Fußball-Kreisliga A, Ost Verabschiedet wurde Mark Kaiser eigentlich schon vor drei Jahren. Aber der Spaß am Fußball lässt den Co-Trainer von Carmine Marinaro bei der Spvgg Wutöschingen, nicht los. Wiederkehrende personelle Engpässe sorgten dafür, dass der 37-Jährige schnell seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärte. Bis heute ist er wieder – oder besser immer noch – ein fester und wichtiger Bestandteil der Mannschaft.
„Ja, es war schon so, dass ich ursprünglich kürzertreten wollte“, erzählt Mark Kaiser: „Das hing auch mit der schweren Knieverletzung zusammen, die ich mir damals zugezogen hatte.“ Aber der Fußball, so Kaiser „ist wie eine Droge. Da kommt man nicht so einfach von los.“ Mittlerweile hat sich Kaiser von der Verletzung erholt: „Ab und an macht sich der Knorpelschaden, der mir in die Quere gekommen ist, bemerkbar. Es ist aber nicht so schlimm, dass ich gar nicht mehr spielen könnte.“
Seine fußballerische Jugend verbrachte der Gebietsverkaufsleiter für Bauprofile in seiner Heimatgemeinde, beim SV Mauchen, und beim SV Eggingen. Danach wechselte „Mäkki“, wie ihn seine Kumpel rufen, zur Spvgg Wutöschingen. Unter dem damaligen Trainer Arno Schatlowski schaffte er sofort den Sprung in die „Erste“. An seine Anfänge denkt Kaiser gern zurück: „Bei der Spvgg Wutöschingen habe ich mich sofort wohl gefühlt.“
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen

Mark Kaiser gehört seitdem zum Stamm, war viele Jahre auch Kapitän der Mannschaft. Nach Arno Schatlowski waren Heiko Göbel, Holger Kostenbader, Torsten Stockmann und Karlheinz Silbereis seine Trainer. Torsten Stockmann erinnert sich: „Mäkki war einer der wohlerzogensten, korrektesten und ausgeglichensten Spieler, die ich jemals kennengelernt habe. Er hat immer geliefert, eine grundsolide Leistung abgerufen und hatte die stoische Ruhe eines katholischen Geistlichen.“

In diese Zeit fallen die größten sportlichen Erfolge, an die sich Kaiser gern erinnert. „Unter Torsten Stockmann mussten wir in der Saison 2007/08 in die Abstiegsrelegation gegen den FC Binzgen und den FV Tumringen“. In Binzgen siegte die Spvgg Wutöschingen mit 2:0 und nachdem der FV Tumringen den FC Binzgen mit 5:4 besiegt hatte, ging es für die Wutöschinger im Heimspiel gegen den FV Tumringen um den Ligaverbleib: „Es begann denkbar schlecht. Wir lagen 0:2 zurück, gewannen aber am Ende mit 4:2“, blickt Kaiser zurück: „Es folgte natürlich eine unvergessliche riesige Nichtabstiegs-Feier.“
Acht Jahre später folgte dann der Triumph mit Trainer Holger Kostenbader. Im Sommer 2016 gewann die Spvgg Wutöschingen den Meistertitel der Kreisliga A, Ost und kehrte nach 18 Jahren in die Bezirksliga zurück: „Leider war es nur ein kurzes Gastspiel. Schon im folgenden Jahr sind wir wieder abgestiegen“, so Kaiser.

Nach dem Abstieg folgte eine verletzungsbedingte Pause. An der Seite von Trainer Markus Hofer wurde Mark Kaiser später Co-Trainer bei der Spvgg Wutöschingen. Als Hofer während der laufenden Runde sein Amt abgab, übernahm Kaiser mit Karlheinz Silbereis das Team. Zurück ins zweite Glied rückte er mit der Verpflichtung von Carmine Marinaro, der vor der Saison 2023/24 vom SC Lauchringen kam.
Seit Mitte der laufenden Vorrunde hat Mark Kaiser wieder regelmäßig Einsätze in der ersten Mannschaft: „Ich bin so gut wie verletzungsfrei und es macht auch wieder richtig Spaß. Vor allem die Derbys, wie am vergangenen Wochenende beim FC Erzingen, sowie am kommenden Wochenende gegen den VfR Horheim-Schwerzen“, freut sich Kaiser auf die Partie gegen den Lokalrivalen.

Mit den Leistungen der aktuellen Saison ist Mark Kaiser im Großen und Ganzen zufrieden, weniger aber mit der Platzierung: „Insgeheim haben wir uns schon mehr erhofft, aber es fehlte die Konstanz und einige Male hatten wir personelle Probleme. Wir haben aber die Qualität für einen der vorderen Ränge.“ Kaiser hofft auf die Rückrundenstärke der vergangenen Jahre. „Da lief es dann meistens recht gut“.
Dass es noch bis ganz nach oben reicht, bezweifelt Mark Kaiser selbstkritisch. Aber für die nächsten Jahre ist ihm nicht bang: „Wir haben eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und erfahrenen Routiniers. Das Umfeld, die Anlage und die Vereinsstruktur passen. Wir haben gute Voraussetzungen“, zwinkert Mark Kaiser mit einem Auge: „Vielleicht klappt es ja während meiner Aktivzeit doch nochmal mit einem Aufstieg.“