Als Julian Bühner sich 2015 zur Schiedsrichter-Ausbildung anmeldete, da war er gerade mal 13 Jahre alt. Der damalige Markdorfer Gruppenobmann Franz Jehle hatte ihn dazu animiert.

Nach den B-Junioren hängte er deshalb die Kickstiefel an den Nagel, konzentrierte sich auf das Amt des Spielleiters, zumal „es für mich wichtig war, die Entscheidungen zu treffen und trotzdem Teil des Spiels zu sein, wenngleich jetzt als Außenstehender.“ Inspiration bekam Bühner auch zuhause.

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Sein Vater Klaus-Werner gehört 2022 selbst schon seit einem halben Jahrhundert zu den Unparteiischen: „Er konnte mir Tipps geben, denn er war ja meist bei meinen Spielen dabei.“ 2019, also nach vier Jahren, schaffte der junge Bühner bereits den Sprung in den Kader der Bezirksliga-Schiris unter Beobachtung.

Julians Antwort auf die Frage nach den sportlichen Höhepunkten mag manchen erstaunen: „In erster Linie würde ich da die Special-Olympics-Turniere nennen, bei denen ich immer mit meinem Papa und einigen Kameraden unserer Gruppe im Einsatz war. Es war für mich etwas Besonderes, behinderten Menschen zu ermöglichen, ein Fußballturnier zu spielen.“ Und dann findet er es auch „cool“, Spiele zu leiten, bei denen man sich persönlich kennt und trotzdem während der 90 Minuten Distanz hält.

Hektisches Publikum ist oft unangenehm

Von „richtig schlimmen Ereignissen“ blieb er bislang erfreulicherweise verschont. Trotzdem findet er manchmal unangenehm, wenn er zu Spielen kommt, bei denen von vornherein mit großer Hektik aus dem Publikumsbereich zu rechnen ist: „Das ist aber nichts, was mich negativ beeinflusst – das ist eher ein Punkt, der mich noch etwas mehr anspornt.“

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Im Berufsleben warten auf den 21-Jährigen noch vier Monate als Azubi, bevor er im Februar 2023 den Gesellenbrief als Kfz-Mechatroniker in Händen halten will. Klare Vorstellungen hat Bühner, der Mitglied des SV Deggenhausertal ist, auch bei der Schiedsrichterei: „Ich möchte mindestens so hoch pfeifen wie mein Vater.“ Der leitete Spiele bis zur Landesliga. Dazu fehlt nur noch ein Schritt.