Dominik, Gratulation zum Daviscup-Erfolg mit der deutschen Mannschaft vor eineinhalb Wochen. Hätten Sie gedacht, dass die Partie gegen Weißrussland für eine längere Zeit Ihr letztes Match sein wird?

Zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht. Aber es wurde relativ schnell klar, dass durch den Corona-Virus eine Zwangspause kommen wird. Das Turnier in Indian Wells wurde ja direkt nach dem Daviscup-Wochenende bereits abgesagt.

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Welche Turniere auf Ihrem Terminplan wurden schon abgesetzt?

Zunächst Indian Wells, danach auch die Turniere Miami und Budapest. Es hieß, die Pause dauert zunächst sechs Wochen. Ich rechne aber, dass es noch länger gehen wird.

Was bedeutet das für Sie sportlich?

Dass wohl auch die Turniere in Madrid und München, an den ich teilnehmen wollte, nicht stattfinden werden. Ich hoffe, dass die French Open in Paris Ende Mai ausgetragen werden. Es wäre mein viertes Grandslam-Turnier und ich hätte dort bereits einen Platz im Hauptfeld.

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Welche finanziellen Einbußen bedeuten die derzeitigen Turnierabsagen für Sie?

Es ist natürlich nicht leicht für mich. Ich bin als Tennis-Profi aktuell quasi arbeitslos und hoffe, das ändert sich bald. Aber ich sage mir auch, dass es andere Berufsbereiche viel härter trifft.

Europa gilt aktuell als Epi-Zentrum der Corona-Virus-Pandemie. Sie wohnen in Tampa in Florida. Wie ist die Lage in den USA?

Es ist noch nicht so schlimm. Auch das öffentliche Leben ist noch intakt und alles aktuell nicht so extrem wie in Europa. Aber ich gehe davon aus, dass es auch bei mir in Florida schlimmer werden wird.

Gibt‘s in den Supermärkten in Tampa noch alles zu kaufen?

Wasser und Toilettenpapier werden knapp. Bei den restlichen Sachen sieht‘s noch gut aus.

Können Sie die massiven Einschränkungen, die es derzeit in Europa gibt, nachvollziehen?

Ja. Auf jeden Fall. Wenn man sich anschaut, wie exponentiell sich das Virus verbreiten kann, dann sind die Beschränkungen sehr wichtig. Ich hoffe natürlich, dass man das Ganze durch die Isolation einschränken kann.

Wie halten Sie sich derzeit fit?

Vor allem mit Krafttraining. In zwei Wochen will ich aber auch wieder auf dem Platz trainieren.

Eines Ihrer großen Saisonziele sind in diesem Jahr die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio. Verringert die Zwangspause Ihre Chancen aufs Olympia-Ticket?

Schwierig zu sagen. Keiner weiß ja, wann es wieder losgeht. Ich muss es einfach akzeptieren. Vielleicht ist es auch eine Chance, weil ich in den nächsten Wochen weiterhin hart trainieren werde.