Fußball: – Das war‘s dann mit Fußball im Jahr 2021. Die Tore sind abgebaut, die Bälle sind versorgt – und zwar nicht, wie auf unserem Foto, im Abfallkorb, sondern in den Schränken der Sportheime. Denn im Frühjahr 2022 soll die Kugel wieder rollen. Das ist der einhellige Wunsch der vom SÜDKURIER zum vorzeitigen Gang in die Winterpause befragten Trainer und Funktionäre.
Jürgen Simon, Vorsitzender des VfR Horheim-Schwerzen (Kreisliga A, Ost): „Die Entscheidung, die Fußballer vorzeitig in die Winterpause zu schicken, war richtig und überfällig. Unsere Partie am Sonntag gegen den SV Waldhaus haben wir von uns aus schon zum Geisterspiel gemacht.
Der Aufwand wäre zu groß geworden, die Zuschauer am Eingang zu kontrollieren, ob sie geimpft und getestet sind. Dazu kommt die kuriose Situation, dass in der Vereinsgaststätte die 2G-Regel, draußen aber die verschärfte 2G-Plus-Regel gilt. Wir wollten unseren Beitrag dazu liefern, Kontakte zu reduzieren.“
Julian Jäger, Sportlicher Leiter und Spieler des FSV Rheinfelden (Landesliga): „Die Entscheidung, die Saison zu unterbrechen, fiel eine Woche zu spät. Das vergangene Wochenende war mega hart für die Vereine, weil die Entscheidungen zur Verschärfung vom Verband erst am Freitagabend kommuniziert wurden.
Die PCR-Tests, die sich die ungeimpften Spieler besorgt hatten, waren auf einmal wertlos. Dennoch haben bei uns alle an einem Strang gezogen, damit wir die schwierige Situation meistern. Jetzt haben wir erst mal Zeit, dass wir die betroffenen Spieler überzeugen, sich impfen zu lassen. Das geht nicht mit Druck wie mit einer allgemeinen Impflicht.“
Marcel Kieliszek, Trainer des FC Geißlingen (Kreisliga A, Ost): „Der Abbruch war überfällig, kam aber zu spät. So viele Spieler hatten sich schon einen PCR-Test abgeholt.
So kurz vor dem Wochenende von „3G-Plus“ auf „2G“ umzustellen, geht gar nicht. Bei den Zuschauern sogar auf „2G-Plus“ zu verschärfen, war schwer umzusetzen.“
Clemens Bauer, Trainer des FC 08 Bad Säckingen (Kreisliga A, Ost): „Nach dem Chaos am Freitag und Samstag war die Entscheidung auch angesichts der momentan hohen Inzidenzzahlen absolut richtig. Die Spiele aus der Vorrunde können im Frühjahr problemlos rein geschoben werden, wenn es die Corona-Zahlen erlauben.
Ich bin dafür, dass man – wenn es die Situation erfordert – für Spieler und Zuschauer eine 2G-Regelung trifft. Wir müssen jetzt unsere Spieler überzeugen, sich impfen zu lassen.“
Michael Rieple, Vorsitzender des JFV Region Laufenburg: „Die Entscheidung zum vorzeitigen Unterbruch war absehbar, doch man hätte früher sinnvolle Entscheidungen treffen können. Das Abwarten war nicht gut.
Der Verband hätte die Notbremse früher ziehen müssen und nicht auf die Vorgaben der politischen Entscheidungsträger warten sollen. Bei der Umsetzung der Regeln hätte der Verband mehr helfen und die Vereine besser unterstützen sollen.“
Ralf Brombacher, SBFV-Schiedsrichterobmann: „Wir Schiris sehen das entspannt. Wird wieder gespielt, sind wir parat.
2G haben wir schon vor der offiziellen Entscheidung eingeführt. Unglücklich war, 2G für Spieler am Freitagabend bekannt zu geben.“
Martin Meier, Jugendleiter des FC Hochrhein: „Richtige Entscheidung, aber nun sollten auch die Schulen schleunigst in die Ferien.
Die Zahlen bei Kindern und Jugendlichen schnellen in die Höhe. Ich hoffe, dass wir alle dann ab März wieder unter normalen Umständen auf den Platz dürfen.“
Klaus Gallmann, Trainer des FC Erzingen (Bezirksliga): „Grundsätzlich hätte ich natürlich gern weiter Fußball gespielt, aber nicht unter diesen Bedingungen. Das war kein fairer Wettbewerb mehr.
Vielleicht wären Tests für alle Spieler die beste Lösung – ich weiß es nicht und bin auch froh, das alles nicht entscheiden zu müssen. Nun wissen alle, woran sie sind. Hoffen wir also aufs Frühjahr und darauf, dass die Saison fertig gespielt werden kann.“
Südbadischer Fußballverband: „Spielbetrieb geht vorzeitig in die Winterpause“
Der Vorstand des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV) hat beschlossen, mit dem Spielbetrieb in allen südbadischen Alters- und Spielklassen von der Verbandsliga abwärts vorzeitig in die Winterpause zu gehen. Hier die Presseerklärung im Wortlaut:
Der Verbandsvorstand des Südbadischen Fußballverbandes sieht eine ordnungsgemäße Durchführung des Spielbetriebes unter aktuellen Infektions-Entwicklungen sowie den weiteren bereits geltenden, sowie zu erwartenden Verschärfungen für den Amateursport als nicht mehr möglich an. Insbesondere die Kurzfristigkeit der Verkündung erst am Freitagabend durch das Kultusministerium hatte am Wochenende für viel Unmut und Unverständnis bei den Vereinen und für einige Spielausfälle gesorgt.
Vor diesem Hintergrund hat der Verbandsvorstand am Montagabend die aktuelle Situation beraten und beschlossen, mit dem Spielbetrieb in allen Alters- und Spielklassen von der Verbandsliga abwärts vorzeitig in die Winterpause zu gehen. Damit werden ab 30. November 2021 keine Spiele mehr durchgeführt und alle noch in 2021 angesetzten und noch nicht absolvierten Pflichtspiele durch den Verband abgesetzt.
Ein etwaiger Trainingsbetrieb unter den in der aktuellen Corona-Verordnung Sport des Landes Baden-Württemberg genannten Bedingungen steht den Vereinen frei. Bereits im September hatte der Verbandsvorstand beschlossen, im Winter 21/22 keine Hallenwettbewerbe durchzuführen.
Der Spielbetrieb soll, abhängig von den jeweiligen Rahmenterminkalendern auf Landes- und Bezirksebene im Februar bzw. März wieder starten. Gegebenenfalls auch mit den erforderlichen 2G-Regelungen, sofern diese zu diesem Zeitpunkt noch Bestand haben werden.