Fußball-Kreisliga A, Ost: – Es roch schwer nach einem Kantersieg für den FC Geißlingen, nach einem Debakel für Aufsteiger FC Grießen. Selten zuvor gab‘s so ein einseitiges Klettgauderby. Die Geißlinger siegten mit 6:2 nach einer 5:0-Pausenführung. Die Gäste aus dem Nachbardorf kamen noch glimpflich davon, weil die Gastgeber im zweiten Durchgang ein bisschen bummelten und schluderten.
Es stand noch 5:0, als Geißlingens Trainer Andreas Bauhuber an der Außenlinie tobte. Kaum zu glauben bei diesem Spielstand und mit dem sicheren Sieg in der Tasche. Er sah das Unheil wohl kommen. Seine Elf wurde nachlässig. Das schmeckte Bauhuber gar nicht. Und er bestätigte seine Gefühlslage nach dem Schlusspfiff: „Das war eine Frechheit. Das darf nicht passieren.“
Er vermisste die Konzentration und Laufbereitschaft. Alles, was seine Elf im ersten Durchgang zu hundert Prozent umgesetzt hatte. Da hatten seine Mannen wie aus einem Guss gespielt, das Spiel kontrolliert, gedrückt und tolle Tore erzielt.
Zwei Mal Dominik Flum (9./21.), Robin Back ( 17.) Yannik Rutschmann (36.) und Pascal Bercher (39.) hatten getroffen, das Derby war entschieden. Es war sogar noch mehr drin. Immer wieder fanden die Geißlinger die Lücken im Abwehrzentrum und spielten sich reihenweise Chancen heraus.
Sie zogen das Spiel breit, waren auch über außen gefährlich. „Das war alles super, wir haben 45 Minuten lang alles richtig gemacht. Aber wenn man oben mitspielen will, muss man 90 Minuten lang konsequent spielen. Daran müssen wir arbeiten.“ Offensichtlich hatte seine Baldrian im Pausengetränk.
Gegenüber sah Trainer Markus Althoff seinem Team die Felle davon schwimmen. Nicht einmal die etwas bessere zweite Hälfte versöhnte ihn für den blamablen Auftritt zuvor: „Wir hatten uns viel vorgenommen, aber das war gar nix. Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen.“ Er sprach gar von einer Katastrophe. Im Verlauf der Partie wurde er zunehmend ruhiger.
Er drehte mit seinen Auswechslungen noch etwas an den Schrauben. Doch zu retten war nichts mehr. Immerhin: Die Grießener wehrten sich noch einmal und verhinderten das totale Desaster.
Dennis Asmus (72.) verwandelte einen Strafstoß zum 1:5. Melvin Landwehr (81.) verkürzte auf 2:5. Er war der auffälligte Grießener. Postwendend stellte der eingewechselte Bruno Golic den alten Abstand wieder her.
FC Geißlingen – FC Grießen 6:2 (5:0). – Tore: 1:0 (9.) Flum, 2:0 (17.) Back, 3:0 (21./FE) Flum, 4:0 (36.) Rutschmann, 5:0 (39.) Bercher, 5:1 (72./FE) Asmus, 5:2 (81.) M. Landwehr, 6:2 (82.) Golic. – SR: Markus Metzger (Bad Säckingen). – Z.: 200.