Fußball-Kreisliga A, Ost: – Roger Streule vom SV Rheintal ist nicht nur Fußballtrainer, sondern auch ein leidenschaftlicher Angler. Zwei Hobbys, die sich ziemlich unähnlich sind – eigentlich. Während es beim Angeln ruhig zugeht, wird es beim Fußball ziemlich wild.
Das ist bei Streule allerdings anders. Wer glaubt, dass sich der 48-Jährige bei den Spielen seiner Mannschaft die Seele aus dem Leib schreit und an der Seitenlinie tobt – wie manch Trainerkollege – liegt völlig falsch. Vielmehr strahlt Roger Streule viel Ruhe aus. Denn seinen Jungs auf dem Platz vertraut er blind.

Neue Fußballheimat unter der Küssaburg
Seit der Winterpause vertraut er auf die „Erste“ des SV Rheintal. Ein Team, das er bereits sehr gut kennt. „In den vergangenen eineinhalb Jahren war ich bei fast jedem Spiel dabei. Ein paar der Spieler habe ich bereits in der B-Jugend trainiert“, erklärt Streule, der beim SV Rheintal kein unbeschriebenes Blatt ist. Vor gut fünf Jahren wechselte er vom FC Tiengen 08 nach Küssaberg und übernahm beim SV Rheintal zunächst die B-Junioren.

Aufgewachsen ist der Familienvater im fernen Osten des Kreises Waldshut – in der Grenzgemeinde Altenburg. „Es lag dann nahe, dass ich mit dem Fußball beim SV Altenburg anfange“, erklärt er die Anmeldung bei seinem ersten Fußballverein. Als Aktiver spielte er danach beim SV Untermettingen, FC Geißlingen und beim FC Eintracht Stetten.
Die längste Zeit verbrachte er allerdings beim FC Tiengen 08. „Dort durfte ich auch Erfahrungen in der Landesliga sammeln.“ In der Jugendabteilung am Langenstein begann er dann auch als Trainer. Hier trainierte er seine Söhne Leon und Janik. Der gemeinsame Wechsel des Trios zum SV Rheintal erfolgte dann im Sommer 2019.

Südbadischer Futsal-Meister 2020
Nach seinem Amtsantritt bei den B-Junioren der SG Rheintal/Hochrhein dauerte es nicht lange, bis er seine ersten Erfolge mit dem Team feierte. Streule führte die Elf – mit nur einer Niederlage – zum Meistertitel in der Bezirksliga. Der größte Erfolg war allerdings gar nicht dieser Meistertitel, sondern der Gewinn der südbadischen Hallenmeisterschaft: „So etwas war zuvor keiner Mannschaft aus dem Bezirk Hochrhein gelungen“, freut sich Streule noch heute über den Coup.
Nach dem famosen 5:0 gegen den Verbandsligisten SC Pfullendorf im Halbfinale setzte sich Streules Team im Finale dann im Elfmeterschießen gegen den FC Freiburg-St. Georgen durch. Als Südbadischer Meister vertrat die SG Rheintal/Hochrhein dann den Verband bei den Süddeutschen Meisterschaften, die in Freiburg ausgespielt wurden.

Mit dem fünften Platz kehrte die Streule-Elf nach Hause: „Für den SV Rheintal und den FC Hochrhein war das eine echte Sensation“, hatte Streule schon damals den Erfolg – unter anderem mit seinem Sohn Leon im Team – eingestuft.
In den beiden folgenden Spielzeiten, die von der Corona-Pandemie geprägt waren, trainierte er die Mannschaft seines jüngeren Sohnes Janik, der bei den B-Junioren in der Landesliga im Tor steht.
Sohn folgt dem Vater beim Nachwuchs
Nach dem Abstieg des Teams in die Bezirksliga ließ es sich Familienmensch Roger Streule nicht nehmen, zu guter Letzt auch Mika, seinen jüngsten Sohn, zu trainieren. Den begleitete er bis zur Winterpause von den E-Junioren zu den D-Junioren. Als der SV Rheintal ihn bat, die „Erste“ als Nachfolger des zurückgetretenen Raimund Hübner zu übernehmen, löste ihn bei den D-Junioren sein ältester Sohn Leon ab.

Für die fußballerische Entwicklung seiner drei Söhne ist Roger Streule also entscheidend mitverantwortlich. Sein ältester Sohn Leon spielt mittlerweile in der „Ersten“ und ist dort ein wichtiger Leistungsträger. Janik Streule rückt nach der Sommerpause aus den A-Junioren zu den Aktiven nach. Bis dann eines Tages auch Mika als Aktivspieler vor ihm steht, wird es noch ein paar Jahre dauern.
Doch die Begeisterung rund um den Fußball leben nicht nur die Männer im Hause Streule. Ehefrau und Mutter Susanne Streule steht den Junge bei den Spielen gemeinsam mit Tochter Jolanda stets zur Seite, sind also wichtiger Teil der fußballverrückten Familie aus Gurtweil. Schon heute freut sich die komplette Familie, wenn eines Tages drei Streule-Jungs gemeinsam in der „Ersten“ des SV Rheintal – trainiert vom Vater – zum Spiel auflaufen werden.