Gegen den FC Dachsberg gab es ein furioses 8:1. Als Vierter braucht der SV Nöggenschwiel kein Fernglas mehr, um die Spitze der Kreisliga B-3 zu sehen. Wir fragten Daniel Bächle (46), Sportchef und Urgestein des Clubs, ob er die Saisonziele korrigiert hat.

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Daniel, was ist los bei euch? Plant der SV Nöggenschwiel schon die Meisterfeier zum Finale gegen den SV Eschbach?

Bächle: Von wegen. Von einer Meisterfeier sind wir weit entfernt. Natürlich tut es der Mannschaft und dem kompletten Verein gut, dass es aktuell so prima läuft. Aber wir bleiben realistisch.

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Was heißt das konkret?

Bächle: Wir stecken im zweiten Jahr im Umbruch. Trainer Ömür Cakar baut junge Spieler ein, die noch Zeit brauchen. Vielleicht käme der Aufstieg dann sogar zu früh. In die Kreisliga A, aus der wir 2023 absteigen mussten, wollen wir aber schon wieder zurück – keine Frage.

Aber die Tabelle gäbe es doch her?

Bächle: Nur auf den ersten Blick. An der SG FC Wehr/Brennet II führt kein Weg vorbei. Die sind bärenstark. Gewinnen sie ihre zwei Nachholspiele, haben sie zehn Punkte mehr als wir. Platz zwei wäre machbar und die Relegation reizvoll. Wir haben keinen Druck, wollen erfolgreich bleiben. Wir genießen die Situation und lassen uns am Ende einfach überraschen, was dabei heraus kommt.

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Mal Hand aufs Herz. Hat euer kleiner Dorfverein, der 2024 den 70. Geburtstag feierte, eigentlich eine Zukunft?

Bächle: Wir haben zwei Aktiv- und eine Altherren-Mannschaft. Das gibt es bei Vereinen unserer Größenordnung kaum noch. Die Kader sind verzahnt und unterstützen sich gegenseitig. Fast alle Spieler kommen aus dem Dorf, das tatsächlich nur 650 Einwohner hat.

Nöggenschwiel ist also nicht nur Rosendorf, sondern auch ein Fußballdorf?

Bächle: Könnte man sagen. Externe Spieler gibt‘s zwei. Ömür Cakar brachte zur neuen Saison Mustafa Aladag und Billal Achuri mit. Klasse Typen und bestens im Verein integriert. Unsere Zukunft ist die Jugend. Elias Eckert zählt seit der Winterpause fest zum Kader. Bis zur Saison 26/27 rücken insgesamt sieben Jungs aus der SG Weilheim nach.

Zufrieden: Trainer Ömür Cakar integriert beim SV Nöggenschwiel junge Spieler und die von ihm mitgebrachten Mustafa Aladag und Billal Achuri.
Zufrieden: Trainer Ömür Cakar integriert beim SV Nöggenschwiel junge Spieler und die von ihm mitgebrachten Mustafa Aladag und Billal Achuri. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Und was hält die Spieler bei euch?

Bächle: Die Kameradschaft und der familiäre Charakter. Dazu haben wir von Platzwart Rudi Leber perfekt gepflegte Sportplätze und ein Sportheim, das seinesgleichen sucht – alles in Eigenregie gebaut und finanziert. Darauf sind wir stolz.

Fragen: Matthias Scheibengruber