HSG Konstanz – SV Salamander Kornwestheim (Samstag, 20 Uhr, Schänzlehalle). – Nicht weniger unterhaltsam und vielversprechend als das umfangreiche Rahmenprogramm beim SÜDKURIER-Spieltag dürfte der sportliche Vergleich auf dem Spielfeld werden.
Auch wenn es die aktuelle Tabellenposition des SV Salamander Kornwestheim vielleicht nicht auf den ersten Blick vermuten lässt: Für den Konstanzer Trainer Jörg Lützelberger ist der kommende Gegner ein absolutes Topteam.

Seit Jahren spielt Kornwestheim an der Tabellenspitze mit, wurde 2018 Drittliga-Meister und in der letzten Spielzeit Vierter. Dass die Mannschaft von Alexander Schurr gerade gut drauf ist, hat sie zuletzt mit einem Punktgewinn beim Tabellendritten Pforzheim/Eutingen und 34:29-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen II unter Beweis gestellt.
Schurr, seit 2017 als SVK-Trainer verantwortlich, kann dabei auf eine bemerkenswerte Kontinuität setzen. Der promovierte Sportwissenschaftler musste vor der aktuellen Saison lediglich einen Abgang kompensieren.
Der erfahrene ehemalige Bundesliga-Rechtsaußen Peter Jungwirth (Wetzlar, Magdeburg, Stuttgart), gegen den Lützelberger noch selbst gespielt hatte, und Rückraum-Hüne Hendrik Schoeneck stehen wieder im Kader.
Starker Gegner für die HSG
So zeichnet sich Kornwestheim als extrem eingespieltes Kollektiv mit über Jahre gewachsenem Zusammenspiel und blindem Verständnis aus. Torwart Nico Henke, Spielmacher Jan Reusch, Kreisläufer Nico Hiller und Kapitän Christopher Tinti sind nur einige der Leistungsträger.
Mit Felix Kazmeier, der bereits auf 112 Saisonstore kommt, bietet der ehemalige Zweitligist den aktuell zweitbesten Torschützen der Liga auf.
Vor allem das starke Gegenstoßspiel der Württemberger möchte der 38-Jährige unbedingt gar nicht erst anlaufen lassen. „Wir müssen daher konzentriert und präzise angreifen“, sagt der HSG-Coach.
Die HSG muss dabei nach einer weiteren Verletzung erneut auf einige wichtige Spieler verzichten. „Wir haben jedoch andere, die in die Bresche springen werden“, ist sich der EHF-Mastercoach sicher.
Ausgeglichene Bilanz
Viele Spiele in den letzten Jahren zwischen Kornwestheim und Konstanz waren hart umkämpft und wurden erst in den letzten Spielminuten entschieden – oder erst gar nach Ablauf der Spielzeit durch einen in der Saison 2018/19 von Tom Wolf verwandelten direkten Freiwurf.
„Wenn Trainer und Mannschaft so lange fast unverändert zusammenarbeiten und gemeinsam durch schwere Phasen gegangen sind“, weiß Lützelberger, „geht man anders mit Stresssituationen um. Kornwestheim spielt befreit auf und ist dadurch besonders gefährlich.“
Seine eigene Mannschaft konnte trotz wechselnder Konstellationen zuletzt zwei ganz wichtige Spiele für sich entscheiden und sich dadurch eine gute Ausgangsposition für die letzten drei Partien vor der Europameisterschafts-Pause erspielen.
Es gehe darum die Spiele zu gewinnen, so der ehemalige Bundesligaprofi. „Dafür arbeiten wir viel und fleißig. Wir wollen gut sein und immer das bestmögliche Ergebnis herausholen.“