Fußball-Kreisliga A, Ost: – So richtig vorstellen hatten sie sich gar nicht können, dass der Meistertitel schon am vorletzten Spieltag der Saison eingetütet werden könnte und dem SV 08 Laufenburg II nach 22 Jahren die Rückkehr in die Bezirksliga gelingt. Zu eng war der Dreikampf mit dem SV BW Murg und dem FC 08 Bad Säckingen in den vergangenen Wochen gewesen.
„Alle hatten sich für 13. Juni schon frei genommen, also dem Tag nach dem Saisonfinale am kommenden Sonntag“, kann sich Trainer Alaa Edin Atalla ein Lächeln nicht verkneifen. Wer konnte denn schon erwarten, dass beide Laufenburger Konkurrenten in ihren Spielen am vergangenen Samstag patzen würden und deshalb der Sieg der Null-Achter gegen den SV Rheintal zum großen Triumph reichen würde?
Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er diesen Erfolg nicht live miterleben würde. „Bully“ Atalla hatte schon vor längerer Zeit einen Urlaub mit seiner Familie gebucht. „Das ist normal nicht meine Art, auf Fußball keine Rücksicht zu nehmen. Meine Frau und ich erwarten aber im August Zwillinge. Dann haben wir vier Kinder“, schmunzelt er.
Nie hätte er gedacht, dass er seine erste Meisterschaft als Trainer nicht mitfeiern könne. „Es war aber auch nach der Winterpause so, dass ich nach dieser Saison aus familiären Gründen als Trainer aufhören wollte. Damals war auch noch gar nicht abzusehen, dass wir den Titel holen könnten“, so Atalla.
Atallas Rücktritt vom Rücktritt
„Ich habe auch den Fehler gemacht, meinen Rücktritt so früh zu kommunizieren“, gibt Atalla zu. Alles kam dann aber anders. Nach der 1:3-Niederlage seiner Mannschaft am 27. März beim SV Nöggenschwiel haben sich die Vereinsverantwortlichen zusammen gesetzt und eine neue Strategie entwickelt, die Reserve zu stärken und auch Atalla zum Rücktritt vom Rücktritt zu bewegen. „Für dieses Vertrauen bin ich sehr dankbar. Da auch meine Spieler wollten, dass ich weiter mache, habe ich schon vor sechs Wochen für die kommende Saison zugesagt. Egal, in welcher Liga wir spielen würden. Wir haben das aber nicht öffentlich gemacht, weil wir uns auf den Kampf um die Meisterschaft konzentrieren wollten“, erklärt der alte und neue Trainer, der im Sommer in seine dritte Saison beim SV 08 gehen wird.

In der Tat war die schlechte Leistung bei der Niederlage in Nöggenschwiel die Initialzündung für die Null-Achter zu einer grandiosen Erfolgsserie. Eine Woche später folgte schon das 5:1 gegen den FC Geißlingen. „Beim Tiefpunkt Ende März waren wir als Tabellenfünfter schon fast im Niemandsland. Dann kamen bis zum 4:0 gegen den SV Rheintal am Samstag zehn Siege in Folge. Ein Schlüsselspiel war natürlich das 4:1 am 14. Mai beim SV BW Murg“, erinnert sich der Trainer. Und einer der Schlüsselspieler in der finalen Phase der Saison sei auch Fabian Frieling gewesen, dessen Comeback Anfang April der Mannschaft wichtige Impulse gegeben habe. „Außerdem hat mein spielender Co-Trainer Clint Mathis großen Anteil an unserem Erfolg“, versichert Atalla.
Großer Respekt vor „Wase“
Wegen der seit April anhaltenden Erfolgsserie habe er auch ein gutes Gefühl gehabt, dass es mit dem Titelgewinn klappen würde. „Das ziehen wir durch“, hat er sich stets gedacht. Dankbar ist er Michael Wasmer, dem Coach der ersten Mannschaft. „Ihn habe ich am Samstag als erstes angerufen. Hut ab für seine Bereitschaft in seiner letzten Saison als Trainer, Spieler aus der ersten Mannschaft für uns abzustellen“, so Atalla, der sicher ist: „Unser Titel ist auch Wases Verdienst.“
Mit Blaulicht und Martinshorn
Deswegen haben auch viele Spieler der ersten Mannschaft mit der „Zweiten“ am Samstag gefeiert. „Wir ziehen alle an einem Strang“, so Atalla, der an diesem Tag durch Norbert Schneider vertreten wurde. Bei der Organisation der spontanen Feier rund ums Waldstadion bewies Johann Scheible sein Organisationstalent. Der Vorsitzende nutzte die Halbzeitpause, als sich der Erfolg so langsam abzeichnete, und ließ seine Kontakte spielen. Die Feuerwehr kam mit Blaulicht und Martinshorn. Hupen, singen und feiern können sie eben auch – die Laufenburger Jungs. Und auf der Drehleiter ging‘s in die Höhe – und jetzt auch hoch in die Bezirksliga.