Fußball Die Überraschung ist Timo Jankowski durchaus gelungen. Der 39-Jährige beendet im Sommer seine Tätigkeit als Technischer Direktor des Fußballverbands von Fidschi und kehrt mit seiner Familie in die Heimat zurück. Dieser Tage meldete der FC Basel, dass Jankowski zum 1. Juni als Nachfolger von Martin Andermatt – er führte 1999 den SSV Ulm in die Bundesliga und war danach ein Jahr Trainer von Eintracht Frankfurt – neuer Technische Leiter der Nachwuchsabteilung des Schweizer Traditionsvereins werden wird. Jankowski war im Sommer 2021 in die Südsee gewechselt und hatte erst vor einem halben Jahr seinen Vertrag bis 2028 verlängert.

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Beim FC Basel ist die Freude über den Coup gewaltig: „Der Umstand, dass er weit vor dem Ende seines Vertrags zum FC Basel kommt, zeigt uns, wie motiviert Timo Jankowski für diese Aufgabe ist“, lässt sich FCB-Sportdirektor Daniel Stucki in der Pressemitteilung des Vereins zitieren. Vor allem sei er beeindruckt, in welch kurzer Zeit Timo Jankowski im Verband des Inselstaates neue Strukturen geschaffen habe.

Wiedersehen beim FC Basel: Timo Jankowski (rechts) wird ab 1. Juni neuer Chef von Erkan Aktas, der bei den Baslern als Co-Trainer der ...
Wiedersehen beim FC Basel: Timo Jankowski (rechts) wird ab 1. Juni neuer Chef von Erkan Aktas, der bei den Baslern als Co-Trainer der U21-Elf arbeitet. Das Foto entstand im August 2021 in Untermettingen, als Aktas dort mit dem FV Lörrach-Brombach zum SBFV-Pokalspiel antrat. Kurz danach trat Jankowski seine Stelle beim Fußballverband von Fidschi an. | Bild: Scheibengruber, Matthias

In der Tat stellte Jankowski den Fußball der Fidschi-Inseln, bei denen Rugby der Nationalsport ist, vom Kopf auf die Füße: „Ich hatte vier wunderschöne Jahre in Fidschi, in denen ich mit meiner Frau und unseren drei Töchtern viele Dinge erlebt habe, die uns sehr bereichert haben.“ Aus dem Nichts heraus habe er viele nachhaltige Strukturen aufgebaut. Von ihm gegründete Nachwuchsteams qualifizierten sich in dieser Zeit für drei U-Weltmeisterschaft. 2025 wird die U17-Elf bei der WM in Katar antreten: „Und das mit Spielern, die kurze Zeit zuvor oftmals nur barfuß und ohne Struktur Fußball gespielt hatten“, so Jankowski.

WM-Ticket ist für Fidschi noch drin

Sogar die Teilnahme an der WM 2026 ist für Fidschi noch möglich, denn für das Turnier in USA, Kanada und Mexiko hat die Fifa der Ozeanien-Konföderation einen halben zweiten Startplatz zugesichert. Demnächst stehen die Halbfinals an, in denen Fidschi am 21. März in Wellington allerdings Außenseiter gegen Neuseeland sein wird. Den Endspielgegner des Siegers ermitteln Neukaledonien und Tahiti.

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Der Gewinner des Finals, das drei Tage später in Auckland gespielt wird, hat das Ticket sicher. Der unterlegene Verband nimmt an einem interkontinentalen WM-Play-off-Turnier teil. Hier spielen sechs Nationen nochmals zwei Startplätze aus.

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Zu seiner künftigen Arbeitsstelle bringt Timo Jankowski, der als Aktiver unter anderem überregional für den FC Wehr und den SV 08 Laufenburg gespielt hat, nicht nur die Erfahrung aus der Südsee mit. Den Schweizer Fußball hat er schon zuvor kennengelernt. Begonnen hat er einst beim FC Aarau, eher er zum Nachwuchs von Grasshoppers Zürich wechselte.

Nachwuchsarbeit bei GC Zürich

Hier war er über viele Jahre als Nachwuchstrainer und danach als Ausbildungsleiter tätig, agierte kurzzeitig auch als Co-Trainer der Profis. Ehe er nach Fidschi wechselte, war ein Jahr lang als Co-Trainer der Schweizer U16-Nationalmannschaft im Einsatz. Schon während seiner Züricher Zeit arbeitete er im Betreuerstab der Schweizer U19-Nationalmannschaft.

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Dass er nun für den FC Basel tätig werde, mache ihn stolz: „Ich freue mich darauf, für einen Club mit einer derartigen Strahlkraft arbeiten zu dürfen. Selbst in Ozeanien weiß jeder Fußballinteressierte, wer der FC Basel ist.“ Hier verlange er von den Trainern in erster Linie die Leidenschaft, die jungen Spieler individuell weiterbringen zu wollen: „Ich erwarte eine mannschaftsübergreifende Denkweise und einen integrierten Ansatz, bei dem das Talent wirklich im Vordergrund steht.“ Top-Talente seien einerseits schnell im Kopf und hätten andererseits schnelle Beine: „An diesen Attributen – Athletik und Spielverständnis – müssen wir am meisten arbeiten, um Talente optimal weiterzuentwickeln und dass sie im Profifußball bestehen können.“