Das war ein gelungener Freitagabend. Für den SC Pfullendorf, der die Verbandsligapartie gegen den ESV Südstern Singen mit 2:0 gewinnt, für zwei SÜDKURIER-Leser, die nicht nur das Spiel hautnah miterleben und für SCP-Präsident Karl Fritz, der den Verein präsentiert.

Zwei aktive Teams und zwölf Jugendmannschaften

Wilhelm Diener aus Wilhelmsdorf und Noah Braun aus Kreenheinstetten hatten bei der SÜDKURIER-Sommer-Aktion mitgemacht und durften beim Abendspiel des SCP den den ESV Südstern Singen einen Blick hinter die Kulissen des Fußballvereins werfen, begleitet vom SCP-Präsidenten höchstselbst.

Schon 1,5 Stunden vor Spielbeginn ist in der Geberit-Arena alles für das Aufwärmen der Mannschaften vorbereitet.
Schon 1,5 Stunden vor Spielbeginn ist in der Geberit-Arena alles für das Aufwärmen der Mannschaften vorbereitet. | Bild: Volk, Siegfried

„Das Stadion gehört der Stadt, das Gebäude dem SCP“, erfuhren die sehr interessierten Gäste, und dass der SCP neben zwei aktiven Mannschaften derzeit zwölf Jugendteams im Einsatz hat, die fast allesamt von Lizenztrainern betreut werden. Durch die Leistungsorientierung sei der SCP im Prinzip ein Ausbildungsbetrieb, von dem Vereine der gesamten Region profitierten, erklärte Fritz.

Kenner der heimischen Fußballszene

Wilhelm Diener, der zu Regionalligazeiten öfters in Pfullendorf war, erinnert sich an einige Spieler und Trainer, die den Sprung in die erste und zweite Bundesliga geschafft haben wie Uwe Möhrle, Thomas Stehle oder Marcel Rapp und Alexander Blessin. Der 19-jährige Noah Braun ist häufig in der Geberit-Arena, und ein ausgewiesener Kenner der heimischen Fußballszene, auch weil er seit vier Jahren als Schiedsrichter pfeift und dann und wann auch schon Jugendspiele in Pfullendorf leitete. Sein Heimatverein ist der B.A.T. und sein Lieblingsverein der VfB Stuttgart, dessen Heimspiele er öfters besucht. „Ich bin ein Fan des SC Freiburg, und des FC Heidenheim“, outete sich Wilhelm Diener. Berufsbedingt hat der Maschinenbauingenieur mehrere Jahre in Heidenheim gelebt und dessen Trainer Frank Schmidt noch in der Landesliga spielen sehen.

Trainerduo tüftelt über die richtige Taktik

Gespräch mit Trainer Helgi Kolvidsson über die Taktik.
Gespräch mit Trainer Helgi Kolvidsson über die Taktik. | Bild: Volk, Siegfried

Er erinnert sich auch gut an die aktive Zeit von Helgi Kolvidsson erzählt er beim Besuch in der Trainerkabine, wo der oftmalige isländische Nationalspieler mit Co-Trainer Joe Hatzing letzte taktische Überlegungen austüftelt, gegen den man im Verbandspokal bekanntlich mit 1:2 scheiterte. Auf die Frage nach dem Saisonziel erinnert Kolvidsson an das turbulente Vorjahr und man wolle nicht mehr in seine solche Situation kommen. „Wir denken von Spiel zu Spiel“, gibt er als Leitmotiv für seine Jungs vor, die wöchentlich drei Mal trainieren sowie zusätzliche Einheiten absolvieren, wie individuell abgestimmte Fitnessübungen, die die Spieler von den Physiotherapeuten via App bekommen. „Talent allein bringt nichts. Disziplin und Fleiß sind nötig“, macht der Isländer klar, der auch schon die Nationalmannschaft von Liechtenstein coachte. Wilhelm Diener fragt nach dem Trainerstatus des 53-Jährigen und erfährt, dass dieser unter anderem die Fußballtrainerlizenz und A-Lizenz hat.

Spieler pushen sich mit Hip-Hop

Dann zeigt SCP-Chef Fritz den Gästen die weiteren Räume des vor Jahren mit viel Eigenleistung grundlegend sanierten Umkleidetrakts wie die Wäscherei oder den Video-Analyse-Raum. Aus der SCP-Kabine dröhnt Hip-Hop-Musik, mit der sich die Kicker hochpushen. Ein kurzer Blick in die konzentrierten Spielergesichter und die Ansage des Präsidenten: „Ein Dreier muss her.“ Dann geht es in VIP-Zelt, wo die Besucher verköstigt werden. Die Zeit drängt, die Spieler laufen ein, und das SCP-Team postiert sich zum Gruppenfoto mit den Besuchern, die neben der Ersatzbank das Spiel verfolgen. „Ich tippe 2:1“, antwortet Noah Braun auf die SÜDKURIER-Frage und Wilhelm Diener hofft auf ein 3:1.

Neben der Ersatzbank verfolgten Karl Fritz, Noah Braun und Wilhelm Diener (von links) die erste Halbzeit.
Neben der Ersatzbank verfolgten Karl Fritz, Noah Braun und Wilhelm Diener (von links) die erste Halbzeit. | Bild: Volk, Siegfried

Die optimistischen Tipps sind nicht nur der herzlichen Einladung des SCP geschuldet, sondern dem Fußballsachverstand und schon nach zwölf Minuten jubeln Beide, nachdem Heiko Behr früh die 1:0-Führung besorgte, und dann in der zweiten Halbzeit Tim Konrad mit seinem 2:0 den Endstand markierte. Klar ist für die Gewinner aus Kreenheinstetten und Wilhelmsdorf, dass sie noch öfters Gast in der Geberit-Arena sein werden und am Ende gibt es noch ein Dankeschön an den SÜDKURIER, der ihnen diesen einmaligen Einblick in die Fußballwelt des SCP ermöglichte.