Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – TV Großwallstadt 33:30 (17:13). – Eine furiose HSG Konstanz konnte sich trotz des erneuten Ausfalls von vier Rückraumspielern – darunter Topscorer und Ex-TVG-Spieler Felix Sproß – endlich belohnen. Nach einem rasanten, intensiven Schlagabtausch mit dem TV Großwallstadt feierte sie mit dem 33:30 (17:13) den zweiten Saisonsieg und die Punkte fünf und sechs.
Personalkarussell dreht sich erneut
Vor der für den TV Großwallstadt im Kampf um den Klassenerhalt prekären Ausgangssituation mit dem anvisierten „Pflichtsieg“ in Konstanz drehte sich das Konstanzer Personalkarussell gezwungenermaßen erneut. Wieder mussten vier Rückraumspieler passen, darunter nun auch noch Spielmacher Jonas Hadlich. Dafür feierte mit Jan Stotten ein weiterer gebürtiger Konstanzer, der das Handballspielen bei der HSG erlernt hat, sein Debüt in der 2. Bundesliga. Und wie: Gerade in der ersten Halbzeit rührte er auf der Halbposition in der Abwehr Beton an.
Dazu kehrte Mathieu Fenyö nach überstandener Erkrankung zurück in den Kader – und drehte von Beginn an auf. Sei es in der Verteidigung oder im Angriff, wo er siebenmal einnetzen konnte, aber auch viele Räume für seine Mitspieler schuf und herrliche Pässe auf die Außen oder an den Kreis spielte. Dazu riss der 20-Jährige erneut seine Mitspieler und das Publikum mit seinem lautstarken Jubel nach jeder gelungen Aktion mit. Vor allem dank einer starken Defensive konnten sich die Gastgeber den einen oder anderen Fehler erlauben. Torwart Konstantin Poltrum avancierte zudem zum großen Rückhalt. Mit 20 Paraden brachte er den TVG an den Rand der Verzweiflung.
Auf und Ab der Gefühle
Und dennoch, typisch HSG Konstanz, war es ein Auf und Ab der Gefühle. So wie beim 6:3 durch Aron Czako nach achteinhalb Minuten. Oder dem 17:13 kurz vor der Pause durch Fenyö. Auch Hälfte zwei begann verheißungsvoll durch den Treffer von Luca Schwormstede. Als dann auch noch Christos Erifopoulos gegen seinen alten Verein die aggressive Verteidigungsarbeit und das variable, erfrischende Offensivspiel der Gelb-Blauen zum 20:14 krönte, stand die Halle Kopf. Kurz darauf begann jedoch die Phase des Bangens und Zitterns. Ein 4:0-Lauf der Gäste ließ das Kopfkino bei den Spielern der Heimmannschaft wieder anlaufen. Nicht schon wieder eine solche Schwächephase, wie sie in sämtlichen letzten Begegnungen die Punkte gekostet hat?
TVG-Druckphase unterbrochen
Nein! HSG-Trainer Vitor Baricelli fand in seinen Auszeiten die richtigen Worte und schaffte es, die Druckphase des TVG erfolgreich zu unterbrechen. Trotzdem drehte sich nun das Momentum, die Unterfranken wirkten entschlossener, zwangen die HSG zu einfachen Fehlern und spielten ihre große individuelle Qualität aus. Nach knapp 48 Minuten traf Maxim Schalles zum 26:26. Konstanz ließ sich davon jedoch nicht schocken und legte stets mit zwei bis drei Toren vor. Mit einer offenen Manndeckung versuchte der Altmeister es noch einmal, sich die zwei so wichtigen Punkte zu erkämpfen. Konstanz unterliefen zwar einige Fehler, den Gästen ging es aber genauso. So scheiterte Lukas Köder zwar zunächst am Ex-Konstanzer Stefan Hanemann per Siebenmeter, konnte dann aber wenig später per Gegenstoß den 33:30-Endstand markieren.
Lob von Trainer Baricelli
„Wir haben gezeigt, dass wir noch Punkte holen wollen“, lobte HSG-Coach Vitor Baricelli seine Mannschaft. „Das war eine sehr gute Teamleistung. Wir haben uns auf den Matchplan fokussiert, super gespielt und es geschafft, dass die Halle mitgeht. Wenn die mit dabei ist, wird es ganz schwer für den Gegner.“ Dieses Mal habe es sein junges Team geschafft, den schwierigen Moment von einer Sechs-Tore-Führung zum Ausgleich zu überstehen. „Mit Geduld, einer guten Abwehr – und Konsti war in den wichtigen Momenten da“, so der Brasilianer. „Das tut uns allen sehr gut. Wir wollen noch mehr davon und uns immer weiterentwickeln.“
Am Samstag ist die HSG beim ASV Hamm-Westfallen zu Gast. Das nächste Heimspiel findet am Montag, 19. Mai, 19.30 Uhr, gegen Hüttenberg statt.
HSG Konstanz: Poltrum, Göres (Tor); Stotz (1), Czako (6), Stotten, Erifopoulos (1), Schwormstede (5), Leindl (6), M. Pliuto, N. Pliuto (1), Enninghorst, Fuhrmann, Fenyö (7), Köder (6/4), Schlafmann. – Z: 1000.