Fußball-Kreisliga B-4: – Der SV Eggingen ist wieder da – und wie! Sieben Jahre nach dem Abstieg holten sich die Wutachtäler unter Trainer Holger Kostenbader den Meistertitel in der Kreisliga B-4. Ohne Niederlage und mit nur einem Unentschieden – 1:1 am letzten Spieltag bei der SG Lottstetten/Altenburg – stand am Ende bei einer Torausbeute von 125:16 der souveräne Titel auf der Habenseite.
Kostenbader hat die Mannschaft vor drei Jahren übernommen, obwohl er sich eigentlich in die Fußball-Rente verabschieden wollte. Doch die Bitte seines Heimatvereins konnte er nicht ausschlagen: „Es war mir eine Herzensangelegenheit, bei der ich nicht Nein sagen konnte.“ Nach den zwei abgebrochenen Corona-Spielzeiten beendete das Team die vorige Saison hinter Meister FC Tiengen 08 II und dem FC Erzingen II auf Rang drei.

Die Rückkehr des Weilheimer Trios – Louis Schanz, Benjamin Streuff und Tobias Dörflinger – bildeten die Grundlage für den Meistertitel. Schanz, der auch schon in der Verbandsliga beim FC Neustadt gespielt hat, erzielte allein 40 Tore, Streuff war 29 Mal erfolgreich. Anteil am Erfolg hatten aber, so Kostenbader , auch Defensive und das Mittelfeld: „Wir haben nur 16 Gegentore kassiert und hatten neben Louis und Benjamin noch 16 weitere Torschützen. Das komplette Team hat sich eingebracht.“

Gestartet mit einem mühevollen 3:2 bei der SG Bettmaringen/Mauchen setzte der SV Eggingen schon am zweiten Spieltag ein erstes Ausrufezeichen und stürmte mit einem 7:1 gegen Vizemeister FC Erzingen II an die Tabellenspitze. Fünf der sieben Treffer erzielten Streuff und Schanz. Es folgten weitere Siege ohne Gegentor gegen den FC Hochrhein II (4:0), SV Dillendorf (8:0) und FC RW Weilheim II (4:0).
SV Berau war ärgster Widersacher
Am sechsten Spieltag trafen die Wutachtäler auf den ärgsten Widersacher SV Berau. Das Team von Trainer Robert Villinger, ebenfalls mit fünf Siegen gestartet, konnte dem SV Eggingen nur wenig entgegensetzen und unterlag mit 0:3. Dennoch blieb der spätere Vizemeister den Eggingern fortan auf den Fersen. Weitere Siege folgten und bereits nach dem 11. Spieltag hieß der Herbstmeister SV Eggingen.
Nach der Winterpause bot sich in der Liga das gleiche Bild. Die Egginger eilten von Sieg zu Sieg, erzielten pro Spiel mindestens vier Treffer. Nach dem Rückspiel gegen den SV Berau, der zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Punkte Rückstand hatte, erhöhte sich der Vorsprung dank des 4:1-Erfolgs auf 13 Punkte. „Das war eines der wenigen Spiele, in denen wir vier verschiedene Torschützen hatten“, betont Holger Kostenbader im Rückblick.
Meisterfeier in Dillendorf
Das 9:0 beim SV Dillendorf, vier Spieltage vor Saisonende, machte den Titel perfekt. Nun galt es noch, die ewig Bestmarke zu setzen. Noch nie hatte ein B-Kreisligist alle Spiele gewonnen. Doch das Unterfangen klappte nicht. Bei der SG Lottstetten/Altenburg reichte es „nur“ zu einem 1:1.

Für Kostenbader war es zu verschmerzen: „Das hat die Stimmung nur kurzzeitig getrübt – wenn überhaupt. Wir sind souverän Meister geworden und haben unser Ziel erreicht. Nun freuen wir uns auf Derbys, vor allem gegen die Spvgg Wutöschingen, den SV Stühlingen und den FC Weizen.“

Jetzt blickt der Trainer schon auf die neue Saison. Abgänge gibt es nicht auch keine Zugänge – bislang. „Bei uns geht es zu wie in einer großen Familie. Das Team besteht ausnahmslos aus einheimischen Spielern. 2024 stoßen zwei A-Junioren zur Mannschaft, die wir in der Rückrunde, falls sich Gelegenheiten bieten, langsam heranführen. Das Ziel heißt Ligaverbleib – mit dem aktuellen Kader“, so Holger Kostenbader.