Fußball, Aufstiegsrunde zur Oberliga Baden-Württemberg: Die vergangenen Tage waren turbulent für den Türk. SV Singen. Dass es für den Verbandsliga-Aufsteiger zumindest für Rang zwei und damit für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde reichen würde, stand schon vorzeitig fest.

Dann öffnete sich aber noch die Chance auf den Titel, was dem Derby zum Saisonabschluss gegen den ESV Südstern einen besonderen Kick gab.

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Am Ende hat es dann aber doch nicht gereicht, der FC Denzlingen machte am letzten Spieltag den Sack zu und kehrt in die Oberliga zurück.

Und während die Singener somit zeitig mit der Aufstiegsrunde planen konnten, sah das beim potenziellen ersten Gegner ganz anders aus.

Traditionsgemäß treten zunächst die Vizemeister von Nord- und Südbaden gegeneinander an, der Sieger misst sich dann mit dem Vizemeister aus Württemberg.

Was logisch und lange bewährt klingt, wurde diesmal etwas wirr. Denn am vorletzten Spieltag der nordbadischen Verbandsliga verlor der 1.FC Bruchsal mit 1:3 bei der U23 des Karlsruher SC, der die Bruchsaler damit von der Tabellenspitze verdrängte.

Und damit nicht genug, es verletzten sich noch wichtige Bruchsaler Spieler, sodass man schon vor dem letzten Saisonspiel signalisierte, nicht an der Aufstiegsrunde teilnehmen zu wollen.

Erste Klarheit erst am Dienstag

Wie man dann mit einem „Rumpfteam“ zum Saisonabschluss 10:1 gegen den VfB St. Leon gewinnen und damit den KSC über das nun um einen Treffer bessere Torverhältnis unter Druck setzen konnte, ist nur eine der vielen Kuriositäten.

Denn während der 1. FC Bruchsal mit dem Kantersieg die Runde beendete, mussten die Spiele der anderen Teams, die für Spitzenplätze in Frage kamen, wetterbedingt abgebrochen werden.

Erste Klarheit für den Türk. SV Singen dann am Dienstag. Der KSC gewann sein Nachholspiel und steigt damit als Meister auf. Damit war auch klar, dass der 1. FC Bruchsal als Vizemeister nicht der Gegner für die Singener sein konnte.

Dafür kam nur ein anderer Club mit türkischem Hintergrund in Frage, der GU Türk. SV Pforzheim.

Doch dieser musste im Nachholspiel am Mittwoch noch am Drittplatzierten und vor dem letzten Spiel punktgleichen 1. FC Mühlhausen vorbeiziehen, denn allenfalls der Dritte darf nachrücken. Mühlhausen schied hier aus, da der Club keine Unterlagen zum Oberligaaufstieg eingereicht hatte.

Doch der Verfolger aus Pforzheim verlor sein letztes Saisonspiel, sodass der Türk. SV Singen nun als badischer Vertreter gegen den FC Holzhausen aus der Verbandsliga Württemberg um den letzten Oberligaplatz der Saison 25/26 spielt.

Zunächst tritt der Türk. SV Singen am Samstag, 14. Juni, in Holzhausen an (Anpfiff 15.30 Uhr). Davor hat TSV-Trainer Ali Günes noch die Gelegenheit, den Gegner unter die Lupe zu nehmen, denn die Verbandsliga Württemberg beendet erst am kommenden Samstag die Saison.

An Rang zwei für Holzhausen wird sich jedoch nichts ändern, denn hier steht der Meister Türkspor Neckarsulm ebenso wie der Vizemeister Holzhausen schon seit mehreren Spieltagen fest.

Heimvorteil im Rückspiel

Vielleicht ein Vorteil für die Singener, dass sie beim entscheidenden Rückspiel am 22. Juni Heimvorteil haben. Interessant dürfte dabei vor allem das Aufeinandertreffen der beiden Toptorjäger der Verbandsliga Südbaden und Württemberg werden.

Holzhausens Goalgetter Janik Michel kommt bisher auf 38 Treffer, Abdoulie Mboob dominiert in der Verbandsliga Südbaden mit 30 Toren. Falls Mboob sich so treffsicher zeigt wie in den letzten Ligaspielen, hat der Türk. SV Singen auf alle Fälle eine große Chance, den nächsten Aufstieg zu realisieren.