Bernd Schleith

Fußball: – Der FV Lörrach-Brombach steht nach dem Ergebnis der Abstimmungen des virtuellen Verbandstags als „Corona-Meister“ der Verbandsliga fest. Erstmals seit dem Titelgewinn des FC Steinen-Höllstein im Sommer 1997 holte wieder ein Team aus dem Bezirk Hochrhein die Meisterschaft in der höchsten südbadischen Spielklasse. Der FC Steinen-Höllstein musste 1999 die Liga als Schlusslicht verlassen. Seither war der Bezirk nicht mehr auf dieser Ebene vertreten.

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Zum Aufstieg erreichte uns eine ausführliche Pressemitteilung des Vereins: „Das lange Warten hat ein Ende. Der FV Lörrach-Brombach akzeptiert die nicht einfache Entscheidung des Südbadischen Fußballverbandes und der Delegierten. Leider hat die Corona-Pandemie die schwierige und noch nie da gewesene Konstellation verursacht, die zum vorzeitigen Ende der Saison 2019/2020 geführt hat.

Bernd Schleith: „Aus sportlicher Sicht stand ein Aufstiegsverzicht für den FV Lörrach-Brombach selbstredend nie zur Debatte. Nach ...
Bernd Schleith: „Aus sportlicher Sicht stand ein Aufstiegsverzicht für den FV Lörrach-Brombach selbstredend nie zur Debatte. Nach sorgfältiger Überlegung und nach Abwägung aller organisatorischen und wirtschaftlichen und finanziellen Aspekte haben wir für den Schritt in die Oberliga entschieden.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Aus sportlicher Sicht stand ein Aufstiegsverzicht für den Tabellenführer der Verbandsliga selbstredend nie zur Debatte und die Verantwortlichen des FVLB haben sich nach sorgfältiger Überlegung und nach Abwägung aller organisatorischen und wirtschaftlichen und finanziellen Aspekte für den Schritt in die Oberliga entschieden.

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Der Verein und seine treuen Anhängern freuen sich riesig über den Aufstieg, denn das Team von Trainer Erkan Aktas stand am 18. Spieltag völlig verdient auf dem ersten Tabellenrang, zwei Punkte vor dem ambitionierten Offenburger FV und einem starken Kehler FV.

Wieder da: Sven Goronzi war als Torhüter mit dem FC Steinen-Höllstein in der Oberliga aktiv. Nun ist er als Torwarttrainer beim FV ...
Wieder da: Sven Goronzi war als Torhüter mit dem FC Steinen-Höllstein in der Oberliga aktiv. Nun ist er als Torwarttrainer beim FV Lörrach-Brombach nach 21 Jahren wieder zurück. | Bild: Matthias Scheibengruber

Die Mannschaft hat sich die Tabellenführung von Anfang an im Kollektiv hart erarbeitet und der Aufstieg ist aus sportlicher Sicht ein unglaublich toller Erfolg, zu dem natürlich auch das Trainerteam um Chefcoach Erkan Aktas aufgrund der professionellen Arbeit sehr viel beigetragen hat. Aktas und sein Co-Trainer Sven Goronzi waren 1999 dabei, als der FC Steinen-Höllstein als letzter Hochrhein-Vertreter in der Oberliga spielte. Der Aufstieg unserer relativ jungen Mannschaft mit etlichen Eigengewächsen ist der Lohn für die jahrelange vorbildliche und intensive Jugendarbeit, deren Früchte der Verein nun erntet und den man vor der Saison nicht unbedingt erwarten konnte.

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Für den Verein und die Mannschaft ist der Sprung in die Oberliga in jeder Hinsicht eine riesengroße Herausforderung. Der sportliche Anreiz ist enorm, denn die Spieler erhalten nicht alle Tage die Möglichkeit, einmal in einer so interessanten und höchsten baden-württembergischen Fußball-Liga zu spielen. Dabei werden so namhafte Mannschaften wir die Stuttgarter Kickers, der SSV Reutlingen, der Freiburger FC, der FC Villingen, der SV Göppingen oder der SV Linx ihre Visitenkarten im Grütt abgeben und sicher viele Zuschauer anlocken.

In Anbetracht dieser veritablen gegnerischen Mannschaften müssen die Verantwortlichen der sportlichen Leitung allerdings versuchen, noch die eine oder andere Verstärkung für unser Oberliga-Team zu verpflichten. Das Aufstiegs-Team bleibt aber insgesamt zusammen und wird nichts unversucht lassen, länger als nur eine Saison in der Oberliga mitzumischen. Die Vorfreude auf die neue Saison ist groß und alle hoffen, dass „König Fußball“ die Corona-Krise sehr bald vergessen lässt.

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Beim FVLB ist man sich sehr wohl bewusst, dass der Aufstieg nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch organisatorisch, wirtschaftlich bzw. finanziell ein Kraftakt bedeutet. Dabei werden wir aber das Wohl des gesamten Vereins mit seiner vielfältigen Jugendarbeit immer im Auge behalten und wollen finanziell kein Risiko eingehen.

Es wäre schön, wenn das Oberligateam bei den Heimspielen von seinen einheimischen Zuschauern und Fans unterstützt würde. Auch wenn es mal in der höheren Liga nicht so läuft, braucht die Mannschaft den oft zitierten „12. Mann“ zur Unterstützung.

Die Lokalderbys gegen den SV Weil und den FC Auggen werden zwar fehlen, dafür bekommen die Zuschauer aber Mannschaften mit großer Tradition zu sehen, bei denen sogar Profis mitspielen und die für guten Fußball bekannt sind. Auf so eine Gelegenheit mussten die Fußballfans im Dreiländereck 21 Jahre warten.