Fußball, Verbandsliga: Nedzad Plavci ist in der Region ein gefragter Mann. Technische Finesse, Führungsqualitäten und Torgefahr machen den Mittelfeldspieler auch mit 36 Jahren zu einem Kicker, den viele Vereine gerne in den eigenen Reihen hätten.

Von seinen Stärken hatte zuletzt der ESV Südstern Singen profitiert. Dort spielte Plavci vier Jahre lang und stieg mit dem Verein von der Kreisliga bis in die Verbandsliga auf.

Das könnte Sie auch interessieren

Dann vor wenigen Wochen der Transfer-Hammer: Nedzad Plavci verlässt den ESV und wechselt im Sommer zum Stadtrivalen Türk. SV Singen. Oder etwa doch nicht?

Von Südstern-Seite kam jetzt das Dementi: Plavci bleibt. „Er hat bei uns einen Vertrag bis zum Sommer 2026. Wir wollten ihn immer behalten, er hat aber den Wunsch geäußert zu wechseln. Wir haben dann eine klare Ablösesumme gefordert, die der Türk. SV abgelehnt hat“, sagt Liridon Nikqi, Sportchef des ESV Südstern.

Anders sieht es die Gegenseite. „Nedzad hat einen Vertrag bei uns unterschrieben. Wir lassen die Sache jetzt aber bis Saisonende ruhen und konzentrieren uns auf die Aufstiegsspiele, oder im besten Fall die Meisterschaft in der Verbandsliga“, sagt Sükru „Sigi“ Özcan, Sportlicher Leiter des Türk. SV Singen.

Bitter für alle Beteiligten

Das Hin und Her in der Causa Plavci ist für alle Parteien bitter. Während die Verantwortlichen beim ESV beteuern, keinem Spieler mit einem Wechselwunsch im Weg zu stehen, wissen die Südsterne auch um den sportlichen Verlust bei einem Abgang. Daher die Forderung nach einer Ablöse.

Doch auch der Türk. SV Singen kennt die Qualitäten des Mittelfeldspielers und hat nachvollziehbares Interesse am 36-Jährigen. Die Höhe der Ablösesumme wird allerdings zum Problem.

Dieses Missverständnis ist für beide Vereine ärgerlich. Für den Türk. SV, der den vermeintlichen Neuzugang bereits in den sozialen Medien teilte, und auch für die Südsterne, die den Abschied von Plavci verkündeten.

Auch der Mittelfeldspieler selbst zieht mit dieser Aktion Aufmerksamkeit auf sich, auf die er vermutlich gerne verzichtet hätte.

Dabei hätte Plavci es doch besser wissen müssen, wie er selbst zugibt. „Mir ist ein ähnlicher Fehler schon mal passiert. Es war nicht meine Absicht, so für Verwirrung zu sorgen“, sagt der Mittelfeldspieler.

Bei seinem Wechsel vom FC 08 Villingen zum 1. FC Rielasingen-Arlen 2018 unterschrieb der damals 29-Jährige zeitgleich zwei Verträge und wurde nach langen Verhandlungen für acht Spiele gesperrt. „Ich möchte mich beim Türk. SV Singen entschuldigen“, so Plavci weiter.

Nun ist es so, dass für Nedzad Plavci eine klare Ablösesumme vorgesehen war, die laut Südstern-Informationen nicht verhandelbar ist.“ Wir haben dem Türkischen SV Singen eine Deadline gesetzt, unseren Forderungen zuzustimmen. Da das nicht geschehen ist, ist die Sache für uns vom Tisch“, sagt Liridon Nikqi.

Somit ist der Vertrag bei seinem neuen Verein wohl geplatzt und Nedzad Plavci bleibt dem ESV Südstern Singen erhalten.