Wenn der FC 08 Villingen auf den 1. FC Rielasingen-Arlen trifft, dann blicken die Fußballfans der Region gespannt auf dieses Duell. Ganz egal, ob die beiden Teams in der Fußball-Oberliga oder im SBFV-Pokal gegeneinander spielen. Am 31. März 2021 wird das im Viertelfinale zum Beispiel mal wieder der Fall sein.
Teil dieser Rivalität zwischen den Aushängeschildern des Bezirks Schwarzwald beziehungsweise Bodensee waren noch in der vergangenen Saison Christian Mauersberger und Flamur Berisha. Letzterer schnürte seine Fußballschuhe für die Villinger, Mauersberger für den Liga-Konkurrenten aus dem Hegau.
Im Sommer zum SGV Freiberg
Doch dieses Kapitel ist für die beiden Kicker erst einmal vorbei. Seit dieser Runde sind sie keine Rivalen mehr, sondern Teamkollegen – und das überaus erfolgreich. Denn sowohl Flamur Berisha als auch der ehemalige Kapitän des 1. FC Rielasingen-Arlen wechselten im Sommer zum SGV Freiberg Fußball, der nach 13 Spieltagen mit fünf Punkten Vorsprung auf die Stuttgarter Kickers an der Tabellenspitze der Oberliga steht.
Die Bilanz des Klubs aus dem Landkreis Ludwigsburg, etwa 17 Kilometer nördlich von Stuttgart, kann sich sehen lassen: elf Siege und zwei Unentschieden, mit 42 geschossenen Toren stellt der SGV den besten Angriff der Liga sowie mit nur sechs Gegentoren die beste Abwehr.
Ihren Beitrag dazu haben auch der Ex-Villinger und der Ex-Rielasinger geleistet. Berisha kam in allen 13 Partien zum Einsatz und schoss zwei Tore. Mauersberger kommt ebenfalls auf zwei Treffer, musste aufgrund eines Faserrisses zu Beginn der neuen Saison aber zunächst pausieren. Er wurde in der Oberliga achtmal eingesetzt. Der Lockdown kommt für die beiden Spieler also zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
„Wir haben als Mannschaft einige überragende Leistungen gezeigt“, sagt Flamur Berisha, der wie Mauersberger nach Freiberg gezogen ist. Dort fühle er sich sehr wohl: „Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe, auch für meine persönliche Weiterentwicklung“, sagt der 20-jährige Offensivspieler, der mit seinen eigenen Leistungen in dieser Spielzeit aber noch nicht hundertprozentig zufrieden ist: „Ich erwarte mehr von mir“, sagt er selbstkritisch.

Christian Mauersberger ist „rundum zufrieden. Unser Saisonstart war natürlich überragend. Wir waren vor dem zweiten Lockdown sehr gut drauf“, sagt er. Natürlich sei es schade, dass die Saison unterbrochen wurde.
„Aber ich glaube, als Tabellenführer haben wir aktuell noch mehr Motivation, die Pause möglichst gut zu nutzen“, so der 25-Jährige, der in Freiberg im Vergleich zu seiner Zeit beim 1. FC Rielasingen-Arlen von der Außenposition ins Zentrum gerückt ist. „In unserem System kann ich meine Stärken auf der Zehn sehr gut einbringen“, sagt er.
Das sieht auch sein ehemaliger Rivale und neuer Teamkollege so: „Ich halte sehr viel von ihm. Er ist stark im Eins-gegen-eins, unberechenbar und hat ein gutes Spielverständnis“, sagt Berisha über Mauersberger. „Ein super Typ, der jede Mannschaft bereichert.“
Auch Mauersberger schätzt seinen neuen Mitspieler: „Er ist brutal schnell, hat einen guten Abschluss. Flamur passt super ins Team“, sagt der 25-Jährige über Berisha, der ein junger Spieler sei, der sich immer verbessern wolle.
Die Rivalität zwischen den Nullachtern und den Hegauern sei von Anfang an kein Problem gewesen: „Ich habe mich eher gefreut, als der Sportdirektor von Freiberg im Sommer zu mir gekommen ist und sagte, dass noch einer aus meiner Ecke ins Team dazustoßen wird“, erzählt Mauersberger.
Man habe sich bereits seit dem vergangenen Jahr durch die direkten Duelle gekannt. „Ich habe mich gefreut, als ich gelesen habe, dass Flamur auch zu Freiberg wechselt“, sagt Christian Mauersberger.
Zu seinen ehemaligen Teamkollegen aus dem Hegau pflege er weiterhin den Kontakt: „Meine Freundin wohnt studiert in Konstanz. Wenn ich am Wochenende an den Bodensee fahre, treffe ich mich gerne mal auf einen Kaffee mit ihnen – sofern es Corona erlaubt“, so der 25-Jährige.