio Seminara begreift sich als Familienmensch. Sein Vater David, der früher beim SV Rengetsweiler kickte, aber relativ früh aufhören musste, verfolgt oft gemeinsam mit Mutter Steffi und Schwester Alea die Partien des SC Pfullendorf.
Trotz des ernüchternden saisonalen Auftaktspiels in Laufenburg (1:3) befürchtet der junge Mann einen ähnlichen Fehlstart wie in der Vorsaison nicht. „Darüber mache ich mir keine Sorgen. Jetzt heißt es Mund abwischen und angreifen!“ Klar, den ersten Heimgegner ESV Südstern Singen dürfe man nicht unterschätzen, der über sehr gute Einzelspieler verfügt. „Wenn wir aber als Team auftreten und das umsetzen, was wir im Training machen, dann packen wir sie“, sagt Alessio Seminara voller Zuversicht.
Die Partien am zweiten Spieltag
- SC Pfullendorf – ESV Südstern Singen (Freitag, 19 Uhr, Geberit-Arena). – Filmklappe auf, der ESV Südstern zum Zweiten: Die Hegauer, die dem SCP im Pokal (2:1) einen K.o. versetzten, kommen nun zur Heimpremiere der Linzgauer. „Ein Highlight folgt auf das nächste“, bringt es ESV-Trainer Antonio Fiore Tapia auf den Punkt. Trotz aller Euphorie wartet auf die Südsterne ein intensiver Freitagabend, wie der 39-jährige Trainer glaubt. „Es wird wieder ein sehr körperbetontes Spiel werden“, erinnert sich Fiore Tapia an das letzte Duell in der Geberit-Arena. Im Ligaspiel müssen die Südsterne allerdings mit einem dezimierten Kader auskommen. „Einige Spieler stehen nicht zur Verfügung“, informiert der Südstern-Coach, darunter auch der Ex-Kapitän Albert Malaj, der sich dem Oberligisten Türk. SV Singen angeschlossen hat. (fek)
- SV Bühlertal – FC Rot-Weiß Salem (Samstag, 15 Uhr). – Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage kaum sein: Bühlertal startete mit einem klaren 4:0-Auswärtssieg beim FC Wolfenweiler-Schallstadt, während Aufsteiger Salem zuhause mit 0:4 gegen Teningen unterlag. Nun wollen die Rot-Weißen auswärts Wiedergutmachung betreiben. Trainer Silvio Battaglia warnt: „Bühlertal ist eine sehr robuste Mannschaft, physisch stark und nach Ballgewinnen schnell nach vorne. Wir müssen die Härte der Verbandsliga annehmen, dürfen einfache Ballverluste im Zentrum nicht zulassen und die Zweikämpfe aggressiv führen.“ Salem muss dabei auf mehrere Spieler verzichten, geht aber dennoch mit großem Einsatzwillen in die Partie. „Wir sind hoch motiviert und wollen in Bühlertal ein anderes Gesicht zeigen als zum Auftakt. Die Jungs haben in der Vorbereitung bewiesen, dass sie bereit sind – jetzt müssen wir es auf den Platz bringen“, so Battaglia. (al)
- 1. FC Rielasingen-Arlen – FC Auggen (Sonntag, 15 Uhr). – Heimauftakt für die Talwiesen-Elf gegen den FC Auggen. Die Mannschaft aus dem Markgräfler Land zählt zu den Top-Mannschaften der Verbandsliga, hat sich in den vergangenen Jahren beständig entwickelt und seit Marco Schneider dort, mit kurzer Unterbrechung, tätig ist, sind Spitzenplatzierungen die Regel. So scheiterte der FC Auggen in der vorletzten Saison nur knapp am Oberliga-Aufstieg. In der vergangenen Saison musste sich Auggen im Verbandspokalfinale dem Bahlinger SC erst im Elfmeterschießen geschlagen geben. Der Auftakt ist für den FC Auggen geglückt. Gegen den sehr defensiven FC 08 Villingen II behielten die Auggener die Nerven und siegten durch späte Tore mit 2:0. Der 1.FC Rielasingen-Arlen startete im Eröffnungsspiel bei Südstern Singen dagegen eher schwach, taktische Umstellungen von Trainer Michael Schilling brachten dann mehr Stabilität. Am Ende reichte es wenigstens noch zum 1:1. Bei der Heimpremiere muss Schilling weiterhin auf den verletzten Fabrice-Andre Moosmann verzichten. (te)