Vor der Saison 2023/24 gab es beim SC Niederhof/Binzgen einen radikalen Umbruch in der Mannschaft. Trotzdem spielt die junge Mannschaft oben mit und belegt nach dem 2:2 im Derby gegen den SV Blau-Weiß Murg II den fünften Platz in der Kreisliga B-3. Trainer Michael Hägele, seit 2021 in Niederhof aktiv, sieht für die Zukunft noch mehr Potenzial.
Michael, haben Sie seit dem Derby in Murg ein paar graue Haare mehr?
Ja, sehr viele. Wir führten 2:0. Der Gegner hatte einen Mann weniger und wir gaben das Spiel aus der Hand. Das war schon bitter und ich fragte mich, was wir erarbeitet hatten.

Eigentlich hattet ihr die Partie im Griff?
Auf jeden Fall, aber nach dem Gegentor kurz vor der Pause haben wir den Faden verloren. Aber mit solchen Rückschlägen muss man mit einer jungen Mannschaft rechnen.
Warum nutzte die Überzahl nichts?
Das Problem ist, wenn der Gegner einen Mann weniger hat, ruhen sich zwei aus, so dass du unterm Strich einer weniger bist. Da müsste konzentriert weiter gespielt und die Taktik eingehalten werden. Das wurde nicht gemacht.
Trotzdem ein Kandidat für den Aufstieg?
Der Aufstieg ist und war nie ein Thema, damit haben wir nichts zu tun. Es sieht von außen so aus, aber bei entscheidenden Spielen sind wir einfach noch nicht soweit. Das Ziel war Platz vier bis sechs, was schon hochgesteckt war. Wir stehen super da. Der Verein ist stolz auf die Truppe.
Aber ohne Aufstieg hat die „Zweite“ ein Problem, oder?
Im Gegenteil. Wenn wir aufsteigen, haben die Jungs ein Problem. Die wollen gemütlich in der Kreisliga C spielen.
Was war die Erwartung vor der Saison?
Die Mannschaft zeigt mehr als man erwarten durfte. Der Kader wurde nach dem Abgang von 16 Spielern komplett neu formiert und hat einen Altersdurchschnitt von 23 Jahren. Es geht darum, langfristig etwas aufzubauen und da sind wir auf einem sehr guten Weg.

Wie ist die langfristige Zielsetzung?
Wir haben das Ziel in die Kreisliga A aufzusteigen. Ich denke, in zwei bis drei Jahren können wir soweit sein.
Fragen: Ralf A. Schäuble