Nächstes Ausrufezeichen der HSG Konstanz: Mit einem deutlichen 33:20 (15:10)-Auswärtssieg in Waiblingen verteidigte sie die Tabellenführung und kann sich auf das Heimspiel am Samstag, 20 Uhr, gegen München freuen.
Insbesondere, da dieses Mal nach dem Offensivspektakel gegen Heilbronn die Defensive mit nur zwei Gegentoren in den letzten 17 Minuten stand und in Konstantin Poltrum und Tom Göres beide Torhüter überzeugten.
Nach dem offensiv gelungenen Auftakt in das neue Jahr mit 46 eigenen Treffern galt zuletzt der Fokus der Defensive. 38 Gegentore waren allen Beteiligten im Lager der HSG zu viel.
So war in Waiblingen eine Konstanzer Mannschaft zu beobachten, die nach kleinen Anlaufschwierigkeiten einen sehr konzentrierten, fehlerarmen und engagierten Auftritt auf die Platte brachte. „Eine starke Woche der Jungs“, lobte HSG-Coach Jörg Lützelberger.
Von Beginn an kompakt
„Wir haben uns intensiv mit unserem Abwehrspiel auseinandergesetzt, dies aufbereitet und zusammen aufgearbeitet.“ Das trug deutlich sichtbare Früchte. Von Beginn an formierte die HSG einen kompakten Abwehrriegel, sodass Torhüter Poltrum richtig Spaß am Spiel hatte – und selbigen den Gastgebern mit sehenswerten Reflexen und einem abgewehrten Siebenmeter raubte.
Zwar stotterte zunächst noch etwas der zuletzt so starke Angriffsmotor und erst per Siebenmeter konnte Lukas Köder nach etwas mehr als vier Minuten den Bann brechen, danach jedoch war Konstanz in allen Mannschaftsteilen im Spiel.
Der wieselflinke Felix Sproß erzielte nach nicht einmal 13 Minuten die 7:2-Führung und zwang VfL-Trainer Tim Baumgart zur frühen Auszeit. „So habe ich das noch nicht so oft erlebt“, freute sich Lützelberger, dass eine Mannschaft innerhalb einer Woche „so schnell Dinge anspricht, sich vornimmt, übt und vom Training in den Wettkampf transportiert.
Das war schon eine tolle, bemerkenswerte Leistung.“ Der 38-Jährige bilanzierte eine „wirklich sehr konzentrierte Vorstellung des kompletten Kaders. Das hat einfach Spaß gemacht. Heute habe ich ganz wenig zu meckern.“
Gutes Zusammenspiel bei der HSG
Näher als auf vier Tore kam Waiblingen nicht heran, dabei aber vor der Halbzeit deutlich besser ins Spiel. Konstanz konnte dennoch eine Fünf-Tore-Differenz (15:10) mit in die Kabine nehmen.
Christos Erifopoulos wirkte dabei als kluger Antreiber und war selbst torgefährlich, Michel Stotz, Niklas Ingenpaß, Jo Knipp und Co. machten die Räume hinten weiter extrem eng und brachten somit auch Torwart Tom Göres nach seiner Einwechslung im zweiten Durchgang sofort ins Spiel.
Der Keeper war seiner Mannschaft ebenso wie Poltrum zuvor ein sicherer Rückhalt und bereitete den Weg für den nie gefährdeten Erfolg. Spätestens nach 40 Minuten zog Konstanz beim 16:21 noch einmal an. Ingenpaß sorgte mit einem 3:0-Lauf für die 23:17-Führung.
Emotionaler Schlusspunkt
Nach dem 18:23 ließ der Spitzenreiter vom Bodensee in den letzten 17 Spielminuten nur noch zwei weitere Treffer zu. Neuzugang Veit Schlafmann setzte der dominanten Vorstellung mit dem letzten Tor per Tempogegenstoß zum 33:20-Auswärtssieg schließlich das Sahnehäubchen auf.
Für den Rechtsaußen war es das erste Tor im HSG-Trikot – nach monatelanger Verletzungspause. Die ganze Mannschaft stand und jubelte nach dem emotionalen Schlusspunkt für den 21-Jährigen.
„Wir wollen und müssen weiter diese Stabilität reinbringen, wenn wir in unserer Staffel oben ein Wörtchen mitreden wollen“, blickte der Konstanzer Trainer Lützelberger direkt schon auf die nächsten Wochen.