Zunächst war viel Geduld gefragt. „Die ließen mich am Anfang einfach nicht mitspielen“, erinnert sich Timo Metzger an seine ersten Schritte im blau-weißen Trikot der Spvgg. Brennet-Öflingen und muss herzhaft: „Ich glaube, ich war denen zu klein.“ Doch der Fünfjährige ließ sich nicht ins Bockshorn jagen, wartete einfach auf seine Chance.

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Die kam dann tatsächlich irgendwann – und seither ist Timo Metzger nicht mehr aus dem Verein wegzudenken: „Abgesehen von einem wirklich ganz kurzen Moment, habe ich in all den Jahren nie an einen Vereinswechsel gedacht“, blickt der heute 33-Jährige auf viele schöne und manchmal auch weniger schöne Momente zurück.

Timo Metzger (Spvgg. Brennet-Öflingen): „Auch für uns waren die Derbys gegen den FC Wehr stets besondere Spiele – nicht nur, ...
Timo Metzger (Spvgg. Brennet-Öflingen): „Auch für uns waren die Derbys gegen den FC Wehr stets besondere Spiele – nicht nur, weil wir fast immer gewannen. Aber wenn man sieht, welch tolle Mannschaft wir haben, war die SG die einzige richtige Entscheidung.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Sie waren damals eine richtige kleine Straßen-Gang, die in jeder freien Minute auf dem Bolzplatz beim Kindergarten St. Elisabeth an der Wehrastraße tobte: „Der Ball war immer im Spiel bei uns“, zählt Timo Metzger seine Spielkameraden auf, mit denen er bald schon regelmäßig zum Vereinstraining ging: „Silvio Fratamico war dabei, die Cam-Brüder Faruk und Yusuf – und natürlich Markus, mein etwas älterer Bruder.“

Fußball toppt Skifahren und Turnen

Bald hatte sich Timo Metzger beim Nachwuchs der Spvgg. Brennet-Öflingen seinen Stammplatz erspielt. Im linken Mittelfeld machte ihm so schnell keiner etwas vor, auch wenn er seine technischen Fähigkeit nicht überbewerten mag: „Beweglichkeit war nicht so meine Disziplin.“

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Das war dann wohl auch der Grund, weshalb er dem Bubenturnen beim TV Brennet-Öflingen bald den Rücken kehrte und seine Titelsammlung als Skifahrer beim SC Öflingen übersichtlich blieb: „Bei Vereinsmeisterschaften war ich gut dabei, aber bei den großen Skirennen bin ich meist hinterher gefahren“, schmunzelt er.

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Auch als Fußballer war Metzger kein ausgesprochener Titelsammler, zumindest nicht als Jugendspieler: „In die Vereinsgeschichte gingen meine Mannschaften nicht ein“, nimmt er es mit Humor, dass die drei Tore als C-Junior beim 10:1-Sieg gegen die Altersgenossen des FC Bergalingen seine einzige bleibende Erinnerung sind: „So oft traf ich zuvor und danach nicht mehr.“

Verbandsliga war „Nummer zu groß“

Weitaus erfolgreicher ist seine Zeit als Aktivspieler einzuordnen. Metzger gehörte zu einer fast schon „goldenen Generation“, die vor eineinhalb Jahrzehnten nach und nach aus dem Nachwuchs aufrückte: „Wir kickten ab der C-Jugend immer in Spielgemeinschaften, zuletzt zwei Jahre als Gastspieler bei den A-Junioren des FC Wehr“, macht er klar, dass es schon damals problematisch war, genügend „eigene“ Spieler aufzubieten: „Aber es stand nie auf dem Plan, in Wehr zu bleiben. Gefragt haben sie schon, aber sie spielten damals in der Verbandsliga. Das wäre eine Nummer zu groß für mich gewesen.“

Erinnerungen: 1994 spielte der sechsjährige Timo Metzger (vorn, Mitte) bei den F-Junioren der Spvgg. Brennet-Öflingen. Damals schon mit ...
Erinnerungen: 1994 spielte der sechsjährige Timo Metzger (vorn, Mitte) bei den F-Junioren der Spvgg. Brennet-Öflingen. Damals schon mit dabei sein heutiger Mitspieler Silvio Fratamico (hinten, Zweiter von rechts) und im Tor sein Bruder Markus. Bild: privat | Bild: Scheibengruber, Matthias

Im Gegenteil: „Wie ich damals mit Silvio zu den Aktiven kam, spielten wir in der Kreisliga B gegen den Abstieg. Das hat sich schnell geändert“, zählt Timo Metzger die „Einheimischen“ auf, die nach und nach zurück kamen: „Klasse Spieler, die als Jugendliche zu höherklassigen Vereinen gingen.“ Fabian Schmidt, Marco und Denis Götz waren wieder „zu Hause“. Sie bildeten mit den Degelmann-Brüdern, Pascal und Marcel Leitner eine Elf, die den Aufstieg in die Kreisliga A packte und dort im zweiten Jahr souverän den Titel holte.

Es war einmal: Derbys mit der Spvgg. Brennet-Öflingen gegen den Erz-Rivalen FC Wehr waren für Timo Metzger (hinten, 2018 im Duell mit ...
Es war einmal: Derbys mit der Spvgg. Brennet-Öflingen gegen den Erz-Rivalen FC Wehr waren für Timo Metzger (hinten, 2018 im Duell mit dem heute beim SV Hasel spielenden Mike Häfele) immer speziell. Nicht nur, weil meist gewonnen wurde. Heute gibt es diese städtischen Duelle nicht mehr. Beide Clubs machen seit 2020 gemeinsame Sache. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Danach folgten drei Bezirksliga-Jahre. Eine Zeit, die Timo Metzger nicht missen mag: „Wir hatten ein tolles Team und – sagen wir mal so – besondere Fans“, erinnert er an Spiele, bei denen den Kickern auf dem Rasen die teil übermotivierten Anhänger manchmal fast etwas zu viel des Guten war.

Zäsur mit der SG im Wehratal

Zwei Jahre nach dem Abstieg erlebte Timo Metzger als „Ur-Brenneter“ dann die große Zäsur – und er steht voll dahinter: „Die SG mit dem FC Wehr war die einzige Möglichkeit für beide Vereine, weiter auf dieser Ebene zu spielen.“ Auch wenn die Altvorderen mit dem Zusammenschluss ihre Probleme hatten: „Auch für uns waren die Derbys stets besondere Spiele – nicht nur, weil wir fast immer gewannen.“ Aber diese Zeiten seien vorbei: „Wenn man sieht, welch tolle Mannschaft wir haben, war es die einzige richtige Entscheidung.“