Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – Dentalservice Gust VC Dresden 2:3 (25:22, 20:25, 23:25, 25:22 und 10:15). – Der TSV Mimmenhausen hat sich in einem „knappen Spiel mit vielen Ecken und Kanten“ einen Punkt gesichert, beschreibt Christian Pampel das nicht ganz zwei Stunden dauerndes Auf-und-Ab-Volleyballspiel in der BZ-Arena. Dresden habe zurecht gewonnen, meint der Trainer des TSV Mimmenhausen. Auf der anderen Seite weiß Pampel aber auch, dass da viel mehr drin war. Der TSV hat sich zuletzt stark verbessert im Vergleich zum Beginn der Saison. Und die fünf Sätze spiegeln die Steigerung wider. Zeigen aber auch, warum der TSV trotzdem noch mitten im Schlamassel steckt. Er hat aus seinen neun Siegen „nur“ 23 Punkte geholt. Tabellennachbar SV Schwaig sammelte aus acht Erfolgen 25 Zähler, Rottenburg auf Rang zehn kommt mit neun Erfolgen sogar auf 30 Punkte. Die Equipe um Kapitän Jan Jalowietzki spielt seit geraumer Zeit auf Augenhöhe mit jeglicher Konkurrenz. Auch mit der am diametral anderen Ende der Tabelle. Aber sie lässt viel zu häufig Chancen liegen, eine Partie schon nach drei oder vier Sätzen zu gewinnen. Erst viermal ist ihr das gelungen. Ein fünftes Mal war am Samstag möglich. Ein 3:0-Erfolg fehlt noch in der Statistik.

Sehr viele Eigenfehler auf beiden Seiten des Netzes

Den Schwung gegen nach langer Fahrt noch nicht sortiert wirkende Dresdner konnte der TSV nur zum Gewinn des ersten Satzes nutzen. Bis zum 25:22 hatten beide Mannschaften viele, sehr viele Eigenfehler produziert (Mimmenhausen zehn, 29 insgesamt; Dresden 11/36), war Diagonalangreifer Lukas Baumgärtner (neun Punkte) der Entscheidungsspieler. Der aber, je länger das Duell dauerte, immer weniger Angriffe durchbrachte, im vierten Satz durch Kollege Richard Schaugg ersetzt wurde.

TSV Mimmenhausen löst nicht alle Situationen clever

Dresden steht nicht ohne Grund ganz oben in der Tabelle. Also durfte niemand hoffen, dass die Mannschaft von Trainer Peter Hesse ihre fatale Fehlerrallye fortsetzt. Den Gefallen tat sie im zweiten Satz (25:20) nicht. Auch nicht im dritten. Der entwickelte sich zum Kopf-an-Kopf-Rennen, das in den letzten zehn Ballwechseln seinen Sieger fand: Dresden. „Wir waren nicht immer in der Lage“, legt Pampel den Finger in die Wunde, „Situationen clever lösen zu können.“ Die Erkenntnis gilt für diese Partie – und die Saison. Im dritten Satz führte Dresden die Eigenfehlerliste (11:6) wieder an. Mimmenhausen schlug daraus kein Kapital (8:5, 16:15, 23:23, 23:25). Der entscheidende Punkt zum 23:25 – eine schwachen Annahme, ein misslungener Angriff mit Technischem Fehler, den die Stuhlschiedsrichterin zurecht als nicht volleyballgerecht abpfiff.

TSV Mimmenhausen gibt nicht auf und wird belohnt

Den TSV Mimmenhausen zeichnet, gerade in diesen so schwierigen Zeiten, etwas besonders aus. Er gibt nicht einfach auf. Auch nicht gegen Favorit Dresden, der mit dem Gewinn des vierten Satzes alle Punkte mit nach Sachsen hätte nehmen können. Und Mimmenhausen wäre mit leeren Händen dagestanden. Jalowietzki & Co. ließen sich von diesen Aussichten nicht beirren. Beinahe fehlerlos boten sie dem Favoriten die Stirn (8:7, 14:16), machten aus dem 14:16 ein 20:17 und 25:22. Ein Zähler war schon mal gerettet. Einer, der unter Umständen Gold wert sein kann. Dass es nicht zum Sieg reichte? Da waren sie wieder, die vielen Eigenfehler im Tiebreak (4:8, 8:14, 10:15)!

Christian Pampel freut sich ein wenig hadernd

Verständlich, dass Christian Pampel, trotz der Freude über das insgesamt gute Spiel und den unerwarteten Punkt, ein wenig haderte. „Jeder in der Mannschaft hat seinen Teil dazu beigetragen“, sagt er, „dass Dresden immer wieder einfach punkten konnte.“ Und so wünscht er sich, dass einmal das gesamte Team zur Bestleistung aufläuft. Dann wäre, so sein Gedanke, auch gegen Dresden mehr drin gewesen. So aber fiel es Peter Hesse am Ende nicht schwer, den jungen Joshua Rauber für sein blitzsauberes Spiel mit Silber als „Spieler des Spiels“ zu ehren.

TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (C, AA), Sippel (MB), Baumgärtner (D, Schaugg), Rauber (MVP, AA), Birkenberg (MB, Friedrich), Hornung (Z), Tim Frings (L), Johann Reusch (L).