Juniorenfußball: – Die Wogen haben sich geglättet – die beiden Strafanzeigen wegen Körperverletzung von Spieler und Schiedsrichter wurden zurückgezogen. Der Abbruch des Spiels in der Verbandsliga der A-Junioren zwischen dem SV Weil und dem SV Sinzheim durch Schiedsrichter Luigi Satriano aus Zell hat zumindest zivilrechtlich keine Konsequenzen.
Was war geschehen? In der 85. Minute der Partie – beim Stand von 3:0 für die Gäste – beschwerte sich der Weiler Torwart beim Unparteiischen über eine strittige Szene. „Er hat lautstark kommentiert. Dann gab es natürlich auch einen Kommentar zurück“, so Satriano gegenüber dem SÜDKURIER.
Dann eskalierte die Sache, als ein Feldspieler des SV Weil Satriano gefolgt sei. Während von Seiten des SV Weil zunächst von einem Disput die Rede war, in dem auch der Schiedsrichter aktiv beteiligt gewesen sein soll, schildert Satriano die Szene anders. „Fakt ist, dass ich angegangen worden bin“, sagt er. Das würden auch neutrale Beobachter sowie Spieler und Verantwortliche des Gegners bestätigen. „Der Spieler hat mich am Arm gezogen. Ich habe versucht, ihn mit meiner linken Hand abzuwehren“, so der Unparteiische. Nach dieser Szene folgte die berühmt-berüchtigte Rudelbildung und in der Folge der Spielabbruch.

„Schlimm geworden ist es durch die Rudelbildung“, versichert Fahredin Zikolli, der Trainer der Weiler A-Junioren, zwei Tage nach den Vorkommnissen und versucht eine Erklärung: „Alle haben überreagiert.“ Deswegen habe er sogleich das Gespräch mit Satriano gesucht. Zikolli: „Wir haben mehrfach und lange telefoniert. Tatsache ist, dass zum Glück nichts Schlimmes passiert ist. Wir wollen doch eine friedliche Lösung.“
Auch Satriano zeigte sich gegenüber den Beteiligten gesprächsbereit und zog seine Anzeige zurück, nachdem der Weiler Trainer sowie der Spieler selbst und dessen Mutter ihn telefonisch kontaktiert hatten. „Der Spieler hat Reue gezeigt und sich bei mir entschuldigt. Diese Entschuldigung habe ich natürlich angenommen. Ich will keinem was Böses“, versichert Satriano, der seinen Bericht zu dem Fall nun an das Sportgericht mit dessem Vorsitzenden Hans-Jürgen Bruder (Gaggenau) schickt.
Zivilrechtlich wird der Vorfall keine Folgen haben. Wie lange der Spieler seiner Mannschaft fehlen wird, wird vom Sportgericht entschieden.