Erhellt hat sich wieder die Gemütslage von Dirk Thannheimer, dem Trainer der SG Illmensee/Heiligenberg. Einen nahezu ungefährdeten 3:0-Erfolg fuhr seine Spielgemeinschaft im Lokalduell bei der Landesligareserve des SV Denkingen auf dem Pfullendorfer Kunstrasenplatz ein. „Diese Antwort habe ich heute erwartet“, fühlte sich der 50-Jährige in seiner Ansprache bestätigt.

Reaktion nach der 2:3-Niederlage gegen FC Aramäer Pfullendorf

Nach einer katastrophalen ersten Spielhälfte und der daraus resultierenden 2:3-Heimpleite gegen den FC Aramäer Pfullendorf in der Vorwoche forderte er eine deutliche Reaktion seiner Mannen ein. Und tatsächlich hätten sie in diesem Spiel ihr „wahres Gesicht“ gezeigt.

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An der Charakterfestigkeit seiner Spieler hegt Thannheimer ohnehin keine Zweifel. Sein vordergründiges Ziel sei es, die Mannschaft in der Entwicklung weiter voran zu bringen. Tabellarisch gehe es ihm eher darum, „sich so schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller zu entfernen“, sagt er. Da ist dieser klare Sieg natürlich hilfreich gewesen.

Denkingen in Durchgang eins mit mehr Spielanteilen

Dabei hatten die Denkinger im ersten Durchgang deutlich mehr spielerische Anteile, nur in akute Torgefahr brachten sie ihren Gegner nicht. Mehr Wirkung nach vorne entwickelte die SG, die durch Janko Lohrs feinen Heber ins lange Eck prompt ihre Führung erzielte.

Samol an die Latte Video: Julian Widmann

Derselbe Schütze hätte kurz darauf zum 2:0 nachlegen können, doch der Denkinger Jan Ammann kratzte das Leder gerade noch von der Torlinie. Den zweiten Treffer markierte dann Tobias Waibel mit dem Pausenpfiff. Als Elias Samol gleich nach Wiederbeginn einen gelungenen Konter zum 3:0 abschloss, war der Sieg der Gäste eingetütet.

Das 3:0 durch Samol Video: Julian Widmann

„Das haben wir ganz gut hingekriegt“, fasste Thannheimer zusammen und vergaß auch nicht, die geschlossene Abwehrleistung seiner Elf lobend herauszuheben. Obgleich er noch vor wenigen Monaten beim Landesligisten SV Denkingen die Kommandos von der Seitenlinie aus gegeben hatte, war für ihn die Begegnung mit dem Ex-Verein ein „normales Spiel“. Für die von ihm zuvor betreuten Denkinger Schützlinge dürfte es „ein bisschen mehr Derby“ gewesen sein. Gleichwohl seien er und der SVD im guten Einvernehmen auseinandergegangen und Thannheimer spricht von einer „top Infrastruktur“, die er in Denkingen vorgefunden hätte.

Nach dem Anruf hat Thannheimer lange überlegt

Eigentlich wollte Dirk Thannheimer nicht mehr so schnell ein Traineramt übernehmen, nachdem er in der Corona bedingt abgebrochenen Vorsaison bereits nach fünf Spieltagen beim SV Denkingen das Handtuch warf. „Sie haben mich angerufen und ich habe es mir lange überlegt“, erzählt der Coach, wie die Verbindung zur SG Illmensee/Heiligenberg zustande kam. Letztendlich sei für ihn klar gewesen, dass nur noch ein Kreisliga-A-Verein in Frage käme, der in seiner Wohnortnähe Pfullendorf liegt. Das passte.

Rauch mit dem Kopfball Video: Julian Widmann

Die Führung der Spielgemeinschaft schätzt an ihrem neuen Coach, dass er viel Erfahrung mitbringt. So hatte er beim SC Pfullendorf alle Altersstufen bis in den Oberligakader durchlaufen. Zudem schnürte er beim VfR Stockach und SV Bermatingen in höherklassigen Zeiten seine Kickstiefel, später beim SV Meßkirch und SV Großschönach.

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Als Jugendcoach beim SCP und als Spielertrainer bei der SG Rohrdorf/Menningen lernte er das von ihm heute ausgeübte Metier kennen. Der Journalist Thannheimer sagt, dass er aus Termingründen nicht alle Spiele der SG begleiten können. Aber dafür hätte er in seinem Co-Trainer Roland Brauer einen zuverlässigen Mann.

Fusion der beiden Vereine vor elf Jahren

Die 2010 vollzogene Fusion der Aktiven des SV Illmensee und SV Heiligenberg hält er für den einzig richtigen Schritt, um den auch andere kleinere Vereine in Zukunft nicht herumkommen dürften, so seine Prognose. Zum Training würden beide Spielorte genutzt. Das Abschlusstraining am Freitag findet immer dort statt, wo auch das Heimspiel ausgetragen wird. In der Vorrunde ist dies in Illmensee, in der zweiten Saisonhälfte ist Heiligenberg die Spielstätte, in der es fleißig zu punkten gilt.