Fußball: – Zwei Stunden hatte er sich vorgenommen. Am Ende waren es 15 Minuten mehr, die Ramon Leisinger brauchte, um die Hauptversammlung der Schiedsrichter – schon bald traditionell vom FC Wehr ausgerichtet – über die Bühne zu bringen. Für die rund 150 Unparteiischen kein Problem, denn ein Pokalspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen dauert genauso lang.
Langweilig wurde über die gesamte Spieldauer nicht, denn zunächst jagte eine Erfolgsmeldung die andere, ehe Leisinger die keimende Euphorie dämpfte und manchem Kameraden die „Gelbe Karte“ unter die Nase hielt: „Die Anwesenheitsquote bei den Lehrabenden bereitet Bauchschmerzen.“

Für die neue Saison kündigte er Konsequenzen an: „Lehrabende sind Pflicht. Wer mehrfach fehlt, wird dem Soll seines Vereins nicht angerechnet.“ Dass das die betroffenen Clubs teuer zu stehen kommen kann, verdeutlichte er mit Zahlen: „Hätten wir das in dieser Saison gemacht, wären 41 unserer 192 Schiris nicht angerechnet worden.“ Letztlich wirke sich das Fehlen bei den Lehrabenden auf die Qualität aus: „23 Unparteiische mussten die Prüfung der Regelfragen wiederholen.“

Mahnende Worte fand auch Spieleinteiler Dieter Grethler, der sich zum letzten Mal ins Gremium wählen ließ: „873 Spiele wurden Jahr zurück gegeben. Eine historisch hohe Zahl.“ Fortan wird Grehtler unterstützt von Marco Brendle, der künftig die Spiele der Junioren einteilt und deshalb von Christian Eiletz als Obmann der Jungschiedsrichter abgelöst wird. Grethler nach auch die Vereine in die Pflicht: „Kurzfristige Verlegungen sind ein Unding. Auch Schiedsrichter haben ein Privatleben.“
Neuwahlen bei den Hochrhein-Schiedsrichtern
Henning Nopper seit 1978 im BSA tätig
Emotionaler wurde es vor der Wahl des neuen Schiedsrichter-Ausschusses. Erstmals seit 1978 stellte sich Henning Nopper vom SC Lauchringen nicht mehr zur Wahl. Der 78-Jährige war seither zunächst als Schriftführer bis 1981 tätig, löste dann den Waldshuter Robert Heyn als Schiedsrichter-Obmann ab und gab dieses Amt 2003 an Ralf Brombacher weiter.
Seither wachte Nopper über Kasse der Unparteiischen und etablierte sich als wandelndes Archiv: „Es war mir eine Ehre, wenigstens noch 18 Monte an seiner Seite zu arbeiten“, betonte Leisinger, wie froh er sei, dass Nopper das Fest zum 100. Geburtstag der Schiedsrichter am 2. Oktober in Wehr organisiert: „Wenn Henning das macht, dann wird das gut.“ Dann, so Leisinger, werde der langjährige Funktionär entsprechend verabschiedet. Zu Noppers Nachfolger im Amt wurde Philipp Wendt aus Lauchringen gewählt.
Zahlreiche Ehrungen
Beim Jubiläumsakt werden die Ehrungen einen zentralen Punkt des Abends bilden, was Leisinger aber nicht hinderte, schon jetzt 15 langjährige Unparteiische zu ehren.

Zehn Jahre sind Holger Trefzer (SV Hasel), Mathias Heilig (FC Erzingen), Stefan Mera-Linz (SV Schopfheim) und Sascha Menne (SV Luttingen) dabei. Auf 15 Jahre blicken Necmettin Özdemir (FC Geißlingen) und Fabrizio Spidalieri (FC Hausen). Zwei Jahrzehnte sind Markus Metzger (Spvgg. Brennet-Öflingen), Andreas Varga (Bopsorus FC Friedlingten), Mehmet Turgut (FV Tumringen) und Jürgen Vogelbacher (VfR Horheim-Schwerzen) aktiv.

Auf 25 Jahre blickt Herbert Streuff (SV Stühlingen) zurück. Seit 30 Jahren sind Kurt Schneeberger (SV Karsau) und Klaus-Peter Meyn vom SV Eschbach dabei. Walter Osswald (SG Malsburg/Marzell) blickt auf 35 Jahre zurück und Manfred Bauer vom FC Geißlingen auf sage und schreibe 55 Jahre.