Der FC Weizen hat sich in einer schriftlichen Stellungnahme an unsere Redaktion gewandt. Wir veröffentlichen das Schreiben des Vorsitzenden Jannik Boma zu den rassistischen Beleidgungen eines Gästespielers während der Partie gegen den SC Lauchringen im Wortlaut:

"Wir, der FC Weizen 1924 e.V., stehen zutiefst für kulturelle Offenheit, Toleranz und Integration. Auch bei uns im Verein spielen Flüchtlinge diverser Herkunftsländer und Menschen mit Migrationshintergrund in allen Altersklassen. Sie sind elementarer Bestandteil unserer Vereinsarbeit und eine wichtige Säule unseres Vereinslebens. Weder Vereinsverantwortliche, noch Mannschaften, noch Mitglieder des FC Weizen pflegen rassistisches Gedankengut. Wir freuen uns, mit Fußball einen Eckpfeiler zur Integration zu leisten.

Unabhängig hiervon möchten wir eine Stellungnahme zu den Vorfällen des Kreisliga A-Spiels FC Weizen gegen SC Lauchringen vom 08.09.2018 abgeben. Hier möchten wir darstellen wie sich diese Situation nach unseren Informationen abgespielt hat. Generell war das komplette Spiel ruhig, was auch der stets souverän leitende Schiedsrichter Gregor Huber und der vom Südkurier anwesende Reporter Michael Neubert bestätigt haben.

In der 84. Minute beim Spielstand von 4:1 für den FC Weizen in der Nähe der Eckfahne hat ein Zuschauer nach einer Grätsche des Spielers Kebba Mamadou „Hey du Schwarzer, hör auf!“ auf das Spielfeld gerufen. Dies kann auch von einem in nächster Nähe stehenden Spieler des FC Weizen bestätigt werden. Hierauf verließ Kebba Mamadou sichtlich getroffen den Platz.

Der Kapitän des SC Lauchringen, Tobias Kummer, wollte nach Rücksprache mit dem Schiedsrichter das Spiel zunächst noch zu Ende führen. Nach längerer Diskussion der Verantwortlichen des SC Lauchringen neben dem Platz verließen die Spieler anschließend das Spielfeld, worauf der Schiedsrichter Gregor Huber abpfiff und die Partie abbrach. Der Solidarität der Mannschaft des SC Lauchringen gebührt allen Respekt!

Wir sind alle sehr betroffen von der Reaktion des Spielers Kebba Mamadou. Die Äußerung von außerhalb des Platzes hat ihn sichtlich mitgenommen und verletzt. Auch ich persönlich war sehr getroffen und noch lange aufgewühlt als ich Kebba Mamadous Reaktion gesehen habe. Dies tut uns aufrichtig leid und wir entschuldigen uns für diese Situation bei ihm.

Gerade im aktuellen Zeitgeschehen sind solche Situationen enorm unglücklich. Wir wissen, dass jeder Mensch Aussagen unterschiedlich auffasst und unterschiedlich bewertet. Der Grad zwischen unbedachten Aussagen und Rassismus wird immer schmaler. Hiermit wollen wir nochmals unterstreichen, dass wir Rassismus auf und neben dem Platz in keiner Weise dulden und tolerieren.

Wir werden dies natürlich mit Hochdruck vereinsintern diskutieren und Maßnahmen einleiten, dass so etwas hoffentlich in dieser Form nicht mehr vorkommen wird. Der FC Weizen und deren Mitglieder stehen für kulturelle Offenheit und schreiben sich dies auch weiterhin mit höchster Priorität zu.

Jannik Boma, im Namen der Vorstandschaft des FC Weizen 1924 e.V."