Nick, haben Sie schon realisiert, dass Sie einen Profivertrag unterschrieben haben bei einem Bundesligisten?
Nick Rothweiler: Noch nicht so richtig. Der Tag der Unterschrift war für mich natürlich ein besonderer. Als es veröffentlicht wurde, hatte ich gerade Training. Nach der Einheit habe ich dann die vielen Nachrichten auf meinem Handy gesehen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man sieht, wie viele Leute sich für einen freuen.
Sie sind 2022 vom SC Pfullendorf ins Hartmann-Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Heidenheim gewechselt. Nick Rothweiler auf der Ostalb: Hat das von Beginn an gepasst?
Nick Rothweiler: Auf jeden Fall! Als ich hier mit 15 Jahren ins Internat gekommen bin, wurde ich super aufgenommen. Ich bin immer noch der selbe Spaßvogel und das darf ich hier auch sein. Aber natürlich weiß ich auch, wenn es ernst wird. Dieser Verein passt super zu meinen Fähigkeiten und zu meinem Charakter.

Schon zwei Mal waren Sie im Trainingslager dabei mit den Profis: Wie war das für Sie, plötzlich mit gestandenen Bundesliga-Spielern oder Talenten wie Paul Wanner in die Zweikämpfe zu gehen?
Nick Rothweiler: Das Tempo und die Intensität waren schon brutal. Wie da manche Spieler in Eins-gegen-eins-Duelle gehen, das ist schon krass, da kann man sich viel abschauen. Ich habe viele Ratschläge bekommen, aber genau das will ich ja auch, weil ich noch viel lernen muss. Es hat aber einfach riesig Spaß gemacht.
Aktuell spielen Sie noch in der U19: In der DFB-Nachwuchsliga kommen Sie als Mittelfeldspieler auf sieben Tore in 18 Spielen: Wie zufrieden sind Sie?
Nick Rothweiler: Als Mannschaft spielen wir eine gute Saison, mit meiner eigenen Leistung war ich in der Vorrunde auch zufrieden. Zuletzt waren einige unglückliche Niederlagen dabei und auch ich konnte meine torgefährlichen Läufe nicht mehr so einbringen. Ich würde sagen es passt, aber es gibt trotzdem Luft nach oben.
Was trauen Sie sich für die kommende Saison zu?
Nick Rothweiler: Ich bin 1,90 Meter groß und glaube, dass ich mit meiner Körperlichkeit schnell reinfinden kann. Ich will einfach Gas geben, den Trainer beeindrucken und hoffe natürlich auf ein schnellstmögliches Debüt, wohlwissend, dass es ein großer Sprung aus der Jugend zu den Profis sein wird.
Heidenheims Bundesliga-Trainer Frank Schmidt ist bereits jetzt eine Ikone. Sie durften Ihn kennenlernen. Was ist er aus Ihrer Sicht für ein Typ?
Nick Rothweiler: Er ist sehr ehrlich und weiß genau, was er will und was er nicht brauchen kann. Natürlich kann ich nach den wenigen Wochen, die ich bisher unter ihm trainiert habe, noch nicht viel mehr sagen, aber das hat auf jeden Fall richtig Lust auf mehr gemacht.
Ihre Familie lebt noch in Großschönach, in der Nähe von Pfullendorf: Wie oft sind Sie noch zuhause?
Nick Rothweiler: Fast jedes Wochenende. Man hat ja schon viel aufgegeben und mein altes Umfeld ist mir noch immer sehr wichtig. Daher versuche ich, die freie Zeit möglichst gut zu nutzen, um mit Freunden und meiner Familie etwas zu unternehmen.
Verfolgen Sie den Amateurfußball am Bodensee noch intensiv?
Nick Rothweiler: Total gerne. Beim SC Pfullendorf spielen meine ehemaligen Mitspieler in der A-Jugend und in der 1. Mannschaft. Und bei meinem Heimatverein SV Großschönach spielt mein Bruder Tim in der Kreisliga C. Es macht mir Spaß, da zuzuschauen, zudem werfe ich auch immer wieder einen Blick auf die anderen Ligen am Bodensee.
Gab es Trainer aus der Heimat, die für Sie entscheidend waren?
Nick Rothweiler: Ich hatte viele gute Trainer, da bin ich extrem dankbar. Julian Mattes zum Beispiel, der mittlerweile die U19 beim FV Ravensburg trainiert. Am wichtigsten war aber sicher mein Vater, der viele Jahre mein Coach war, mich viel kritisiert hat, weil er einfach das Beste aus mir rausholen wollte.