Frauenfußball: Es war der 24. Mai in diesem Jahr. Die SG Marbach/Bad Dürrheim sicherte sich mit einem 1:1 gegen Titisee im finalen Spiel die Meisterschaft in der Landesliga und schaffte nach zwei Spielzeiten die Rückkehr in die Verbandsliga, in der sich die Mannschaft zuvor drei Jahre gehalten hatte.
Mit rund 250 Anhängern wurden Titelgewinn und Aufstieg ausgiebig gefeiert. Nun möchten die Frauen aus Marbach und Bad Dürrheim raus aus dem Fahrstuhl. „Eine Platzierung im gesicherten Mittelfeld ist das primäre Ziel“, sagt Werner Baschnagel, Spielausschussvorsitzender bei den Frauen.
Die SG Marbach/Bad Dürrheim startet mit drei Mannschaften in die neue Saison. Das Aushängeschild ist die Verbandsliga-Elf. Die weiteren Teams spielen in der Bezirks- und Kreisliga. Rund 55 Spielerinnen stehen zur Verfügung.
Stolz sind die Verantwortlichen, dass es für jede Mannschaft zwei Trainer gibt. Auch ein Torwarttrainer und eine Physiotherapeutin stehen zur Verfügung. Neben Spielerinnen aus Marbach und Bad Dürrheim jagen auch Fußballerinnen aus Rottweil oder Spaichingen dem Ball nach.
„Alle zeichnet ein großer Wille aus. Man muss den Hut davor ziehen, wie ernst die Spielerinnen den Fußball nehmen und dafür auch private Opfer bringen“, sagt Patrick Brachat, der als Übungsleiter der ersten Mannschaft in seine fünfte Saison geht.
SG will sich langfristig etablieren
Für Brachat hat die Verbandsliga eine besondere Qualität, nicht nur, weil sie die höchste Spielklasse in Südbaden ist. „Da wird schon richtig guter Fußball geboten und wir möchten dazu unseren Beitrag leisten. Wir wollen uns langfristig in der Liga etablieren. Das Potenzial dazu haben wir.“
Nach dem Abstieg habe sich die SG in der Landesliga, auch durch einige Abgänge, zunächst einmal konsolidieren wollen, die Verbandsliga jedoch nie aus den Augen verloren.
„Der Kader ist nun stärker geworden. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, traue ich uns den vorzeitigen Klassenerhalt zu“, ergänzt Brachat.
Ähnlich sieht es Olivia Baschnagel, die seit 2015 mit einer kurzen Unterbrechung Kapitänin im Team ist. „Wir sind auf allen Positionen gut besetzt und haben 16 bis 18 nahezu gleichwertige Spielerinnen.
Zudem stimmt die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen“, sagt Baschnagel, für die der Wiederaufstieg und die anschließende Titel-Feier noch heute Gänsehaut pur waren. Ein Teil der Mannschaft feierte den Erfolg wenige Tage später auf Mallorca.
Vorfreude auf den Saisonbeginn
„Es zeichnet uns aus, dass wir auch abseits des Platzes viel gemeinsam unternehmen. Das schweißt uns noch mehr zusammen und es entstehen Freundschaften“, ergänzt Olivia Baschnagel.
In der vergangenen Wintervorbereitung ging das Team sogar in ein Trainingslager in Ludwigsburg. „Das war ein wichtiges Puzzleteil für den Erfolg“, betont Brachat.
Nun freuen sich alle Spielerinnen, Trainer und Betreuer auf den Punktspielstart. „Die Verbandsliga ist noch einmal ein ganz anderes Kaliber als die Landesliga.
Da wird körperlich robuster und viel schneller gespielt“, weiß Olivia Baschnagel. Neben dem Klassenerhalt gibt es noch ein weiteres Ziel. „Wir möchten vor der SG Neukirch-Hammereisenbach die Nummer eins bei den Frauen im Bezirk sein. Schon jetzt freuen wir uns auf die drei Derbys“, betont die Kapitänin.
Schon am 7. September kommt es in der ersten Runde des Verbandspokals in Neukirch zum ersten Aufeinandertreffen, am 28. September gibt es das schnelle Wiedersehen in der Liga in Marbach.
Neue Integrationsmannschaft
Ganz neu bei der SG Marbach/Bad Dürrheim ist seit diesem Jahr eine so genannte Integrationsmannschaft, in der rund 18 acht bis 15-jährige Mädchen mit Migrationshintergrund durch den Fußball besser integriert werden sollen.
Das Bundesprogramm wird auch vom Badischen Sportbund unterstützt. „Der FV Marbach ist der Träger und stellt zwei Trainer dazu ab. Wir sehen in dem Programm auch die Chance, Spielerinnen für die ersten drei Mannschaften zu gewinnen“, ergänzt Brachat.
Im eigenen Nachwuchsbereich gebe es noch etwas Nachholbedarf. „Wir müssen uns da noch besser aufstellen und haben dazu Ideen, auch durch Werbung an Schulen“, verdeutlicht Werner Baschnagel.
Die Verantwortlichen wissen, dass die Jugendarbeit ein wichtiger Baustein sei, um dauerhaft in der Verbandsliga zu spielen. Genau das ist das Ziel, um auch zukünftig, wie am 24. Mai, ausgiebig Erfolg zu feiern.