Fußball, Verbandsliga: Am Tag nach dem bitteren Pokal-Aus beim Lokalkontrahenten FC Singen 04 leitete Vice Barjasic noch eine Trainingseinheit im Hardt-Stadion, danach verkündete er seinen Rücktritt. Zur Überraschung von Südstern-Präsident Labinot Nikqi, wie dieser versichert: „Ich habe nicht damit gerechnet und hätte gerne mit Vice weitergearbeitet.“
Dass der Verbandsliga-Aufsteiger mit drei Punkten aus vier Spielen nicht optimal in die Saison gestartet ist und nun auch noch vom Landesligisten FC Singen 04 aus dem Verbands-Pokal geworfen wurde, kreide er nicht dem Trainer an, so Nikqi. „Vice kann nichts dafür, dass es in der Verbandsliga noch nicht rund läuft. Ebenso wenig für das Pokal-Aus. Wir haben am Mittwoch ein gutes Spiel hingelegt und sind unglücklich rausgeflogen. Unter anderem auch wegen der unterirdischen Schiedsrichterleistung“, beteuert der Südstern-Boss.
Auch die von ihm kritisierten Defizite der ESV-Spieler in Sachen Fitness laste er nicht dem scheidenden Coach an. „Konditionell sind wir eine tote Mannschaft. Und wenn die Kondition nicht stimmt, dann haben wir auch in der Verbandsliga nichts verloren“, hatte Nikqi unmittelbar nach dem Pokal-Aus im Hohentwielstadion gewettert. Dies sei aber nicht die Schuld von Barjasic, sondern liege an der Urlaubszeit mit einigen Rückkehrern, die noch nicht auf dem normalen Leistungsstand seien.
Vice Barjasic selbst führt die momentane Talfahrt des ESV Südstern Singen durchaus als einen Grund für seine Entscheidung an. „Natürlich ist das bisher nicht so prickelnd gelaufen“, stellt er fest, „für mich war es jetzt Zeit, einen sauberen Schlussstrich zu ziehen nach einer erfolgreichen Zeit mit vier Aufstiegen, ehe die Situation zu verfahren ist“, so Barjasic, der auch einräumt, „dass die Vereinsführung in manchen Punkten unterschiedliche Ansichten hatte als ich. Das ist halt so bei Südstern!“ Man gehe aber nicht im Streit, versichert er. „Ich werde auch weiterhin zu den Spielen komme und drücke der Mannschaft die Daumen!“
Wer Vice Barjasic langfristig ersetzen soll, weiß Labinot Nikqi noch nicht, hat aber bereits eine Interimslösung gefunden. „Nedzad Plavci wird als Spielertrainer übernehmen, und ich werde ihm natürlich zur Seite stehen“, so der Südstern-Präsident.