Fußball: – Die am Freitag vom Südbadischen Fußballverband (SBFV) beschlossene Aussetzung des kompletten Spielbetriebs wegen des Coronavirus kam für die Fußballer im Bezirks Hochrhein nicht mehr überraschend. Vorläufig bis 31. März ruht der Spielbetrieb, zudem empfiehlt der Verband den Clubs, das Training einzustellen: „Mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, insbesondere auch für die Risikogruppen, sahen wir keine andere Möglichkeit“, so Christian Dusch, Vorsitzender des SBFV-Spielausschusses.

Eine Maßnahme, die keinem Sportler gefällt, aber auf volles Verständnis trifft: „Wir sind der größte Verein in Lörrach mit rund 300 Spielern aller Altersklassen. Natürlich folgen wir den Empfehlungen des Verbands“, so Tobias Jehle, Spielbetriebsleiter beim FV Lörrach-Brombach: „Persönlich habe ich zuletzt etwas die Konsequenz im Umgang mit dem Virus vermisst. Deshalb bin ich sehr froh, dass es die 21 Landesverbände geschafft haben, sich für den Amateurfußball zu einigen.“ Wie es nach der Zwangspause weitergeht, sei im Moment nicht das wichtigste Thema: „Es ist nun etwas Zeit, Lösungen zu finden. Einfach wird es aber nicht“, glaubt Jehle: „Schließlich ist so ein Fall in den Statuten nicht vorgesehen.“

Sein Trainer Erkan Aktas trommelt heute sein Team zusammen: „Wir werden dann besprechen, wie in den kommenden Wochen individuell oder in Kleingruppen trainiert werden kann“, so Aktas, der von seinem Arbeitgeber vorsorglich ins Home-Office geschickt wurde: „Wichtig ist, dass wir die Vorgaben ernst nehmen, damit vor allem die Risikogruppen geschützt werden.“

Beim Landesligisten SV 08 Laufenburg hat Trainer Michael Wasmer alle Spieler mit Trainingsplänen ausgestattet: „Die Jungs sollen sich fit halten in den nächsten zwei Wochen – und gesund bleiben. Danach entscheiden wir neu, ob und wie trainiert wird.“ Über die Fortsetzung des Spielbetriebs hat sich Wasmer auch Gedanken gemacht: „Es gibt viele Möglichkeiten – abbrechen, fortsetzen. Ich bin gespannt, was die Verantwortlichen entscheiden.“

Aus sportlicher Sicht sei die Aussetzung des Spielbetriebs heftig: „Wir hatten uns riesig auf das Derby beim VfB Waldshut gefreut, aber die Gesundheit hat jetzt oberste Priorität“, so Trainer Michael Hagmann vom FC RW Weilheim. „Ob nun weiterhin trainiert wird, soll der Verein entscheiden“, betont Hagmann, geht aber davon aus, dass er seinen Spielern die Einhaltung der Trainingspläne aus der Winterpause ans Herz legt: „Da ich davon ausgehe, dass alle Vereine das Training einstellen, scheint es mir in dieser Situation das Vernünftigste zu sein. Wer soll die Verantwortung übernehmen, wenn sich trotz Warnung doch ein Spieler infiziert.“

Ruhe kehrt auch bei B-Kreisligist SV Niederhof ein: „Wir stoppen das Training bis 23. März. Dann wird weiter entschieden. Bis dahin sollen die Jungs drei Mal die Woche laufen gehen“, so Trainer Dirk Tegethoff, der mit der SG Niederhof/Binzgen erst am kommenden Wochenende in der Kreisliga B-3 gefordert worden wäre. „Schön ist die Situation bei weitem nicht, aber was hilft es. Wir müssen jetzt das Beste draus machen.“

Schon aus beruflichen Gründen liegt für Arzthelferin Nina Sardu der Fokus auf der Gesundheit: „Natürlich ist es bitter, wir sind mitten in der Vorbereitung. Aber wichtig ist, dass niemand erkrankt.“ Die Fußballerin des FC Hochrhein will sich in der Trainingspause in eigener Initiative fit halten: „Raus an die Luft und nicht in ein Fitnessstudio.“

Wie und ob der Spielbetrieb nach der Zwangspause weitergeht, steht in den Sternen: „Ich rechne zu gegebener Zeit mit Anweisungen vom Verband“, so Staffelleiterin Kerstin Vetter (Jestetten). Zunächst seien zwei Spieltage ausgesetzt, jener am 28./29. März falle zudem in die Frist des SBFV: „Es bleibt nun Zeit, geeignete Lösungen in Absprache mit den Bezirksvorsitzenden zu finden.“