Seit genau zehn Jahren ist Mathias Heilig vom FC Erzingen als Schiedsrichter aktiv. Nun hat der 27-jährige Controller die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklommen und ist in die Regionalliga aufgestiegen.
Matthias, Glückwunsch zum Aufstieg. Was muss ein Schiedsrichter können, um die Regionalliga zu kommen?
Nun ja, die Regeln kennen ist wohl die Grundvoraussetzung. Letztlich aber zählt die Leistung. Ich denke, dass ich die als Zehntplatzierter der Oberliga gebracht habe. Umso schöner, dass mir der Schiedsrichter-Ausschuss des Südbadischen Fußballverbands nach dem freiwilligen Rückzug von Luigi Satriano den freien Platz übertragen hat.
Sie legten 2012 die Prüfung ab und spielten seinerzeit Fußball. Es war offensichtlich die richtige Entscheidung?
Keine Frage. Ich sage das auch unseren jungen Schiedsrichtern in der Talentförderung, dass sie durch dieses wunderbare Hobby die Chance haben, in Ligen zu kommen, die sie als Fußballer wahrscheinlich kaum erreichen.
Nach zehn Jahren schon in der Regionalliga zu sein, klingt nach einem Plan?
Beim besten Willen nicht. Hätte mir das jemand prophezeit, hätte ich mir das vielleicht gewünscht – aber sicher nicht geglaubt. Es war einfach so, dass ich mich von Jahr zu Jahr neu orientiert habe und mir neue Ziele steckte. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.
Wie läuft denn so eine Saison in der Oberliga für einen Schiedsrichter ab?
Du hast in einer Saison acht Spiele mit Bewertung. Da muss es dann einfach passen – und zwar alles. Es braucht aber auch etwas Spielglück dabei.

Und ein gutes Team?
Das muss auf jeden Fall passen. Ich hatte das große Glück, oft zwei Assistenten aus dem Trio Christian Eiletz, Ardian Bräutigam oder Remigiusz Baran an der Linie zu haben. Wir sind ja nicht nur Schiedsrichter-Kameraden sondern auch Freunde geworden. Das Vertrauen muss passen, was im Wissen um das Können der Jungs kein Problem ist.

Sie pfeifen Spiele, arbeiten im Ausschuss der Schiedsrichter als Talentförderer mit und leiten auch das Fördertraining. Sie haben wohl zuviel Zeit?
Nein, das nicht. Aber unheimlichen Spaß am Hobby. Und in Timo Bugglin, der mit mir aufgestiegen ist, und Jonas Brombacher ein tolles Team zur Seite.
Fragen: Matthias Scheibengruber