Im Fußball-Bezirk Bodensee wird in der Rückrunde in Sachen Kaderplanung weitestgehend auf Kontinuität gesetzt. Zumindest ist das der Eindruck, wenn man mit Leuten spricht, die in der regionalen Fußball-Szene gut verwurzelt sind.

Aber auch die Fakten belegen das. Schließlich ging es in den vergangenen Wochen im Vergleich zu früheren Wechselperioden verhältnismäßig ruhig auf dem Transfermarkt zu, wie die Übersicht unseres Transfer-Tickers zeigt. Auf den Instagram- und Facebookseiten der Vereine zwischen Verbandsliga und Kreisliga A wurden kaum Zu- oder Abgänge bekannt gegeben.

Plavci und Simsek in der Vergangenheit im Winter gewechselt

Und was ebenfalls ausblieb: Ein Transfer, der die regionale Fußball-Szene zum Jahreswechsel nachhaltig beschäftigt. Im vergangenen Winter zum Beispiel sorgte der Transfer von Nedzad Plavci für viel Aufsehen. Der mittlerweile 34-Jährige wechselte damals von der Oberliga in die Kreisliga A – vom FC 08 Villingen zum ESV Südstern Singen, dem ein halbes Jahr später in souveräner Manier der Aufstieg in die Bezirksliga gelang.

Ähnlich viel gesprochen über einen Vereinswechsel wurde beispielsweise auch im Januar 2020, als Marcel Simsek den CFE Independiente Singen verließ, um sich dem Ligakonkurrenten Türkischer SV Singen anzuschließen. Hätte das Corona-Virus damals nicht dazwischen gefunkt, hätte dieser Wechsel den Titelkampf in der Bezirksliga entscheiden können.

Abmeldungen bis zum 31. Dezember

Die Singener Südsterne lieferten nach dem Plavci-Coup im vergangenen Winter aber auch in dieser Transfer-Periode wieder Gesprächsstoff. Über einen Wechsel des Topspielers Alessandro Fiore vom Bezirksliga-Spitzenreiter FC Öhningen-Gaienhofen zum ersten Verfolger Südstern Singen wurde tagelang spekuliert. Letztlich stellte der Höri-Klub in den sozialen Medien aber klar, dass man den 25-Jährigen, der in der Jugend für den SC Freiburg und den FC Schalke 04 auf Torejagd ging, nicht abgeben werde.

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Generell gilt: Im südbadischen Fußballverband müssen sich Spieler bis zum 31. Dezember abgemeldet haben, sofern sie in der zweiten Saisonhälfte für einen anderen Verein auflaufen wollen. Der Antrag auf einen Vereinswechsel muss im Anschluss bis zum 31. Januar vorliegen. Wird sich in den nächsten Tagen auf dem Transfermarkt also noch etwas tun?

Im Winter ist die Ablöse verhandelbar

Bei Wintertransfers läuft schließlich längst nicht immer alles problemlos. Auf der Website des Verbandes heißt es: „Stimmt der abgebende Verein dem Wechsel nicht zu, kann frühestens sechs Monate nach dem Tag des letzten Spieles die Spielerlaubnis erteilt werden.“ Spieler können also gesperrt werden und somit in der Rückrunde zum Erfolg ihrer neuen Mannschaft nichts beitragen.

Der Unterschied zwischen einem Sommer- und einem Wintertransfer ist die Verhandelbarkeit der Ablösesumme. Vor beziehungsweise nach einer Saison steht diese fest, zwischen den Jahren müssen sich der abgebende und aufnehmende Verein einig werden. Es ist daher nicht unüblich, dass es bei geplanten Wechseln in der Winterpause zu Problemen zwischen Vereinen kommen kann.

Hiller, Luci & Co. mit neuen Vereinen

Dennoch gab es freilich Wechsel, die vollzogen wurden – ganz ohne Nebengeräusche. Wie zum Beispiel der von Dennis Hiller, der den Landesligisten SV Denkingen verlassen hat und wieder für den FV Walbertsweiler-Rengetsweiler spielen wird.

Oder Giuseppe Luci, der vom Landesligisten FC 09 Überlingen zum FC RW Salem gewechselt ist. Einen herben Verlust musste auch der FC Bad Dürrheim hinnehmen. Kapitän Isa Sabuncuo zog es zum Ligakonkurrenten Türkischer SV Singen.

Genau so hat sich aber auch an den Besetzungen an der Seitenlinie etwas getan. Etwa Ronny Warnick, der nun Coach des SC Gottmadingen-Bietingen ist. Marius Nitsch wird derweil ab sofort die Kicker des FC Gutmadingen trainieren.