Handball, 3. Liga: HSG Konstanz -SG Leutershausen 24:28 (11:15). – 1200 Fans, eine großartige Kulisse und Stimmung für das Topspiel des ungeschlagenen Tabellenführers HSG Konstanz gegen den Vierten aus Leutershausen – es herrschte Volksfeststimmung in der kochenden Schänzlehalle. Doch schon früh im Spiel raufte sich Jörg Lützelberger immer wieder die Haare. Es brodelte im HSG-Coach, der zu seinen Spielern rief: „Jungs, ich möchte heute gegen Leutershausen, nicht gegen Konstanz spielen.“

Hohe Fehlerquote in der Offensive

Damit war schon viel gesagt. Positiv war die Abwehrleistung und die wohl beste Vorstellung bisher von Torwart Tom Göres zwischen den Pfosten. Der Einsatz stimmte – der Esprit, das Tempo und die Sicherheit in den eigenen Offensivaktion fehlte aber allzu oft. Die Fehlerquote auf Konstanzer Seite war dramatisch hoch. Pass- und Fangfehler, Missverständnisse und dann auch noch völlig freistehend vergebene Abschlussmöglichkeiten gaben der Partie einen Drive, den man auf Seiten der Gastgeber unbedingt hatte vermeiden wollen. So lief Gästekeeper Sebastian Ullrich, einmal warmgeworfen von den HSG-Schützen, zu großer Form auf.

Bei Konstanz waren es Kleinigkeiten, aber davon viel zu viele, die fehlten. In der ersten Viertelstunde konnte sich kein Team absetzen (7:7). Auch in der Folge boten die beiden Mannschaften keinen Handball-Festtagsschmaus in einer überaus zerfahrenen Partie – leidenschaftlich und umkämpft war sie aber allemal. „Wir haben zu viele Fehler eingebaut, die uns dann auch verunsichert haben“, meinte Lützelberger insbesondere zur fehlenden Ballsicherheit. Auf der Gegenseite wuchs das Selbstvertrauen bei der SGL mit zur Pause erstmals auf vier Tore Differenz angewachsen 15:11-Führung immer weiter.

Auch das Spielglück fehlt

Den Konstanzern fehlte dagegen auch das nötige Spielglück. So etwa, als Lars Michelberger mit dem Tor zum 20:23 einen 3:0-Lauf perfekt machte und die Schänzlehalle Kopf stand. Erst recht, nachdem sich Göres kurz darauf den nächsten Wurf angelte und sich die Chance bot, auf 21:23 heranzukommen. Rund sieben Minuten waren da noch auf der Uhr, genügend Zeit für eine Wende. Doch der herrliche Schlagwurf von Christus Erifopoulos klatschte gegen das Lattenkreuz und von da ins Aus. Sinnbildlich für eine von vielen Szenen, in denen sich die Konstanzer nicht die zweiten Bälle sichern konnten, Gegentore nach Abprallern einfingen, abgefälschte Würfe in das eigene Tor trudelten oder geblockte Bälle fast auf Höhe der „Eckfahne“ ins Seitenaus gingen. „Das sind kleine Situationen, in denen wir nicht genug im Moment waren“, so der EHF-Mastercoach. „Auf der anderen Seite war es das beste Torwartspiel, das Leutershausen in dieser Saison hatte, unsere Wurfqualität war hingegen nicht ausreichend. Offensiv war das die bisher schlechteste Saisonleistung von uns.“ (joa)

HSG Konstanz: Wolf, Göres (Tor); Stotz (1), Michelberger (3), Sproß (2), Erifopoulos (3), Klein (1), Hutecek (2), Knipp, Beckmann (3), Pliuto (1), Fenyö, Ingenpaß (2), Köder (6/1). – Z: 1200.