Wie fällt Ihr Fazit nach den vier Turniertagen aus?
Es war verrückt. Wir hatten noch nie so viele Zuschauer. Donnerstag- und Samstagabend waren einfach gigantisch. Auch der Sport war sensationell gut. Im Vorfeld hatte es einige Unwägbarkeiten gegeben. Doch alles hat während des Turniers hervorragend geklappt. Auch das neue Catering feierte eine gelungene Premiere.
Seit Sonntag steht Michael Jung, der Name eines Olympiasiegers beim großen Preis auf dem Pokal. Ein würdiger Abschluss?
Ja, einfach grandios. Ein perfekter Abschluss. Besser geht’ s nicht.
Selbst so starke Reiter wie Hans-Dieter Dreher und die Geschwister Niklas und Leonie Krieg scheiterten beim Quellenlandspringen bereits in der Qualifikation. Ist das als Zeichen zu werten für die Qualität des Starterfeldes?
Absolut. Die Konkurrenz wird immer stärker. Das sagt schon einiges, wenn solche Reiter die Qualifikation nicht schaffen. Schließlich hatten auch sie gute Pferde dabei.
Am Freitagabend gab es eine neue Prüfung. Das Barriere-Springen löste das bisherige Parallel-Springen ab. War die Änderung im Nachhinein eine gute Entscheidung?
Ja, das war für die Zuschauer unterhaltsam und wurde auch von den Reitern gut angenommen. Immerhin haben bei diesem Showspringen vier Teilnehmer die Höhe von 1,80 Meter gemeistert.
Freitag- und Samstagabend war der Kleinste der Größte. Stöpsel, ein zehn Wochen altes Shetty-Pony, wurde im Rahmen einer Benefiz-Auktion versteigert und eroberte auf Anhieb die Herzen des Publikums. Sind es gerade solche Momente, die das Fest der Pferde bei den Besuchern so beliebt machen?
Ich glaube schon. Die Auktion hat eine richtige Eigendynamik entwickelt. Ich weiß von etlichen Zuschauern, dass sie extra wegen Stöpsel gekommen sind.
Der Schweizer Martin Fuchs, ein international erfolgreicher Reiter, hat das Fest der Pferde als schönstes Zwei-Sterne-Turnier bezeichnet, das er kenne. Ehrt Sie dieses Lob?
Natürlich geht das runter wie Öl. Aber man muss solche Sätze von Profis auch einzuordnen wissen. Ich werde deshalb nicht mit stolz geschwellter Brust durch die Gegend laufen. Es gibt in Deutschland noch viele hervorragende Turniere.
Wie sehen Sie als Turnierchef die Entwicklung der Veranstaltung in den kommenden Jahren?
Wir werden versuchen, das Niveau noch ein Stückchen anzuheben und das Turnier noch attraktiver zu machen. Wir überlegen uns, neue Prüfungen ins Programm zu nehmen und das Preisgeld noch etwas anzuheben. Vielleicht werden wir auch ein Turnier für junge Reiter einbauen. Das Unterhaltungsprogramm wird weiterhin ein wichtiger Bestandteil bleiben, aber der Sport sollte immer im Vordergrund stehen.
Wie ist solch eine Veranstaltung überhaupt zu stemmen?
Das geht nur dank unserer Sponsoren und ehrenamtlichen Helfer. Wenn ich diese tolle Truppe sehe, kriege ich Gänsehaut. Einige nehmen extra für das Turnier Urlaub und sehen kaum etwas von den Wettbewerben, weil sie im Hintergrund arbeiten. Unglaublich, was diese Leute leisten. Ihnen gebührt ein großes Kompliment.
Fragen: Werner Feisst