Fußball-Landesliga – Die 16 Mannschaften der Landesliga, Staffel 2, gingen mit 15 Hinrunden- und zwei Rückrundenspielen in die Winterpause, wobei sechs Mannschaften ein Spiel weniger absolviert hatten. So auch der FC Tiengen 08 und der SV 08 Laufenburg, die das Derby in Laufenburg aufgrund der Schneelage Ende November auf April verschieben mussten.

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Die sieben Mannschaften des Bezirks Hochrhein können auf eine weitgehend erfolgreiche Hinrunde zurückblicken. Keine der Mannschaften steht derzeit auf einem Abstiegsplatz und der FV Lörrach-Brombach liegt als Vierter mit einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz und einem Spiel weniger im Rennen um einen möglichen Aufstiegsplatz sehr gut da. Dies ist keine Überraschung, denn der Absteiger aus der Verbandsliga galt schon vor der Saison als heißer Anwärter auf den Wiederaufstieg.

Besser als erwartet schlugen sich der FC Tiengen 08 und der Aufsteiger TuS Binzen, die sich mit Platz acht bzw. Platz sechs bei einem Spiel weniger berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im oberen Tabellendrittel machen können. Gleiches gilt für den SV Weil (Platz vier), den FSV Rheinfelden (Platz sieben) und den SV 08 Laufenburg (Platz neun). Letzterer blieb hinter den allgemeinen Erwartungen zurück.

Der Fast-Aufsteiger der Vorsaison blickt auf eine eher durchwachsene Hinrunde zurück und ist vom eigenen Anspruch, um die Tabellenspitze mitzuspielen, derzeit etwas entfernt. Allerdings fällt auf, dass die Punktabstände bis zum zehnten Platz sehr gering sind und nur der Tabellenführer FC Wolfenweiler-Schallstadt der Konkurrenz etwas enteilt ist. Im neuen Jahr scheint also noch vieles möglich zu sein, was viel Spannung für die zweite Saisonhälfte verspricht. Hier die Bilanz der sieben Vereine aus dem Bezirk Hochrhein:

Erfolgreich: Defensivspieler Deniz Ortancioglu (links) erzielte mit fünf Toren die meisten Treffer für den FC Tiengen 08.
Erfolgreich: Defensivspieler Deniz Ortancioglu (links) erzielte mit fünf Toren die meisten Treffer für den FC Tiengen 08. | Bild: Ralf A. Schäuble

FC Tiengen 08

Tops: Mit sieben Spielen ohne Niederlage legte der FC Tiengen 08 in der Vorrunde eine beeindruckende Serie hin, die ihn zwischenzeitlich bis auf den vierten Tabellenplatz brachte. Schon der Saisonauftakt mit dem Derbysieg gegen den favorisierten SV 08 Laufenburg war perfekt. Abstiegsängste wie in der vergangenen Saison sind für die wohl jüngste Mannschaft der Liga in dieser Saison kein Thema mehr, was für zusätzliches Selbstvertrauen sorgte. „Wir haben es geschafft, trotz wenig Erfahrung eine gute Konstanz zu zeigen“, ist Trainer Erkan Kanli mit der Vorrunde seiner Mannschaft sehr zufrieden.

Flops: In den letzten Spielen vor der Winterpause hatte das Team von Erkan Kanli deutliche Niederlagen gegen den SV Mundingen und den SC Bahlingen U23 zu verkraften und musste sich gegen den Tabellenletzten FSV RW Stegen mit einem mageren Unentschieden begnügen. Ein Problem in der Vorrunde war auch der weitgehende Ausfall der Offensivkräfte. Bemerkenswert ist, dass Verteidiger Deniz Ortancioglu mit fünf Treffern die Torschützenliste anführt.

Fazit: Die Entwicklung des FC Tiengen 08 in der zweiten Landesliga-Saison hätte kaum besser sein können, auch wenn in den letzten Spielen vor der Winterpause etwas die Luft raus war, wie Erkan Kanli sagt. Insgesamt ist er aber sehr zufrieden: „Wir haben uns als Mannschaft großartig gesteigert. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell so gut entwickeln. Wir sind als Team gewachsen, haben einen super Zusammenhalt und sind viel reifer und stabiler geworden.“

SV 08 Laufenburg

Tops: Ein erfreulicher Lichtblick in einer bislang schwierigen Saison für den SV 08 Laufenburg ist für Trainer Michael Hagmann die gelungene Einbindung von A-Junioren in die Mannschaft: „Besonders positiv war in der Vorrunde die Integration unseres Nachwuchses in das Mannschaftstraining. Vor allem der Einsatz von Luan Azemi und Vincent Grießer als Debütanten aus den A-Junioren wertet Hagmann als sehr erfreulich und sieht darin eine gute Perspektive.

Flops: „Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg war für uns ein dicker Brocken, der uns auch zu Beginn dieser Saison noch zu schaffen machte“, fasst Michael Hagmann das zusammen, was sich in der überraschenden Niederlage im Derby gegen den FC Tiengen 08 widerspiegelte. Nach der zu kurzen Sommerpause habe der Mannschaft die mentale und körperliche Frische gefehlt, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Hinzu kamen fehlendes Spielglück und auch Verletzungspech.

Fazit: Der SV 08 Laufenburg konnte nicht nahtlos an die fast perfekte Vorsaison anknüpfen. Dennoch blickt Michael Hagmann optimistisch in die Zukunft: „Wir wissen, was wir können und wir wissen auch, wie hart wir arbeiten müssen, um wieder an unsere Bestform anzuknüpfen. Jetzt ist es an der Zeit, die Batterien aufzuladen und die Winterpause intensiv zu nutzen, um gestärkt zurückzukehren.“

Torgarant: Mit elf Toren war Mittelfeldstratege Sandro Knab am erfolgreichsten für den SV 08 Laufenburg.
Torgarant: Mit elf Toren war Mittelfeldstratege Sandro Knab am erfolgreichsten für den SV 08 Laufenburg. | Bild: Neithard Schleier

FV Lörrach-Brombach

Tops: „Das hat die Mannschaft super gemacht“, ist Trainer Thorsten Szesniak voll des Lobes für sein Team. Für ihn war der Sieg gegen den Mitfavoriten auf die Tabellenspitze, SV 08 Laufenburg, das Spiel, in dem seine Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert spielte und ihr gesamtes Leistungsvermögen zeigte.

Flops: Neben dem holprigen Start war das letzte Spiel vor der Winterpause für den FC Lörrach-Brombach mit der 1:6-Niederlage im Derby gegen den SV Weil eine herbe Enttäuschung. „Das war schon sehr frustrierend“, gibt Thorsten Szesniak zu, „wir haben weit unter unseren Möglichkeiten gespielt und zu Recht so hoch verloren. Da bleibt etwas hängen.“

Fazit: Der FV Lörrach-Brombach hat sich nach dem Abstieg aus der Verbandsliga in der Landesliga als eine der Spitzenmannschaften etabliert und darf auf den direkten Wiederaufstieg hoffen. Nach der Verjüngung der Mannschaft war dies für Trainer Thorsten Szesniak kein Selbstläufer: „Wir haben es geschafft, von einer reagierenden zu einer agierenden Mannschaft zu werden. Das ist uns schneller gelungen als erwartet“, so der Trainer.

SV Weil

Tops: Herausragend für Trainer Andreas Schepperle waren vor allem die Auftritte seiner Mannschaft gegen die Spitzenteams der Liga. Auch im Spiel gegen den Spitzenreiter FC Wolfenweiler-Schallstadt zeigte seine Mannschaft eine starke Leistung, auch wenn dieses Spiel am Ende knapp verloren ging. Emotionale Höhepunkte waren der klare Derbysieg gegen den Nachbarn aus Lörrach und der Heimsieg vor großer Kulisse gegen den TuS Binzen.

Flops: So gut sich der SV Weil gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel präsentierte, so schlecht war die Ausbeute gegen den vermeintlichen schwachen Gegner. „Wir haben es auch in dieser Vorrunde nicht geschafft, gegen die einfacheren Gegner die zwingenden Punkte zu holen“, so Andreas Schepperle.

Fazit: Der SV Weil hat es auch in der Hinrunde der laufenden Saison nicht hinbekommen, sein Leistungsvermögen und die Breite des Kaders in konstante Erfolge umzumünzen. Andreas Schepperle sieht mindestens neun Punkte, die die Mannschaft leichtfertig verschenkt hat. Die Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte im neuen Jahr ist für den SV Weil aber nach wie vor hervorragend.

TuS Binzen

Tops: Der Aufsteiger war eine der großen Überraschungen. Aus dem Stand schafften die Neulinge den Sprung auf den sechsten Zwischenrang, obwohl sie ein Spiel weniger auf dem Konto haben. Für Trainer Gianfranco Disanto war der Auftaktsieg gegen den Lokalrivalen FV Lörrach-Brombach bereits das Highlight der Hinrunde. Dieser war richtungsweisend.

Flops: Der TuS Binzen kann sich nicht beklagen. Auch Gianfranco Disanto fällt nur das eine oder andere Spiel ein, in dem er mit seiner Mannschaft nicht ganz zufrieden war. „Aber es gab viel mehr Positives als Negatives“, stellt er klar.

Fazit: „Wir haben uns extrem gut präsentiert und sind mehr als zufrieden. Dass es so gut laufen würde, war definitiv eine Überraschung“, fällt das Fazit von Disanto sehr positiv aus, der sich darüber freut, wie engagiert die Mannschaft das umsetzt, was er als Trainer vorgibt. Auch wenn er am Minimalziel Nichtabstieg festhält, ist davon auszugehen, dass der TuS Binzen auch in Zukunft seinen Platz in der Landesliga haben wird.

Wechselhaft: Für Kapitän Serkan Korkmaz (vorne) und seine Mannschaft vom FSV Rheinfelden ging es nach dem besten Saisonstart mit Höhen ...
Wechselhaft: Für Kapitän Serkan Korkmaz (vorne) und seine Mannschaft vom FSV Rheinfelden ging es nach dem besten Saisonstart mit Höhen und Tiefen weiter. | Bild: Ralf A. Schäuble

FSV Rheinfelden

Tops: Der FSV Rheinfelden konnte sich nach den ersten fünf Spielen über den besten Saisonstart in der Landesliga freuen. Mit nur einer Niederlage lag die Mannschaft von Trainer Anton Weis nur zwei Punkte hinter Tabellenführer FC Wolfenweiler-Schallstadt. Erfreulich für Anton Weis war auch, dass das große Ziel, die Integration der jungen Talente aus den eigenen Reihen, sehr gut gelungen ist. „Wir haben wieder starke A-Junioren und es wird auch in der Rückrunde Priorität haben, noch mehr junge Spieler zu integrieren“, so Weis.

Flops: „Uns hat wieder einmal die Konstanz gefehlt“, stellt Anton Weis fest: „Wir können maximal zwei Spiele hintereinander gewinnen, dann folgt immer eine Niederlage oder ein Unentschieden.“ Damit kämpfte der FSV Rheinfelden trotz eines starken Kaders mit vielen erfahrenen Spielern schon in den vergangenen Jahren.

Fazit: Für Trainer Anton Weis war die Hinrunde in Ordnung. Insgesamt sah er seine Mannschaft bis auf die Spiele gegen den SC Wyhl, den FC Tiengen 08 und den FC Wolfenweiler-Schallstadt leistungsmäßig auf einem „sehr ordentlichen“ Niveau. Dennoch würden die Rheinfelder gerne zwei bis drei Plätze weiter oben in der Tabelle stehen. Anton Weis geht davon aus, dass man die nötigen Schritte getan hat, um das in der zweiten Saisonhälfte zu schaffen.

VfR Bad Bellingen

Tops: Zu Hause ungeschlagen und mit zwei Siegen verabschiedete sich der VfR Bad Bellingen in die Winterpause und hat als Tabellenzwölfter ein gutes Polster von fünf Punkten auf den ersten Abstiegsplatz. Trainer Marvin Riede freute sich, dass seine Mannschaft zum Ende der Hinrunde an Stabilität gewonnen hat.

Flops: Das ist für Marvin Rieder vor allem der aktuelle Tabellenplatz, den er für verbesserungswürdig hält. Ein Problem für den Aufsteiger waren die personellen Engpässe durch verletzte Leistungsträger und den Abgang von Laurenz Hiller.

Fazit: Dass der Aufsteiger trotz einiger personeller Ausfälle in der Hinrunde nicht in unmittelbare Abstiegsgefahr geriet, ist sicherlich sehr positiv zu bewerten. In der Tabelle nur einen Platz über den Abstiegsrängen zu stehen, ist für Marvin Rieder jedoch zu wenig. Für die Rückrunde ist er zuversichtlich, sich weiter verbessern zu können und ist daher mit der aktuellen Bilanz sehr zufrieden.