Fußball, Verbandsliga: ESV Südstern Singen – Türk. SV Singen (Samstag, 15.30 Uhr). – Wenn Bennet Ukaj über die Saison seines ESV Südstern Singen erzählt, weiß er ganz genau, wovon er spricht. Der 22-Jährige Außenverteidiger verpasste in der Verbandsliga nur eine Partie, sammelte bei den Südsternen mit Abstand die meisten Spielminuten. Dabei trägt Ukaj erst seit dieser Spielzeit das Trikot des Aufsteigers. Eine lange Bedenkzeit benötigte er nicht, als ihn im vergangenen Sommer der Anruf von ESV-Präsident Labinot Nikqi erreichte. „Ich kenne Laby schon eine ganze Weile – daher hat mich das Interesse seinerseits sehr gefreut“, erinnert sich Ukaj.
Ein unkomplizierter Wechsel nach einem kurzen Telefonat? Nicht ganz. Zwar sei für den 22-Jährigen schnell klar gewesen, dass er den FC Singen 04 verlassen würde, sollte dieser in die Landesliga absteigen. Voraussetzung für einen Wechsel zu den Südsternen war aber der Aufstieg in die Verbandsliga. „Es war immer mein Ziel, so hoch wie möglich zu spielen“, erklärt der ehrgeizige Außenspieler.
Verbandsliga als persönliches Ziel
Nach seiner Jugendzeit, die er größtenteils beim FC Radolfzell und zwei Jahre lang beim SC Konstanz-Wollmatingen verbrachte, wagte er den Sprung zum 1. FC Rielasingen-Arlen in die Oberliga. Auch wenn er nur selten im Aufgebot war, spricht Ukaj von einer „prägenden Zeit“. „Ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin – die Trainingsbedingungen auf Oberliganiveau haben mich weitergebracht“, erinnert sich Ukaj, der nach einer halben Saison dennoch die Reißleine zog. Er wechselte zur Rückrunde zum FC 08 Villingen in die U21, bevor er für eine Spielzeit beim FC Singen auflief.
Nach seinen Erfahrungen in der Verbandsliga stand für Ukaj fest: Noch mal eine Liga tiefer kommt nicht in Frage. „Ich habe nach meiner Zeit in Rielasingen einen Rückschritt in die Verbandsliga gemacht – in dieser Liga wollte ich aber auf jeden Fall bleiben“, sagt Ukaj, der in Radolfzell wohnt und in Konstanz Bauingenieurwesen studiert.
Die weiteren Spiele
Bei den Südsternen hat er sich schnell zurechtgefunden. Auch die vielen Trainerwechsel und die damit verbundenen taktischen Veränderungen seien für ihn keineswegs problematisch gewesen. „Das zählt zu meinen großen Stärken – egal in welchem Verein ich bisher gespielt habe, konnte ich mich immer sehr gut integrieren“, betont Ukaj. Auch wenn schnell klar wurde, dass der 22-Jährige zum Stammpersonal zählt, lief der Saisonstart alles andere als nach Plan. Erst am neunten Spieltag gab es für die Hegauer den ersten Erfolg.
Was für Ukaj aber noch bitterer war: Die 3:6-Pokalniederlage gegen seinen Ex-Verein FC Singen. „Der schlimmste Moment in dieser Saison – auch weil ich mich gerade in diesem Spiel noch verletzt habe“, meint Ukaj.
Der Wille, das Derby zu gewinnen
Vor dem letzten Rückrundenspiel gegen den Türk. SV Singen herrscht aber durchweg positive Stimmung bei Ukaj und seinen Südsternen. „Wir sind froh, dass wir nach dem 3:1-Sieg gegen Waldkirch den Klassenerhalt fix gemacht haben – jetzt können wir befreit aufspielen“, stimmt sich Ukaj auf das Stadt-Derby am Samstag ein und freut sich auf das Wiedersehen mit alten Weggefährten. Einige TSV-Spieler kenne er noch aus Villinger Zeiten, mit Redon Ismajli spielte er in der vergangenen Saison noch beim FC Singen. Für Ukaj steht daher ein ganz besonderes Duell an: „Das sind Spiele, die man genießen sollte – der Wille, zu gewinnen, ist extrem groß.“