Fußball-Kreisliga A, Ost: – Die letzten Sonnenstrahlen des Tages erhellen den Sportplatz in Rheinheim. Im Fokus dieser natürlichen Beleuchtung bereitet René Grabe die Übungen für das anstehende Training des SV Rheintal auf. Das schafft er allerdings nicht ganz ohne Ablenkung. Immer wieder jongliert der 42-Jährige einen Ball – er kann es halt nicht lassen.
René Grabe hat zur neuen Saison das Traineramt des A-Kreisligisten übernommen und kann seinen Spielern durchaus noch etwas vormachen. Grabe kann etwas am Ball – und das kommt nicht von irgendwo.
Als Jugendlicher wurde der Thüringer im Nachwuchs des heutigen Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt ausgebildet. Er kam damals als D-Junior zum Traditionsverein, wechselte als A-Junior zu Carl-Zeiss Jena. Sowohl in Jena als auch in Erfurt spielte Grabe seinerzeit in der Nachwuchs-Regionalliga. Das war damals die höchste Spielklasse.

In Jena gehörte Grabe zwischenzeitlich sogar zum Trainingskader der ersten Mannschaft. „Da dann aber ein Insolvenzverfahren gegen den Verein eingeleitet wurde, stellte sich für mich die Frage, wie es weitergehen soll“, erzählt René Grabe von seinem Entschluss, wieder nach Erfurt zu wechseln.

In der Landeshauptstadt spielte er zunächst mit der „Zweiten“ in der Thüringenliga. „Während des Studiums wollte ich mit dem Fußball etwas kürzer treten und kehrte zu meinem Heimatverein FC Gebesee in die Landesliga zurück“, so Grabe. Via Germania Ilmenau, mit der er den Aufstieg in die Thüringenliga schaffte, und Wacker Gotha, landete Grabe 2009 aus beruflichen Gründen in der Hochrheinregion.

Der Grund für den Ortswechsel war relativ simpel: „In Thüringen war damals keine Stelle als Lehrer frei. Also habe ich mich dazu entschlossen, in die Schweiz zu ziehen.“ Seither fühlt er sich auf der anderen Seite der Grenze, in Kleindöttingen, sehr wohl: „Ich könnte mir gar nicht vorstellen , dass ich wieder in meine Heimat zurück gehe.“

Arbeit fand Grabe in der Schweiz, seine erste Station als Fußballer war allerdings auf der badischen Seite. Er heuerte beim FC Tiengen 08 an. Hier spielte er bis Sommer 2013. In dieser Zeit am Langenstein war er Spieler, Kapitän und auch Trainer. 2012 war der Aufstieg in die Landesliga gelungen und Grabe folgte als Spielertrainer auf Michael Schilling.

Das Kapitel in Tiengen endete indessen vorzeitig, im Sommer 2013 zog es Rene Grabe zum SV Rheintal, der für ihn mittlerweile zu seinem Herzensverein geworden ist. „Den Weg des Vereins habe ich in den vergangenen Jahren, in denen ich im Fußball selbst nicht aktiv war, immer verfolgt. Es ist ein cooler und familiärer Verein, in dem ich mich sehr wohl fühle“, findet Grabe nur positive Worte für den SV Rheintal: „Die Trainingsbeteiligung war schon zu meiner Zeit überragend.“
Beim SV Rheintal war Grabe als Spieler immer öfter von Verletzungssorgen geplagt. Die Elf unterstützte er dennoch, wurde Co-Trainer von Oliver Neff. Diese Zeiten sind für den Leiter der Primarschule in Riniken/Schweiz vorbei.

Erstmals steht René Grabe nun als Cheftrainer an der Seitenlinie. Zusammen mit Co-Trainer Marco Grande und Torwarttrainer Tobias Elbing hat sich René Grabe vorgenommen, „die jungen Spieler bestmöglich zu integrieren und der Mannschaft meine Spielidee zu vermitteln.“