Tennis: Grand Slam-Premiere in Wimbledon, Top 100 in der Weltrangliste, Achtelfinale bei den US Open und Nominierung fürs Davis-Cup-Team – Dominik Koepfer hat ein außergewöhnliches und vor allem erfolgreiches Jahr 2019 hinter sich. Zwölf Monate mit einem steilen Aufstieg, mit dem Koepfer selbst nicht gerechnet hatte: „Ich habe mir so einen Verlauf natürlich erträumt, aber nicht gedacht, dass es auch so kommt. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Es macht Lust auf mehr“, blickt er zufrieden zurück.
So schön die vergangenen Monate und Wochen 2019 auch waren, jetzt geht der Blick des Schwarzwälder Tennis-Profis wieder nach vorne, denn mit dem Erreichten gibt er sich nicht zufrieden. Derzeit befindet sich der 25-Jährige im fernen Australien, wo in zwei Wochen das nächste Highlight auf ihn wartet: Die Australien Open. Koepfers drittes Grand Slam-Turnier in seiner Karriere. Mit zwei Challenger-Turniere will er sich den letzten Schliff holen, um danach in Melbourne wieder für Schlagzeilen zu sorgen. Die Australien Open bieten dem Furtwanger zugleich die Chance, weitere wichtige Weltranglisten-Punkte zu sammeln und mit einem satten Preisgeld sein Budget zu erweitern. Schon die Erstrunden-Teilnahme garantiert ihm 90 000 Australische Dollar (rund 56000 Euro).
Der Name Dominik Koepfer ist spätestens seit seinen Auftritten bei den US Open im vergangenen Sommer kein Unbekannter mehr im Tennis-Zirkus. „Schwer zu sagen, ob das ein Vor- oder Nachteil ist. Vielleicht habe ich mir Respekt erarbeitet und die anderen Spieler wissen, dass ich ein unangenehmer Gegner bin. Allerdings wissen sie mittlerweile mehr über mich und meine Spielweise.“ Sein größerer Bekanntheitsgrad machte ihm zumindest Verhandlungen mit Ausrüstern für Schläger oder Bekleidung einfacher.
Durch die Erfolge in den vergangenen Monaten warten nun stärkere Gegner und größere Herausforderungen. „Deshalb“, so Koepfer, „muss ich jede Woche mein bestes Tennis zeigen und mich noch weiter verbessern. Speziell beim Aufschlag und im konditionellen Bereich. Ich bin zwar sehr fit, aber es geht noch besser.“
Der Furtwanger arbeitet täglich daran, dass 2020 ein noch besseres Jahr wird als 2019. Sein klares Ziel ist „am Ende des Jahres, zu den Top 50 in der Weltrangliste zu gehören“. Aktuell steht er auf Platz 95. Koepfer peilt zudem noch einige Highlights an. Die Chancen stehen gut, dass er auch beim zweiten Grand Slam-Turnier des Jahres, den French Open im Juni in Paris, aufschlagen wird. Auch eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer in Tokio (Japan) ist machbar. „Das wäre natürlich ein Traum. Wenn ich bis Juni unter den besten 60 der Weltrangliste bin, könnte ich es schaffen.“
Seine Davis-Cup-Premiere im November machte ihm auch diesen Wettbewerb schmackhaft. Deshalb will Koepfer dabei sein, wenn Deutschland Anfang März in Düsseldorf gegen Weißrussland um das Ticket fürs Finalturnier spielt. Diesmal allerdings nicht „nur“ als Ersatzmann. Alles in allem hat sich der sympathische Furtwanger für 2020 einiges vorgenommen. Vielleicht kann Dominik Koepfer am Jahresende ja erneut sagen: „Es lief besser, als ich es mir erträumt hatte.“