Die Wild Wings gingen am Freitagabend zum dritten Mal in Folge leer aus. In heimischer Halle musste sich das Liga-Schlusslicht vor 3019 Zuschauern den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven mit 4:6 geschlagen geben. Dabei gaben die Schwenninger dreimal eine Führung aus der Hand.

Ilya Sharipov steht im Tor

Nachdem Wild-Wings-Torhüter Dustin Strahlmeier in den vergangenen Wochen Schwerstarbeit verrichtet hatte, gönnte ihm Chefcoach Niklas Sundblad gegen Bremerhaven eine Auszeit. Dafür durfte Ilya Sharipov wieder mal ran und sein sechstes DEL-Spiel bestreiten. Zeit zur Eingewöhnung bekam Sharipov nicht, denn Bremerhaven war in den Anfangsminuten das bessere Team. Allerdings konnten die Gäste, bei denen lediglich zwei gebürtige deutsche Spieler im Kader standen, aus ihrer Dominanz kein Kapital schlagen. Da zeigten sich die Wild Wings wesentlich effektiver. Mit der zweiten Chance erzielten sie (7. Minute) das 1:0. Boaz Bassen lief allein auf Pinguins-Torhüter Kristers Gudlevskis zu, ließ dem Letten in abgezockter Manier keine Chance und durfte sich über sein erstes DEL-Tor freuen. Weil sein Trainer in dieser Woche öffentlich von den läuferischen Qualitäten des 20-Jährigen geschwärmt hatte, gab das Lob Bassen offenbar mächtig Auftrieb.

Wild Wings hätten gut nachlegen können

Es folgte eine Phase, in der die Wild Wings gut hätten nachlegen können. Doch ihnen fehlte einige Male die letzte Konsequenz. So wurden die Bremerhavener wieder stärker und nutzten ihr erstes Powerplay prompt zum Ausgleich. Als Schwenningens Verteidiger Colby Robak auf der Strafbank saß, traf Miha Verlic aus kurzer Distanz (14.). Gerade einmal 78 Sekunden vergingen, da war Sharipov zum zweiten Mal geschlagen. Sträflich frei stand Dominik Uher vor dem Schwenninger Tor und versenkte den Puck unbedrängt zum 1:2. Nicht nur in dieser Szene agierte die Schwenninger Defensive im ersten Drittel nachlässig.

Schwenninger Doppelschlag

Das wurde im Mitteldrittel etwas besser. Offensiv brachten beide Teams zunächst nur wenig zustande. Doch nach knapp 30 Minuten sagten sich die Wild Wings: Doppelschlag können wir auch. Max Hadraschek stellte nach klasse Querpass von Simon Danner auf 2:2. Nur 49 Sekunden später holten sie sich die Führung zurück. Jordan Caron traf via Innenpfosten in der 31. Minute zur 3:2-Führung für das Liga-Schlusslicht.

Gastgeber nutzen Chancen nicht

Nach diesem Treffer wirkten die Gartgeber einige Minuten lang wie aufgedreht. Bremerhaven hätte sich nicht beschweren können, wenn die Schwenninger zum vierten Mal getroffen hätten. Doch auch dieses Mal wurden die Chancen nicht genutzt. Die Norddeutschen kamen wieder besser ins Spiel und zwei Minuten vor dem Drittelende zum erneuten Ausgleich. Aus kurzer Distanz drückte Ross Mauermann die Scheibe über die Linie zum 3:3.

Hin und Her auch im Schlussdrittel

Das Hin und Her ging auch im Schlussdrittel weiter. Zunächst hatte der Schwenninger Eishockeyanhang wieder Grund zum Jubeln, denn in der 43. Spielminute traf Mirko Sacher zum 4:3 für die Hausherren. Doch es dauerte nicht lange, dann war auch diese Führung dahin. Nur 40 Sekunden später glich Patrick Alber für die Gäste zum 4:4 aus. Es sollte aber noch bitterer für die Wild Wings kommen: In der 57. Minute erzielte Cory Quirk das 4:5 und in der 59. Minute sorgte der Ex-Schwenninger Brock Hooten mit dem 6:4 für die Entscheidung.