Fußball-Landesliga: – Woche für Woche liefert der FSV Rheinfelden einen weiteren Nachweis, weshalb er ein echtes Spitzenteam ist. War es in der Vorwoche der Ausgleich zum 2:2 in der Nachspielzeit gegen den SV Ballrechten-Dottingen, mit dem die erste Niederlage verhinderte wurde, bestätigte der Spitzenreiter nun erneut eine weitere Qualität: in Top-Spielen stets auf Höhe zu sein. Der FSV Rheinfelden traf zum dritten Mal seit der Winterpause auf einen seiner Verfolger, zum dritten Mal schüttelten sie einen solchen eindrucksvoll ab.
Nach den Siegen gegen den FV Herbolzheim (3:0) und beim SC Wyhl (4:1) folgte nun der 5:0-Triumph beim heimstarken SV Au-Wittnau. Nach dem höchsten Saisonsieg (neben dem 7:2-Erfolg beim FC Wittlingen) war Rheinfeldens Trainer Musa Musliu folglich rundum zufrieden. Mehr noch, „es war das beste Spiel, seitdem ich dabei bin“, befand der 37-Jährige, der den FSV vor dem Rückrundenstart übernommen hatte.
Fußball-Landesliga in Zahlen
„Wir haben überzeugenden Fußball gespielt und viel Fußball gespielt“, lobte er seine Elf. Zudem griff der taktische Kniff, Serkan Korkmaz aus der Mittelfeldzentrale in den Sturm an die Seite von Jeremy Stangl zu beordern; als Anspielstation in der Tiefe und „für die Koordination beim Anlaufen und Zustellen des Gegners.“ Das habe gut funktioniert, insgesamt „haben wir sehr überzeugend verteidigt und angegriffen. Und wir sind cool und geduldig geblieben“, so Musliu.
Mit zwei Treffern und zwei Vorlagen stach Almin Mislimovic aus dem Rheinfelder Orchester heraus, „er war der überragende Akteur auf dem Platz, war auch sehr mannschaftsdienlich“, heimste er Muslius Sonderlob ein. Nach Balleroberung und Korkmaz-Pass traf der 29 Jahre alten Torjäger zur Führung (10.), die Winterneuzugang Ivan Atlija per Freistoß ausbaute (26.). Beim 3:0 landete der Ball nach einem Mislimovic-Freistoß via Jeremy Stangl im Wittnauer Kasten (was im Spielbericht als Eigentor durch Marco Burkart vermerkt wurde).
Tor-Premiere für Lamin Drammeh
Keine Zweifel mehr am Gäste-Erfolg gab es nach dem 4:0, als Mislimovic eine Kombination abschloss (69.). Auf dessen Vorlage traf kurz vor Schluss der eingewechselte Lamin Drammeh – nach Drehung um seinen Gegenspieler – zum 5:0-Endstand. Es war die Torpremiere des Angreifers, der im Januar von B-Kreisligist SG Grenzach-Wyhlen gekommen war.
An Selbstvertrauen sollte es den Au-Wittnauern, bei denen unlängst der Todtnauer Heiko Günther (früher FC Zell, FV Lörrach-Brombach, FC Schönau, FC Wittlingen, SV Weil) für ein drittes Trainerjahr zugesagt hat, nicht gemangelt haben. Sieben ihrer vergangenen acht Spiele hatten sie gewonnen, aus den letzten beiden Partien waren nebst sechs Punkten für sie 11:1-Tore notiert. Im Ansatz deuteten die Gastgeber durchaus ihre Offensivqualitäten an, aber sie waren in ihren Aktionen kaum einmal zwingend. Torhüter Oguz Ozan, der noch leicht angeschlagen mitwirkte,
Dass nach der Winterpause drei Remis gegen abstiegsbedrohte Kontrahenten zu Buche standen, hatte Musliu im Vorfeld der Partie nicht als Trend ausgemacht. Zum einen hatten sich sowohl der SV Kirchzarten als auch der FC Wittlingen (jeweils 1:1) zur Rückrunde personell besser aufgestellt, Ballrechten-Dottingen (2:2) unterstrich mit einer Punkteserie seine Qualitäten. „Jeder Gegner ist unangenehm“, hatte Musliu gesagt, wenn die Datengrundlage breiter wäre, „wenn ein Trend zu erkennen wäre“.